Nach dem Frühstück fuhren wir zusammen ins Studio, wo Pablo bereits auf uns wartete. „Hallo Pablo!", begrüßte ich ihn voll Tatendrang. „Hallo Violetta, Camila, Brodouey und Leon. Ihr seid heute die 1. Ihr könnt schon mal in eure Klasse gehen und anfangen zu proben, bis die anderen kommen.", begrüßte dieser uns, ehe er wieder in sein Büro verschwand. Zusammen machten wir uns also auf den Weg zu unserer Klasse, wo wir jedoch nicht lange auf die anderen warten mussten.
Nach 2 Stunden harter Probe, war ich fix und fertig und ging zusammen mit Cami nach Hause. Dort ging ich schnell unter die Dusche und zog mir dann eine Jogginghose und ein Top an. Als ich fertig war, tapste ich zurück in mein Zimmer und setzte mich auf mein Bett. Ich öffnete mein Tagebuch und sah mir ein Bild von Leon und mir an, das dort zwischen den Seiten eingeklemmt war. Als ich es sah, kam mir sofort eine Melodie in den Sinn, welche ich dann auch sofort am Klavier spielte und anschließend aufschrieb. Vertieft in die Melodie summte ich leicht vor mich hin, bis ich schließlich die richtigen Worte fand. Vor meinem geistigen Auge sah ich Leon vor mir, seine Augen, sein Lächeln, einfach den Jungen, in den ich mich Hals über Kopf verliebt hatte. Wenige Stunden später hatte ich den gesamten Song fertiggestellt. Kaum verblasste die letzte Note, vernahm ich Papás Rufe von unten. Beim Abendessen redeten wir 3 viel über die Show. Papá erzählte uns, dass er heute nochmal bei Angie war und sie morgen entlassen werden würde. Aber sie durfte nicht allein bleiben und da Camila ja auch zur Schule musste, blieb sie bei uns zu Hause, da Papá Homeoffice machen konnte. Nach dem Abwasch sahen wir uns zu dritt noch einen Film an, ehe ich in meinem Zimmer verschwand. Ich setzte mich auf mein Bett, öffnete mein Tagebuch und begann zu schreiben, bis mich schließlich das Klopfen an der Tür zusammenzucken ließ. „Herein!", rief ich und legte mein Tagebuch sofort zur Seite. „Und? Wie geht es dir?", eine strahlende Cami kam herein und setzte sich zu mir. „Ganz gut, ich habe vor dem Essen einen Song für Leon geschrieben. Ich hoffe er gefällt ihm.", lächelte ich leicht. „Du musst ihn mir sofort zeigen! Komm!", sie zog mich schnell auf, ehe sie mich in Richtung Musikraum schob. So setzte ich mich schließlich an das Klavier, schloss meine Augen und dachte an Leon. Während des Singens bemerkte ich, wie sich ein Lächeln auf mein Gesicht schlich und als ich fertig war öffnete ich meine Augen wieder. Neben mir saß eine weinende Camila. „Cami? Was ist los? Ist es so schlimm?", überrascht sah ich sie an. „Nein Vilu im Gegensatz! Es ist wunderschön! Man merkt, dass du sehr verliebt bist.", gab sie zwischen den Schluchzern von sich, wodurch ich mich lächelnd bei meiner besten Freundin bedankte. Was hältst du von einem Sleep Over mit den Mädels?", grinste ich nach einer Weile, in der wir auf meinem Sofa saßen. „Klar! Heute noch?", zog ich Camilas Aufmerksamkeit auf mich. „Ich dachte eher an morgen. Und davor treffen wir uns zum Shoppen.", schlug ich vor, bevor ich ein zustimmendes Nicken ihrerseits erhielt. „Willst du heute bei mir schlafen?", fragend deutete ich mit meinem Kopf auf mein Bett. „Klar, ich ziehe mich nur noch kurz um, dann komme ich.", antwortete sie grinsend. Schnell verschwand sie aus dem Zimmer. In Gedanken schwelgend ließ ich mich mit dem Rücken auf mein Bett fallen. Alles in meinem Leben hat sich binnen kurzer Zeit zum Guten verändert. Zuerst mein Vater, dann Leon, konnte es noch besser werden? Ich ergriff mein Handy, ehe ich Leons Nummer wählte. Schon nach dem dritten Klingeln hob er ab, oder zumindest dachte ich, dass er das war. „Hallo Schatz, ich wollte fragen, wie es dir geht.", lächelnd biss ich mir auf meine Lippe. „Hi, ähm ich bin Ambar, Leon ist gerade beschäftigt und kann nicht telefonieren.", ertönte eine mir unbekannte Frauenstimme. Sie machte eine kurze Pause und ich konnte Knutschgeräusche und ein leises Stöhnen im Hintergrund ausmachen. Was zur Hölle sollte das? „Ich möchte mit ihm reden, sofort!", ergriff ich wieder das Wort, doch es ertönte nur ein Piepen. Diese miese Schlange hatte doch nicht gerade allen Ernstes aufgelegt! Wer war diese Ambar und was zum Teufel bildet sie sich ein, einfach aufzulegen? Ich ließ die gerade erhaltenen Informationen sacken, ehe ich begriff, was die Hintergrundgeräusche zu bedeuten hatten. Leon betrog mich gerade mit dieser Ambar! Geschockt atmete ich die angestaute Luft aus und sah starr auf die gegenüberliegende Wand. Ich fühlte mich taub, sodass ich die Tränen kaum spürte, und meine Hände waren eiskalt, als ich mir über meine tränennassen Wangen fuhr. Ich empfand rein gar nichts. Keinen Schmerz, keine Wut und auch keine Enttäuschung. Ich hatte keinerlei Kontrolle über meinen Körper und so bekam ich noch nicht einmal richtig mit, wie ich das Bild von Leon und mir vom Nachttisch nahm und es mit aller Gewalt auf den Boden warf. Ich konnte nur gedämpft das Zerspringen der Glasscheibe wahrnehmen, doch es war laut genug, sodass mein Vater im nächsten Moment die Tür aufriss und mich so vorfand. Kaum hatte ich sein Gesicht gesehen, kickten die Emotionen ein und ich ließ mich hysterisch schluchzend auf den Boden fallen. Sofort eilte mein Vater auf mich zu und umarmte mich fest. Die Schluchzer wurden immer unregelmäßiger und ich hatte das Gefühl an meinen Tränen zu ersticken. Papá schien das zu merken und strich mir beruhigend den Rücken entlang, während er mit mir Atemübungen machte, die mich schön langsam beruhigen ließen. Ich hatte das Zeitgefühl verloren, doch Camila erschien vielleicht Minuten später im Türrahmen. Sie wollte gerade etwas sagen, als sie uns dasitzen sah, wodurch sie sofort wieder verstummte. „Was ist passiert?", fand sie ihre Worte auch schon wieder. „Wieso liegen hier Scherben?", bohrte sie weiter nach, was auch Papás fragenden Blick auf mich zog.
„Ich habe gerade Leon angerufen, aber nicht er, sondern eine gewisse Ambar ist rangegangen.", schluchzte ich. „Er betrügt mich gerade mit ihr und ich kann nichts dagegen machen. Es ist als hätte er mir mein Herz herausgerissen und trampelt erfreut darauf herum.", wieder wurde ich von weiteren Schluchzern geschüttelt. „Das", ich deutete auf die Scherben, „war einmal ein Bild von uns beiden. Ich muss es wohl aus dem Affekt heraus auf den Boden geworfen haben.", Papá wischte mir sanft meine Tränen von den Wangen. Sein Blick war bedauernd und zugleich wütend. Camila kam nun auch auf uns zu und setzte sich zu uns auf den Boden. Wenig später umschlangen ihre Arme mich auch schon, wodurch ich den Tränen wieder freien Lauf ließ. Papá stand in der Zwischenzeit wieder auf und holte einen Besen, um die Scherben wegzuräumen. Camila half mir hoch und legte sich anschließend zu mir in mein Bett. Sie wusste, dass ich gerade keine schlauen Worte hören wollte und blieb still, wofür ich ihr unheimlich dankbar war. „Ist das mit den Mädels ausgemacht.", durchbrach ich nach einer Weile des Schweigend die Stille. „Ja, aber ich werde es sofort wieder absagen.", Camila strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Nein Camila, wir werden feiern gehen!", entschied ich. „Meinst du, dass das eine gute Idee ist?", skeptisch sah mich meine beste Freundin an. „Wenn ihr nicht mitwollt, gehe ich allein.", meinte ich, da ich wusste, dass Camila das niemals zulassen würde, was auch funktionierte. „Gut, ich sage den Mädchen noch Bescheid.", seufzte sie leicht. Schnell tippte sie was in ihr Handy, dann legte sie es weg und machte das Licht aus. „Gute Nacht Süße.", flüsterte sie, was ich nur erwiderte. Kurz darauf hörte ich nur noch ihren gleichmäßigen Atem. Ich dagegen konnte nicht schlafen, ich musste immer wieder an Leon denken. Ich hatte ihn nicht rangelassen, also hatte er sich eine andere geschnappt. Gott war ich dumm, er wollte nur das eine und ich dachte er würde mich aufrichtig lieben. Aber was war denn schon die wahre Liebe? Wie naiv ich doch war.
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Gibt es Liebe ? {Violetta ff}
Fanfiction„Ich kann von dir nicht verlangen mich zu lieben, wenn ich mich noch nicht einmal selbst liebe!" ~ Vilu