Josh's Sicht:
Freitag.
Am liebsten wäre ich ja mit meiner Freundin alleine auf diesen Jahrmarkt gegangen, aber weder wollte Nick uns allein gehen lassen, noch ließ sich meine Schwester davon abhalten mitzukommen.
Also gingen wir alle zu viert.
Naja, eher gesagt zu fünft, Pacha konnte ich leider auch nicht überzeugen dazubleiben. Irgendetwas verband die beiden und etwas sagte mir, dass die Idee, Menesme einen Hund zu besorgen, das beste war, was ich hatte tun können.
Wir waren mal wieder gezwungen Hunters Jeep auszuleihen, das würden wir dank Pacha jetzt wohl öfters müssen.
Da unsere Gesichter relativ bekannt waren, schließlich gehörten wir alle, außer Emely, zum inneren Kreis der zweitgrößten Gang der Stadt, trugen wir alle Kapuzenpullis und Emely hatte es tatsächlich geschafft, uns alle zu überreden, ihre selbstgebastelten Masken anzuziehen. Na gut, ich hatte es nur getan, weil Menesme von der Idee so begeistert gewesen war. Und eins musste man meiner Schwester lassen: die Masken sahen echt gut aus, dafür dass sie Hand-Made waren.
Also war ich an diesem Nachmittag Catboy und Menesme Catwoman. Schräger ging's kaum...
Aber unsere Masken waren recht einfach, so dass man uns nicht direkt als Catboy und Catwoman identifizieren konnte. Nick und Emely trugen ebenfalls Halbmasken, die aber nichts besonderes symbolisieren sollten, sondern einfach nur cool aussahen. Unsere Tattoos hatten wir drei ordentlich versteckt, sollte man uns hier als Junk Hoods erkennen, hätten wir ein ziemliches Problem.
Menesme hatte sich bei mir untergehakt und Nick und Em liefen hinter uns nebeneinander her.
Man, sind die erbärmlich... Man sieht denen doch voll an, dass sie beide am liebsten Arm in Arm laufen würden und trotzdem tut keiner was!
Ich nahm mir fest vor, meinen besten Freund später mal beiseite zu nehmen und ihm eine Predigt zu halten.
Überall waren Lichter und die verschiedensten Attraktionen, wild umherrennende Kinder und der Duft von den verschiedensten Leckereien stieg einem in die Nase. Menesme an meiner Seite sog tief die Luft ein und seufzte: "Was ist das?" Bei all den verschiedenen Gerüchen wusste ich nicht, was sie nun meinte, aber sie schien auf keine Antwort zu warten, sondern zog mich in eine bestimmte Richtung, die Nase in die Höhe gestreckt.
Die nimmt den Spruch "Immer der Nase nach!" ja ziemlich wortwörtlich...
Ich war so damit beschäftigt, dafür zu sorgen, dass sie nicht die ganzen Leute hier über den Haufen rannte, dass ich beinahe total in sie reingerannt wäre, als sie plötzlich stehen blieb. Wir standen vor einer Zucker-Bude.
Irgendwie war ich nicht sonderlich überrascht.
Alles war voll mit Unmengen an süßem Zeugs.
"Gebrannte Mandeln!" seufzte meine Freundin theatralisch, worüber ich leise lachen musste.
"Na, was hätte das hübsche Fräulein denn gerne?" fragte der Mann, der hinter dem ganzen Süßkram stand. Ich zückte meinen Geldbeutel und spendierte meiner Freundin erstmal die größte Tüte Gebrannte Mandeln, die ich je gesehen hatte und kaufte mir selbst einen kleinen Mix aus allen möglichen gebrannten Nüssen, die sie da hatten. Arm in Arm schlenderten wir weiter und ich genoss den Anblick meiner freudestrahlenden Freundin, die eifrig dabei war, ihr Zuckerzeug in sich reinzustopfen.
Und dann standen wir vor der riesigen Achterbahn, das Geschrei der fahrenden Leute war schon von weitem zu hören gewesen und Menesme schien plötzlich mega nervös zu sein.

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Blind Junk Hood Girl
Teen FictionDie Welt durch Menesmes Augen sehen. Schwarz und dunkel. Aber ist die Welt wirklich nur schwarz und dunkel, wenn man blind ist? Oder entdeckt man vielleicht etwas, das Augen nicht erfassen können? Menesme sieht die Welt mit ganz anderen Augen, si...