13. Kapitel

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Nickis Sicht:

19.800€ waren in dem Tresor. Laut dem Vertrag, den ich in der Villa gefunden hatte, fehlten dem Typ, den wir immer noch in Mesnick festhielten, 200€ um das Land verlassen zu können. Ob der Typ von der Villa irgendwas besonderes mit dem Geld vorgehabt hatte und was das gewesen wäre, wusste ich nicht. Aber auf jeden Fall konnte er das, was auch immer er damit vorgehabt hatte, nicht mehr machen, schließlich war das gesamte Geld nun in meinen Händen und würde an seine rechtmäßigen Besitzer zurückgehen, schließlich hatte der Kerl sicherlich nicht alles in unserer Stadt zusammengestohlen und selbst wenn, würde ich nie alle Namen herausfinden. 

In den meisten Städten regelte sowas eigentlich die Polizei, in unserer Stadt regelten das die Gangs. Wir hatten hier das Sagen und jede Gang löste solche Sachen auf ihre eigene Art. 

Bei den Junk Hoods nahmen wir in der Regel einfach das Gestohlene zurück und verpassten dem Übeltäter einen ordentlichen Denkzettel. Die Dragons waren da ein wenig schlimmer. 

Ich übergab Hunter die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass das Geld an ihre rechtmäßigen Besitzer zurück ging und der Rest wieder an mich zurückgehen würde, ich würde schon eine sinnvolle Verwendung dafür finden, derweil wollte ich mich um unseren Verbrecher kümmern. 

Heiko, Alex und Ben (die Muskelprotze unter uns) hatte ich losgeschickt um dem Besitzer der Villa, der den kleinen Verbrecher beauftragt hatte, einen Denkzettel zu verpassen.

Jetzt war ich auf dem Weg zu Hunters Hauptquartier, um mich um das gewisse Problem, das in einem Raum an einen Stuhl gefesselt war, zu kümmern. Ich stellte mein Motorrad ab und betrat die Bude. Entschlossenen Schrittes hielt ich auf den anliegenden Raum zu, stieß die Tür auf und zog dem Kerl den Knebel aus dem Mund. 

"Wäh, das Ding ist echt widerlich! Wie lange wollt ihr mich hier noch festhalten?! Bis ich hier vergammle?!" zickte er sofort los und machte ein paar interessante Gesichtsverränkungen, die wohl verdeutlichen sollten wie eklig das Ding war.

"Jetzt halt endlich die Klappe und hör zu!" fiel ich ihm ins Wort. So autoritär wie möglich fuhr ich fort: "Ich lasse dich gehen, aber ich will, dass du meinen Teil der Stadt verlässt und nie wiederkehrst! Ich verbanne dich aus meinen Territorien! Solltest du je ohne meine Erlaubnis wieder hier auftauchen, ist jeder einzelne meiner Leute dazu verpflichtet dich sofort an mich auszuliefern und dann wirst du dir wünschen nie geboren zu sein! Haben wir uns verstanden? Ich will dich nie wieder hier sehen!" Er nickte ein wenig eingeschüchtert und ich verließ, ohne ein weiteres Wort, den Raum und schickte zwei von Hunters Leuten rein, die ihn losbanden und dafür sorgten, dass er auch wirklich mein Territorium verließ. 

Derweil machte ich mich auf den Rückweg, damit wäre diese Sache so ziemlich erledigt.

Josh's Sicht:

Nick war nicht da und ich befand mich momentan im Zimmer der beiden Geschwister und war dabei Menesmes Gesicht mit Küssen zu bedecken. 

"Josh?" murmelte Menesme und vergrub ihre Hände in meinen Haaren. 

"Hm?" machte ich ohne aufzuhören sie zu küssen. 

"Ich liebe dich." 

Mein Herz machte einen Sprung und ich lächelte versonnen. Da waren sie, die drei magischen Worte, die ich mein Leben lang nur aus ihrem Mund hören wollte. "Ich liebe dich mehr." murmelte ich, mit den Lippen an ihrem Schlüsselbein. 

"Das geht gar nicht..." flüsterte sie und meine Lippen wanderten wieder zu ihren. 

"Das glaube ich nicht..." erwiderte ich ebenso leise. 

Irgendwann hörte ich, wie die Tür zum Hauptquartier sich öffnete und jemand eintrat. Das konnte nur Nick sein, schweren Herzens löste ich mich von dem Mädchen, das ich so liebte, und verließ schnell das Zimmer. 

Nick erblickte mich sofort und wahrscheinlich sah ich ziemlich verdächtig aus, nach dem was Menesme mit meinen Haaren angestellt hatte. Er sah mich mit unterdrückter Wut an und ich musste mir ein schuldbewusstes Grinsen verkneifen. Ich lief schnell an ihm vorbei und im Vorbeigehen verpasste er mir dann doch einen Schlag auf den Hinterkopf. 

Ich pflanzte mich auf's Sofa und konnte es nicht lassen dümmlich vor mich hinzugrinsen.

Nickis Sicht:

Leider konnte ich mir nur zu gut vorstellen, was mein bester Freund und meine Schwester da hinten getrieben hatten. Und mein Verdacht, dass sie ziemlich wild rumgeknutscht haben mussten, bestätigte sich, als ich das Zimmer betrat und meine Schwester ziemlich zerstreut auf ihrer Kommode herumtastete und schließlich die Haarbürste in die Finger bekam und damit versuchte, das Chaos auf ihrem Kopf wieder in Ordnung zu bringen. Ich seufzte. 

"Gib her, du machst es nur noch schlimmer." Damit nahm ich ihr die Bürste aus der Hand und entknotete ihre Haare. Nach dem meine Schwester blind geworden war, hatte ich lernen müssen wie man Zöpfe flocht, da sie es bei sich selbst nicht mehr hinbekam, ohne dass hier und da lauter Strähnen abstanden. Ich nahm ihre Haare zwischen die Finger und flocht ihr einen einfachen seitlichen Zopf. Sie drehte sich im Anschluss um und umarmte mich plötzlich. 

"Danke..." murmelte sie. "Es ist auch wirklich okay für dich?" fragte sie zaghaft und zog dabei eine Augenbraue nach oben. Sie wusste einfach immer was in mir vorging. 

"Ich muss mich noch daran gewöhnen." seufzte ich, woraufhin sie grinste. 

"Ich hab dich wahnsinnig lieb, das weist du doch, oder?" flüsterte sie und ich nickte. Ich hatte sie auch wahnsinnig lieb. 

Mesme löste sich von mir und zog etwas aus einer Schublade und setzte sich damit auf die Matratze. Es war die XXL Toffifeepackung, die sie noch von ihrem Geburtstag hatte, schnell setzte ich mich zu ihr und stibitzte mir eins, woraufhin sie tadelnd mit der Zunge schnalzte. Ich grinste bloß und schob mir gleich ein zweites in den Mund. Als ich mir dann das dritte in den Mund schob, rief sie empört: "Nicki! Du lässt mir ja gar nichts übrig!"

"Die Packung ist riesig und noch fast ganz voll!" rief ich lachend und schnappte mir noch eins. Wieder stieß sie einen empörten Laut aus. Als sich meine Finger ein weiteres Mal der Packung näherten und das knisternde Geräusch der Plastikpackung erklang, als ich ein weiteres rausdrücken wollte, schlug sie mir auf die Hand und versteckte die Packung hinter ihrem Rücken. 

"Mein Schatz! Gollum! Gollum!" rief sie in der besten Gollum-Stimme die ich je gehört hatte. Ich lachte mich halb tot und versuchte dabei um sie herum zu greifen. Meine Finger erwischten die Packung und sie schrie laut: "Neeeiiiiiiin! Meeeeeiiiiins!!!" Sie sprang auf die Füße und versuchte den Ausgang zu erreichen, aber ich war schneller und zog sie an der Hüfte in meine Arme. 

Sie umklammerte immer noch die Toffifeepackung, als würde ihr Leben daran hängen und ich versuchte, während ich sie mit einem Arm festhielt, mit der anderen Hand eine weitere der Karamell-Leckereien zu erwischen. 

Plötzlich schob sie die Packung zu und pfefferte sie mir ins Gesicht, vor Schreck ließ ich los und sie stolperte zu der Kommode, verstaute ihren Schatz darin und stellte sich schützend davor. Ich lachte nur, packte sie an der Hüfte und wirbelte sie durch die Luft. 

Am Ende lagen wir dann beide nebeneinander auf der Matratze und futterten Toffifees und Oreokekse.  

Hallööööööchen allerseits!

Dieses Kapitel möchte ich meiner besten Freundin Sams widmen. Hab dich voll gern^-^ 

Also, nur so nebenbei damit ihr nicht verwirrt seid, ich hab drei beste Freundinnen und @sosoGr, der ich dieses Buch gewidmet habe, ist meine unbiologische Twinsis:)

Und das war's dann auch schon wieder von mir.

LG Kat

Blind Junk Hood GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt