7. Kapitel

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Nickis Sicht:

Ich machte mir ein wenig Sorgen, wegen Mesme und Josh. Ich hatte irgendwie das beunruhigende Gefühl, dass die zwei zur Zeit irgendwie besonders gerne etwas zu zusammen unternahmen oder so. 

Wie heute beim Wasserfight oder als sie sich vorhin schon wieder auf seinen Schoß gesetzt hatte und dort eingeschlafen war und auch sein Geschenk fand ich irgendwie verdächtig... 

Ich konnte nur hoffen, dass da nach wie vor nichts zwischen den Beiden war, denn wenn doch, konnte ich für nichts garantieren. 

Jetzt wo ich hier in der Dunkelheit lag und meine Schwester im Arm hielt, konnte ich mir nicht vorstellen, dass sie jemals in den Armen eines anderen liegen würde und nicht mehr ich auf sie aufpassen würde. Ich hatte Angst, dass einer meiner Freunde sie mir wegnehmen würde. 

Ich beschloss die Grübeleien für heute Abend einzustellen und schloss die Augen.

Als ich sie das nächste Mal öffnete, lag Mesme immer noch neben mir und hatte sich eng an meine Brust gekuschelt. Mein Blick fiel auf das neue Lederarmband mit dem Kreuzanhänger, das sie nun mit den ganzen anderen Lederbändchen, die sie von mir hatte, an ihrem rechten Handgelenk trug und ich musste wieder mit einem unbehaglichen Gefühl an Josh und Mesme denken. 

Vorsichtig rüttelte ich meine Schwester am Arm. "Hey Schlafkappe" Sie regte sich kurz, was mir verriet, dass sie wach war. "Dein erster morgen als Siebzehnjährige." murmelte ich, woraufhin sie grinste.

"Und ich bin kein Stück erwachsener geworden oder gar ein klein wenig vernünftiger."

"Oh ja, da hast du recht!" lachte ich. Ich rollte mich von der Matratze runter und zog mir das T-Shirt über den Kopf, dabei klimperten die Ketten um meinen Hals leise. An einer Kette hingen ein J und ein H in Form von Dornen, an der anderen baumelte ein schwarzer, flacher Anhänger auf dem mein Name, mein Gangname, der Name meiner Gang und der meiner Schwester, mit ihrem Gangname, eingraviert war. Sie trug genau die selben zwei Ketten, nur das bei ihr eben ihr Name und so weiter draufstand, genau wie bei allen anderen Gangmitgliedern dieser Stadt, nicht nur wir Junk Hoods trugen diese Ketten, auch die Dragons, einfach jeder in dieser Stadt, der Mitglied einer Gang war. So war es möglich sich untereinander leicht zu erkennen, die Rahmen der gravierten Anhänger hatten je nach der Gang ein anderes Muster, bei den Dragons waren es logischer weise Drachen, bei uns waren es Dornenranken.

Mesmes Sicht:

Ich rollte mich ebenfalls aus dem Bett und zog mich um, gleich darauf schnappte ich mir einen Zettel und einen Stift, von dem ich hoffte, dass er funktionierte. Ich setzte mir die neuen Kopfhörer auf und drückte einfach auf Play, offensichtlich hatte Cameron mir bereits eine Playlist gemacht, jetzt gerade lief Moneybox von Eliza Doolittle. Dann schrieb ich:

Unerfüllbare Wünsche:

Achterbahn fahren

Reiten

Fallschirm springen

Kanu oder Boot fahren

Ans Meer gehen

Schlittenfahren

Bungee jumping

Heiraten

Das tat ich hauptsächlich, um es mir besser einprägen zu können, den Zettel schob ich in meine Schublade, unter meine Klamotten und machte mich nach dem Frühstück zusammen mit Nicki auf den Weg ins Hauptquartier.

Nickis Sicht:

Dieser Tag verlief mal wieder ein bisschen normaler, naja bis jedenfalls, so gegen Nachmittag, Joke auftauchte (ich kannte von den meisten meiner Leute nur den Gangnamen), Joke war im westlichen Teil, in Mesnick, unseres großen Viertels eingeteilt und was er mir berichtete gefiel mir gar nicht.

Blind Junk Hood GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt