Kapitel 86

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Pov. Michael (aka. Der kleine Junge):

Ich befand mich nun schon eine Woche hier im Heim, Besuch durfte man erst bekommen, wenn man schon 1 Monat hier war und dann musste man dies auch 1 Woche vorher ankündigen... Die Tage hier vergingen nur sehr langsam und zogen sich sehr... Ich saß im Flur, es sah nicht aus wie ein Flur eines Kinderheims, den ich mir Bunt mit vielen kleinen Zeichnungen vorstelle, es ähnelte eher einem Flur eines Krankenhauses, alles war in einem kalten weiß gestrichen und ließ den Flur noch länger wirken, als er schon war. Hier zu leben fühlte sich auch nicht an wie in einem Heim, eher wie in einer Klinik... Ich saß also im Flur, in dem sich auch mein kleines 9 m2Zimmer befand, in dem ich jedoch nicht gerne war, da ich mich dort zu eingeengt fühle. Ich saß meistens auf dem Flurboden, so wie jetzt und sah einfach aus dem Fenster, wenn ich dies nicht tat, dann gab es entweder Essen, ich redete kurz mit paar Kindern oder musste schlafen gehen... mehr gab es da nicht zu erzählen, meist dachte ich einfach nur nach, viele Fragen hatten sich inzwischen in meinem Kopf gebildet, da ich hier zu viel Zeit hatte um über viele Sachen nach zu denken.

Was soll man machen, wenn einem nichts mehr bleibt?Soll ich laufen, soll ich stehen bleiben?Soll ich springen oder soll ich versuchen zu fliegen?! „Probleme vergessen!" sagen alle, wenn es doch so leicht wäre... Wie soll ich so einfach etwas vergessen, was mir auf dem Herzen liegt? Ablenken? Hilft nicht! Egal was ich mache, mein einziger Gedanke ist diese eine Sache! Welche Sache fragt man sich? Diese eine besondere Person! Um genau zu sein ist es Sophie... Ihre blauen Augen in denen ich mich immer verliere, ihre lustige Art die wunderschönen blonden Haare und ihr Charakter, das alles machte sie für mich besonders und einzigartig! Woher ich sie kenne? Sie wohnt hier im Heim, sie meinte jetzt schon 2 Jahre, sie ist ziemlich schüchtern aber sonst ganz wundervoll, sie hat mir hier alles gezeigt, noch nie habe ich für ein Mädchen so empfunden wie für sie, aber das mit ihr wird nichts, warum? Sie hat einen Macker! Einen der anscheinend ziemlich cool sein soll, denn alle Mädchen wollen in der Cafetaria neben ihm sitzen, sie hat mir von ihm erzählt, ausgeweint hat sie sich bei mir, wegen ihm. Anscheinend lieben nicht nur alle Mädchen ihn, er liebt anscheinend auch so einige... Warum gerade liebt sie dieses Arschloch? Ich würde sie besser behandeln, weil ich das alles in ihr sehe, was er wohl nicht sieht, denn würde er alles sehen, würde er sie nicht immer so verletzen! Aber sie liebt ihn und sie kommen immer wieder zusammen...Was soll ich da schon großartig tun? Ich bleibe wohl einfach der nette Junge von neben an, der aber viel zu nett ist um sich in ihn zu verlieben, ich bin eher so dieser Backup Typ, der dann ja immer da ist und das werde ich auch immer bleiben... Ich sah den langen Gang entlang, mein Blick blieb an einem Mann hängen der gerade die Treppen hoch ging, je näher er mir kam, desto besser konnte ich erknenen, wer es war. Herr Mor, ich konnte ihn nicht leiden! Er war der mir unsympathischste Mitarbeiter hier, eigentlich sollte er wahrscheinlich schon seit gefühlten 100 Jahren in der Rente sein, meinte Monte, mein Zimmernachbar, aber er ist nie gegangen meinte er, vielleicht hat er keine Familie und hat auch sonst nichts besseres zu tun, als hier kleine Kinder zu nerven! Er kam gerade auf mich zu ... habe ich irgendwas gemacht?! Wahrscheinlich darf man hier nicht mal mehr im Flur sitzen. Noch 10 m trennten uns, aber er fing schon an zu reden. „Sie kommen dich Heute besuchen!" brummte er mit seiner alten kratzigen Stimme. „Wer?" fragte ich ihn, ich hatte niemanden eingeladen und zudem wohne ich hier noch keinen Monat und darf somit auch niemanden einladen. „Na deine Freunde, die dich hier abgesetzt haben!" knauzte er und musste daraufhin husten. „Ich dachte man muss hier zuerst eine Woche vorher bescheid sagen, dass man Besuch bekommen will und mindestens schon nen Monat hier leben?" erkundigte ich mich bei dem alten Mann. „Ja... ich habe das für dich geregellt habe vor paar Tagen bei deinen freunden angrufen!" „Warum?" schoß es mir sofort aus dem Mund und ich sah ihn erwartungsvoll an. „Du erinnerst mich an einen anderen kleine Jungen, aber eigentlich geht dich das nichts an! Mach dich fertig um 16 Uhr kommen sie!" schnauzte er wieder nur und ging weg. Krass selbst der grummige und immer zu unzufriedene Herr Mor hat bei manch einem ein gutes Herz, aber wirklich mit ihm reden kann ich trotzdem noch nicht, dafür ist er mir zu motzig, aber vielleicht wird das ja mal was! Ganz in Gedanken verloren über Herr Mor vergaß ich schon fast, dass Manu und Palle ja, gleich zu mir kommen würden. Bei dem Gedanken musste ich wieder lächeln. Ich stannd also wieder vom Boden auf und ging in mein Zimmer. Ich war eigentlich kaum hier, es war meiner Meinung nach eins der hässlichsten Räume hier, triste Weiße tappete, welche Teils abgekratzt ist. Auf einer Seite stand ein kleiner abgenutzter Holz Tisch und zu ihm ein weißer Plastik Stuhl, mein Bett war auch weiß, sowie der Bettbezug. Man darf hier keinen anderen haben das ist verboten. Hier darf man generell nichts machen, was Spaß macht. Die Freizeitbeschäftigungen hier sind lernen und Puzzel puzzeln, Fußball darf man hier auch nicht spielen, weil Kevin den Fußball mal gegen das Fenster geschoßen hat. Wir haben hier auch Handy verbot, nur eine Halbe Stunde dürfen wir ans Handy und was machen, aber Youtube ist hier auch verboten, außer wir schauen uns etwas für die Schule an. Sollte es dazu kommen, dass wir etwas für die Schule nachschauen müssen, dürfen wir länger ans Handy. Die Schule ist hier mit im Heim drin, aber ich musste noch nicht dort hin, zuerst müssen die irgendwie meine Papiere finden und zudem weiß man ja noch nicht ob ich wieder nach Hause darf, meine Eltern haben sie anscheinend noch nicht gefunden „Wir haben noch andere Fälle!" sagen sie mir immer als antwort auf meine Fragen...

Ich bin zwar erst 12, aber bin schon so groß wie ein 15 Jähriger ich bin auch schon so reif wie ein 15 Jähriger, ich hatte schon meinen Stimmbruch... viele Leute glauben nicht, dass ich 12 bin, weil meine Mutter mich vielleicht 2 Jahre zu spät bei der schule angemeldet hat, das sagen immer alle, aber das glaube ich nicht, dafür hätte sie so viel fälschen müssen und die arbeit macht sie sich nicht! Ich habe viele Bücher gelesen, anstatt immer mit den Jungs Fußball zu spielen. Mit Büchern und Youtube Videos konnte ich abschalten. Bücher darf man hier auch nicht lesen, naja also keine Bücher in denen jemand stirbt oder Bücher mit Fabelwesen, da sie einem Hoffnungen geben sollen, dass es Einhörner etc. Gibt obwohl es sie nicht gibt, sie lenken von der realität ab sagen sie.... Tim wohnt hier schon seit dem er 2 Jahre alt ist, also 12 Jahre, er kennt es nicht anders, er hat sich dran gewöhnt meinte er zu mir.... traurig sowas, ich hoffe mal das wird ir nicht passieren, ich will mich denen hier nicht anpassen! Ich hoffe einfach, dass ich hier so schnell wie möglich raus komme... um ehrlich zu sein, war selbst das Leben bei meiner Mutter besser, hach... selbst das Leben auf der Bank war spannender!! Mein Blick schwankte auf die Uhr 15:30 Uhr... noch eine halbe Stunde hatte ich Zeit, ich würde ja mein Zimmer aufräumen, aber was gibt es hier schon zum aufräumen, wenn man doch nichts hat?! Ich schmiss mich auf mein Bett und sah die Decke an... Sophie... wie gern ich sie jetzt sehen würde, wie gerne ich sie meins nennen würde, wie gerne ich nur neben ihr sitzen, ihren Duft riechen und ihren Worten lauschen würde... Doch das alles ist nicht Möglich... Ich sollte sie vergessen, sagt mir meine Vernunft, aber „Wie?" fragt sich mein Herz, wie soll ich solch eine Person so einfach vergessen? Ich bin noch zu klein um wirklich meine Wahre Liebe gefunden haben zu können, das sagen alle. Ich bin noch zu klein um überhaupt wissen zu können was Liebe ist sagen alle... Und wenn es stimmt, was sie sagen? Ich bin noch Jung und vielleicht ist sie auch nicht die Liebe meines Lebens, ja, aber was empfinde ich dann für sie? Es ist etwas, was ich noch nie gefühlt habe und ich möchte es jetzt in diesem Moment Liebe nennen. Und wahrscheinlich weiß ich noch gar nicht was Liebe ist, aber wann soll ich erfahren, was wirklich Liebe für mich ist, jetzt bin ich noch zu Jung, dann bin ich 17 und bin noch immer zu Jung und mit 18 muss ich dann schon wissen, was es ist, wie soll ich herausfinden, was für mich Liebe heißt, wenn ich es doch noch nie gefühlt habe? Wahrscheinlich werde ich mich noch oft verlieben und immer werde ich dann denken, dass das was bei denen vorher war, gar keine richtige Liebe war, aber immer in dem Moment dachte ich es eben immer und so wird es immer weiter gehen, bis ich dann irgendwann die Person finde, die ich wirklich Liebe, aber woher weiß ich, ob ich sie nicht schon gefunden habe? Das kann ich doch nie wissen! Ja, vielleicht Liebe ich sie in den Augen anderer nicht, aber mein Herz tut weh, wenn ich sie nicht sehen kann, ich bin glücklich, wenn sie glücklich ist, selbst wenn sie glücklich ist wegen ihrem Freund, es ist mir egal, die Hauptsache ist, dass sie glücklich ist! Natürlich würde ich mir sie gerne wünschen, aber wenn es so sein soll dann ist das so und JETZT möchte ich sagen können, dass ich sie liebe! Eine Durchsage unterbrach meine Tiefsinnigen Gedanken. „Michael aus Raum 214, zur Information bitte!" das waren dann wahrscheinlich Manu und Palle, schnell zog ich mir Schuhe an und lief runter und freute mich von schritt zu schritt den ich ihnen näher kam noch mehr!

SOOO hier das Neue Kapitel, wer von euch schalingeln hätte gedacht, dass ich wieder so schnell was hochlade? Ich nicht! ;D Heute mal bisschen längeres Kapitel, hatte einfach mega Spaß beim schreiben vom Kapitel :) ich hoffe es hat euch auch gefallen, ich wünsche euch dann noch einen schönen rest der Woche und dann bis denne! :3


GLPalle/Kürbistumor/team bester gesang was auch immerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt