27. Kapitel

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Zu Anfang muss ich kurz was erwähnen, ACHTUNG WICHTIG, nämlich ist mir beim Veröffentlichen ein kleiner Fehler passiert. (Diese Info gilt jetzt nur für die Leute, die die unüberarbeiteten ersten Kapitel gelesen haben.) Ich dachte nämlich, ich hätte das schon mal erwähnt, hab ich aber gar nicht. Also: Menesme und Nick sind Italiener. Das ist für den späteren Teil der Geschichte wichtig. Inzwischen habe ich die ersten Kapitel überarbeitet und das schon viel früher erwähnt, aber für die, die es nicht wussten kommt die Info jetzt eben so.

Viel Spaß beim Lesen;)

Immer noch Nickis Sicht:

Mir stockte der Atem, das konnte doch nicht wahr sein! Wütend packte ich meine Lederjacke und stürmte nach draußen, das Handy verstaute ich in der Hosentasche. Ich schwang mich auf's Motorrad und ließ den Motor aufheulen, hinter mir ertönte Bens Stimme.

"Wo willst du hin?!"

"Muss was erledigen!" rief ich zurück und brauste los.

Mit quietschenden Reifen kam ich zum Stehen, stieg ab und rannte los, mitten auf den entstellten Marktplatz. Überall war Blut auf dem Boden und eine breite Spur, der dicken Flüssigkeit zog sich um den Marktplatzbrunnen herum. Ich lief mit großen Schritten der Spur nach und hinter dem hohen, breiten Brunnen tauchte Hunter auf, der sich über eine am Boden liegende Gestalt beugte. Ich schob ihn beiseite und betrachtete erschrocken das bleiche Gesicht und die blutverschmierten Hände von Divon, die er auf seine Seite presste. Sein Atem ging flach und unregelmäßig, er sah gequält zu mir auf, in seinen Augen spiegelte sich der Schmerz wieder. 

Er stöhnte und hauchte dann zittrig ein paar leise Worte aus, bei denen sich mir die Kehle zusammen schnürte: "Sag meiner Mama, dass ich sie lieb hab und... dass es mir leid tut." Leise schlichen sich ein paar Tränen aus seinen Augen und dann flüsterte er ein letztes Mal: "Ich hab sie echt lieb..."

Ich kniff die Augen zusammen und im nächsten Moment hörte ich einen Seufzer, als ich die Augen wieder öffnete, hatte er seine geschlossen und lächelte leicht.

In dieser Nacht ließ mein Lebensretter sein Leben.

Ich nahm seine Hand und drückte sie, doch dann stach mir das Aufblitzen von schimmerndem Metall ins Auge. Neben seinem leblosen Körper lag ein Dolch, vorsichtig nahm ich die blutverschmierte Waffe in die Hände. Das Heft kam mir bekannt vor, irgendwo hatte ich es schon einmal gesehen. 

Und dann blitzten lauter Erinnerungsfetzen vor meinem inneren Auge auf.

Black D's Gesicht, das hinterhältige Funkeln in ihren Augen, als sie zu mir herumwirbelt. Aufblitzen von Metall, Schmerz, des scheppernde Geräusch des auf dem Boden aufkommenden Messers. Black D's weit aufgerissene Augen, Divon der zitternd hinter ihr zum Vorschein kommt, das Heft des Dolches, das aus ihrem Rücken ragt.

Dies war der selbe Dolch, mit dem Divon die Dragon-Anführerin ermordet hatte und nun hatte dieselbe Waffe sein Leben beendet.

Shadow.

Er musste sich in mein Territorium geschlichen haben, um Divon aufzuspüren und Rache zu nehmen. Black D's letzter Entscheidung nach, besagte unser Deal, dass es mir erlaubt war, jeden einzelnen Dragon, der sich auf meinem Territorium aufhielt zu töten. Shadow hatte Glück, dass wir ihn nicht erwischt hatten, denn dann wäre Divon vermutlich nicht der einzige gewesen, der in dieser Nacht sein Leben ließ.

Ich griff nach dem Dolch und versteckte ihn in meiner Lederjacke, dann stand ich auf und holte mein Handy hervor. Kurz darauf wurde sein lebloser Körper abgeholt und wir konnten nur noch zusehen, wie sie die Türen des Wagens verriegelten und davon fuhren.

Blind Junk Hood GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt