dreizehn

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Nach dem Film, schlug Harry noch vor ins Irish Pub zu gehen. Lächelnd stimmte ich ihm zu. "Warum eigentlich nicht?"

Wir liefen die leergefegten Straßen entlang und unterhalten uns ein bisschen. Es war schon ein wenig komisch.. Ich meine, vor ein paar Wochen mochten wir uns nun wirklich nicht und jetzt das? Ich glaubte nie, dass ich seit der Trennung von meinem Ex Freund soetwas denken würde, doch ja, ich war wieder glücklich verliebt.

Es war zwar nicht direkt Liebe auf den ersten Blick, aber die Gefühle haben sich heftig und rasend schnell entwickelt. Es fühlte sich toll an. Irgendwie unbeschreiblich. Hand in Hand in liefen wir London's Straßen herum. Plötzlich zog Harry sich seinen grünen Beanie  tief ins Gesicht und schob sich seine Ray Ban auf. Ich konnte es noch gar nicht glauben das Harry mit mir zusammensein wollte. Einer 0815 Verkäuferin von einem Mode - Laden. Und dann war Harry auch noch mit mir zusammen, mochte mich .. liebt mich?

Krampfhaft klammerte mich an seiner Hand fest, als ob es eine Garantie für mich wäre, mich immer zu lieben, mich nicht zu verlassen. Verlassen zu werden, das wäre das schlimmste was mir passieren könnte. Jana war weg, würde als Nächstes gehen? Ich wurde blass.

Harry holte mich aus meiner Gedankenwelt zurück.  Wir waren bereits in einer Kneipe und der Kellner sah mich fordernd an.

"Rose, was willst du Essen?"

"N-nichts ich habe doch schon im Kino die Popcorn gehabt." stotterte ich noch immer aus der Bahn geworfen und schippte einen Krümel auf der orangefarbenen Tischdecke weg.

"Zwei Mal den kleinen Salatteller bitte." murmelte ich und biss mir auf die Unterlippe. Der ältere Kellner nickte warmherzig lächelnd und verschwand wieder. Die Musik, die aus den Boxen kam, drang zu mir durch und ließ mir eine Gänsehaut wachsen. Musik hatte schon immer für mich so eine besondere Bedeutung.

Der Kellner riss mich aus der Trance und stellte mir meinen Teller hin. Harry hatte seinen schon und wartete geduldig darauf, dass ich anfing. Ach, höflich war er auch noch. Gab es denn auch nur ein einziges negatives Merkmal an meinem Freund? Ein Defizit? Ein Makel? Nein, anscheinend nicht.

"Nun starr doch nicht nur den Teller an, iss etwas." meinte der Lockenkopf und noch war Belustigung in seiner Stimme zu hören. Ich schwieg und ich wusste, wie sehr er es hasste ignoriert zu werden.

"Rose iss etwas!" Die Stimme nun

"Nein ich hatte schon im Kino die Popcorn!"

"Du hast eine Hand voll gegessen und jetzt iss verdammt nochmal!" Seine flache Hand knallte auf den Tisch, die Gläser klirrten. Ich stand auf und knallte einen Zehn - Dollarschein auf den Tisch. Harry reagierte sofort und packte mich in sekundenschnelle grob am Arm. Wütend riss ich mich von ihm los und stürmte hinaus.

Ich rannte, lief bis ich wirklich bis auf die Knochen gematert war. Dann ging in die Richtung meiner Wohnung. Sie würde leer sein. Jana war ja nun bei Louis. Lautlos seufzte ich leise auf und verlangsamte mein Tempo. Ich hielt inne, hörte Schritte hinter mir. Harry? Ich drehe mich um und erblickte Jonas.

"Jonas, was ... wie kommst du denn hierher?" frage ich ungläubig und war gleichzeitig unheimlich froh, ihn zu sehen.

"Rose, alles klar bei dir? Ich wohne hier." lachte er. Hoppla stimmte ja. Ich war wohl so ziemlich neben der Spur. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich direkt vor Jonas Wohnung stand, peinlich. Ich setzte mich auf die Treppe und erzählte ihm von dem Vorfall im Restaurant und kämpfte dabei mit den Tränen. Harry war einfach so wütend, aggressiv, so unheimlich. Er war mir plötzlich so unglaublich fremd.

Als ich lautlos schniefte, umarmte mich mein bester Freund fest. Traurig drückte meinen Kopf an seine warme Brust. Plötzlich hörte ich einen schnellen Atem und Schritte in nächster Nähe. Erschrocken riss ich meine Augen auf und löste mich von dem Jungen.

Es war Harry, der vor uns stand.

Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen zusammengepresst und seine Hand wurde zu einer bedrohlichen Faust geballt. Was hatte er nur vor? Mein Herzschlag beschleunigte sich.

Wenn Blicke töten könnten, wäre Jonas jetzt ein toter Mann. Harrys Atem ging schneller und sein Kiefer spannte sich an. Er war wütend. Jonas wich noch immer nicht von meiner Seite.

"Hast du Angst vor ihm?" nuschelte Jonas ganz leise. Ich nickte leicht. Harry's Augen fixierten Jonas. Jonas', Harrys. Plötzlich riss Harry mich von Jonas und packte Jonas am Kragen und drängte ihn gegen die Hauswand. Ein angsterfüllter Schrei entfloh meiner Kehle und ich hielt mir die Hand vor den Mund. "Harry hör auf er hat doch gar nichts gemacht!" bekam ich gerade noch heraus.

Harry warf Jonas einen giftigen Blick zu und zischte. "Halt dich von ihr fern." zischte er bitter. Der Großgewachsene packte meine Hand und joggte los. Wir waren an der nächsten Straßenseite und er drückte mich gegen die Wand. Sein warmer Atem prallte gegen meinen. Ich schloss die Augen, öffnete sie im nächsten Moment wieder. Harry funkelte mich böse an. "H-harry was war denn los?" fragte ich verzweifelt.

"Warum hat er dich so innig umarmt verdammt nochmal? Ich bin es der, der dich tröstend in den Arm nehmen kann, nicht er!" fiel er mir ins Wort. Sein Atem ging ganz flach.

Ich war mit solch einer Situation noch nicht vertraut. Harry kam so wütend, aggressiv herüber. Warum? Wegen einer harmlosen Umarmung? Mir fehlten die Worte, die ich ihm antworten könnte. Ich schwieg, wie so oft.

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Wie findet ihr das mit Harry? Ich finde es hrrr! Drama baby, drama!

Song: Hard out there - Lilly Allen & Fuck you - Lilly Allen

I hate it to be hungry #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt