Mit einem flüchtigem Blick aus dem Fenster stellte ich fest, dass er tatsächlich Recht hatte. "Okay", murmelte ich abwesend. Den zornigen Blick noch immer auf die unzähligen Fotografen gerichtet und hob nicht einmal den Kopf, als er fortfuhr. "Wollen wir 'nen Film anschauen? Die Kerle wollen hier wahrscheinlich wieder nächtigen."
"Hier nächtigen?" wiederholte ich verdutzt und starrte auf die vor mir brodelnd pinkfarbene Flüssigkeit Teetasse. Er lachte schulterzuckend auf und ich löste mich von dem Anblick. Harry stellte die feinen weißen Lamellenrolladen so, dass die Fotografen keine einzelne Szene mehr mitbekamen. "Ja, das tun sie öfter. Besonders, wenn ich so eine schöne Frau wie dich im Haus haben. Weißt du, da bleiben sie gleich Tage hier nur um sie einmal live zu Gesicht zu bekommen." entgegnete er und ich bemerkte erst jetzt, dass er schon die ganze Zeit meinen Oberkörper umschlang, sein Kinn auf meinem Kopf abgestützt hat und mit den Fingerkuppen bedächtig Kreise auf meinem Hoodie fuhr. Plötzlich wurden seine samtweichen Finger unter meinen weinroten Pulli geschoben. Ich kicherte, "Hey, nicht so frech." und versuchte dabei vergeblich seine Hand wegzuziehen, doch er war um einiges stärker. Nicht umsonst kam drei Mal die Woche ein Personal - Trainer. Ein eigener Trainer, der einen unterstützt und motiviert beim Sport Tipps und Tricks zeigt, dir einen Ernährungsplan macht und dich beim abnehmen unterstützt. Das wäre schon etwas tolles. Bei Gelegenheit müsste ich Harry unbedingt fragen, ob ich in Zukunft bei den Stunden dabei sein durfte. Seine Stimme holte mich zurück in die Wirklichkeit. "Ich möchte aber frech sein." hauchte er gegen meine Wangen, die sofort erröteten. "Spinner", erwiderte ich lachend, entzog mich seinen Berührungen und trank einen Schluck von dem dampfenden Kirschtee.
Er räusperte sich verlegen, fuhr mit den Fingern durch seine Locken. "Also, wollen wir nun einen Film schauen?" Ich nickte. "Klar, was hast du im Angebot?"
Er zählte mit den Fingern auf. "Ted, Love, Rosie - Für immer vielleicht und 21 Jump Street. Das andere Zeug gefällt dir sowieso nicht." Harry schmunzelte, legte den Kopf schräg und hob abwartend die linke Augenbraue.
Ungläubig lachte ich nun und riss die Augen auf. "Du und Love, Rosie? Ich fass es nicht. Dir hätte ich Scary Movie und Horror - Thriller zugeraut, aber das? Never in a million years!" Er winkte ab uns sagte es ganz ernst ohne eine Miene zu verziehen: "Nee, Horror ist gar nicht meins, ich steh mehr auf Schnulzen, weißt du." Nun musste selbst er lachen und ich hatte das Gefühl, dass das Eis, welches in den letztens Wochen zwischen uns und in unserer Beziehung geherrscht hat, gebrochen war. "Ich entdecke immer neue Seiten an dir." kicherte ich und merkte erst jetzt, dass ein Kissen direkt auf mich zuflog. "Zu spät", erfasste mein Freund exakt meine Gedanken. Es traf mich direkt an der Schulter. Ich sog scharf Luft ein, als sich der Schmerz wie ein Pfeil in die Schulter bohrte. Der Lockenkopf war sofort bei mir und legte seine Hand um meine Schulter. Ich schüttelte wie betäubt den Kopf, taumelte auf die Couch und murmelte alles okay, als er fragte ob er Kühl - Packs holen sollte. Spontan entschieden wir uns für Love, Rosie.
Harry kam mit einem Eimer Popcorn unter der Hand wieder zurück, setzte sich neben mich auf die Couch und deckte uns mit einer weichen Decke zu. "Fast wie im Kino." sagte ich in die Stille hinein, als ein paar Sekunden später die ersten Töne eines Trailers aus dem Plasma - Fernseher dröhnten. "Nur besser." Ein freches Grinsen schlich sich auf seine pinken Lippen.
Am Ende, als die beiden sich küssten, lehnte ich meinen Kopf gegen seinen und schloss die Augen. "Du bist wunderschön, wenn du schläfst." Ich riss die Augen auf. "Ich schlafe doch gar nicht." murmelte ich aus einer Mischung von Empörung und Spaß. Ein schneller Seitenblick auf den Fernseher verriet mir, dass der Film schon längst zu Ende war.
Der Lockenkopf schob den Hoodie meine Schulter hinunter, sodass sie gänzlich frei war. Ein kühler Luftzug ließ mich kurz frösteln. Er beugte sich nach vorne. Ich wagte es nicht einen Blick auf meine wabbelnde, vor Fett quillende blasse Schulter zu werfen. Seine Locken kitzelten mich an der Stirn, ich lachte leise. Mit den Fingerkuppen fuhr er Linien an meinem Schulterblatt. Doch Harry schien das nicht zu bemerken, er fuhr unbeirrt fort, als wäre er voll und ganz in seinem Element. Das alles, es fühlte sich so unglaublich falsch an. Da waren Stimmen in meinem Kopf, die schrien nein, tu das nicht! Doch ich ließ es zu, genoss jeder seiner Berührungen, die sich auf meiner nackten Haut wie kleine Stromschläge anfühlten. Meine langen Haare fielen nach vorne über die Schulter und schlussendlich ins Gesicht. Behutsam strich er die wirren Strähnen weg und verteilte Küsse. Seine Hand schob sich wie vorhin unter meinen Pulli, doch diesmals ließ ich es zu. Schnell lagen meine Klamotten im Wohnzimmer verstreut, sodass ich nur noch Unterwäsche anhatte. "Kleiner Umzug." sagte Harry plötzlich und ehe ich mich versehen konnte, war ich schon auf seinen Armen. Wie ein Ritter trug er mich in sein Schlafzimmer, welches aus einem Doppelbett bestand. Okay, hier hatten wir beide definitiv genügend Platz. Binnen Sekunden legte er mich behutsam wie ein kleines Baby auf der federweichen Matratze ab.
Er beugte sich über mich und war nur noch wenige Millimeter über mir. Er kam näher und legte plötzlich seine Lippen auf meine. Der Anfangs romantische Kuss wurde immer wilder, fordernder. Nach Atem ringend lösten wir uns voneinander.
Harry platzierte Küsse auf meinem Bauch, wobei er mir ein Stöhnen entlockte. Dann umkreiste er das Muttermal, direkt neben meinem Bauchnabel, das ich so hasste. Als hätte er meine Gedanken gelesen sang er "All of me loves all of you. Love your curves and all your edges. All your perfect imperfections. Give your all to me. I'll give my all to you. You're my end and my beginning." Die aufsteigenden Tränen versuchte ich wegzublinzeln. Ich lächelte in mich hinein und war glücklich wie nie. Ich wusste nicht warum, doch ich ließ es zu. Mit einem Ruck löste er sich wie von Robotorhand gesteuert von mir. Sein Gesicht schwebte einige Centimeter über mir. Seine Lippen wurden zu einem Strich. Ich schauderte. Die nächsten Worte ließen mir das Blut in den Adern gefrieren. "Wie ... wie siehst du aus? Du bist so mager geworden", plötzlich lachte er schrill auf und schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn sodass ich zusammenzuckte, "und ich Idiot hab nichts mitbekommen."
Mein Herzschlag beschleunigte sich, als seine Hand über meine Oberschenkel fuhren, sie mit einer Hand ganz umfassten. Ich atmete zitternd aus. "A-aber Harry ich wollte doch nur schlank sein."
Angewidert, beinahe schon missbilligend starrte er meinen Körper von oben bis unten an. Seine Augen zu schmalen Schlitzen zusammengepresst. Von einen Moment auf den anderen wurde sein Blick kühl. Kühl wie Eis. "Du warst schlank jetzt bist du nicht mehr außer Haut und Knochen!"
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Hii :) Neues Kapitel. Whoops. Naa, kommen euch die letzten zwei Sätze bekannt vor? :D Bleeding Out und Amnesia in Dauerschleife. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel, wenn ja, würde ich mich wahnsinnig freuen, wenn ihr den Stern orange machen würdet und einen Kommentar dalassen würdet. Dauert auch nur ganz kurz, hehe. ♥
I love you all so much ♥
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I hate it to be hungry #Wattys2015
Fanfiction"A-aber Harry ich wollte doch nur schlank sein." Schlagartig wurde mir kalt. Eiskalt und ich krallte mich in den Saum meines Pullis. Vor Aufregung. Vor Wut. Vor Angst. Seine Augen zu schmalen Schlitzen zusammengepresst. Von einen Moment auf den ande...