~ Kapitel 33 ~

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Ich kniff meine Augen fest zusammen, da er meinem Gesicht immer näherkam, doch dann wurde er zu meinem Glück plötzlich von mir weggezogen. Ich hielt meine Augen geschlossen und lies mich langsam die Wand hinunter auf den Boden gleiten. Tränen bannten sich meine Wangen nach unten. „Hey alles gut. Er ist weg. Komm!", beruhigte mich Leon und hob mich hoch, ehe er zu seinem Auto ging. Während der Autofahrt waren wir beide still und mir rannten immer noch die Tränen stumm nach unten. Bei mir zu Hause angekommen stieg er aus und half mir aus dem Auto. Ich sperrte die Haustüre auf und drehte mich zu ihm um. „Danke!", meinte ich und sah in seine Augen. „Willst du noch mit hochkommen? Papá ist noch in der Arbeit und Angie ist mit Freundinnen ausgegangen.", fragte ich ihn und sah auf meine Füße. „Gerne. Irgendwer muss dich ja beschützen.", lächelte er und folge mir nach oben. In meinem Zimmer holte ich mir ein T-Shirt, dass mir bis zu den Knien ragte und verschwand im Bad. Ich schminkte mich ab und zog das Shirt über. Als ich wieder ins Zimmer ging, hielt Leon die Noten für das Duett mit Gaston in den Händen. Auf seiner Stirn konnte man kleine Falten erkennen. Ich ging zu ihm und stellte mich hinter das Klavier. Ich spielte ein paar Töne und begann dann das Duett zu singen. Leon setzte dort ein, wo Gaston an der Reihe wäre und zusammen sangen wir mit so viel Gefühlen und Emotionen, wie schon lange nicht mehr. Als der letzte Ton verklang, sahen wir uns einfach eine Zeit lang an. „Was hast du draußen gemacht? Ich dachte, dass du mit den anderen nach Hause wärst.", fragte er mich neugierig und setzte sich auf mein Sofa, während ich es mir auf meinem Bett bequem machte. „Gaston hatte mich noch gefragt, ob er mich nach Hause mitnehmen sollte, aber ich wollte gehen, um einen klaren Kopf zu bekommen. Und dann war da der Typ. Er hat mich immer mehr bedrängt und dann kamst du zum Glück.", meinte ich und merkte, wie einer weitere Träne nach unten floss. Leon schien dies auch zu bemerken, denn er kam sofort zu mir, um sie mir wegzuwischen. Er hatte sich vor mich hingekniet und sah mich einfach nur an. „Was ist jetzt mit uns?", fragte er mich nach einer Weile. „Leon, ich kenne jetzt die Wahrheit. Das ist alles.", meine Gefühle waren ein einziges Chaos und ich konnte nicht klar denken. Leons ernster Blick lag währenddessen die ganze Zeit auf mir, ehe er mir akut näherkam und seine Lippen auf die meinen drückte. Überrascht riss ich meine Augen auf, doch ich konnte und wollte ihn nicht wegdrücken, also schloss ich meine Augen und erwiderte. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher und intensiver als je zu vor und ehe ich mich versah, hatte er uns so gedreht, dass er nun über mir auf meinem Bett lag. Ich wusste, dass es nicht richtig war. Immerhin musste ich meine Gefühle erst einmal sortieren, bevor ich den nächsten Schritt mit ihm wagte, doch warum fühlte es sich dann gerade so verdammt richtig an? Leon begann nun mehrere Küsse von meinem Kiefer weg über meinen Hals zu verteilen und ich wusste, dass ich mich auf mein Herz verlassen wollte. Also schaltete ich die Stimme in meinem Hinterkopf aus und ließ mich darauf ein.

Gibt es Liebe ? {Violetta ff}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt