~ Kapitel 30 ~

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Zu Hause angekommen gingen wir in zusammen in die Küche, wo ein Zettel lag, den ich sofort las. „Angie und ich sind Essen, wünschen euch viel Spaß. Geld liegt in der Blumenbox im Küchenschrank, falls ihr Essen bestellen wollt. LG Papá." Ich musste schmunzeln, Papá und Angie wären ein tolles Paar und ich würde es beiden gönnen, mal wieder aufrichtige Liebe zu spüren. Ich ging zu den Mädchen, die im Wohnzimmer saßen und fragte sie ob sie Pizza wollen. Als alle sofort bejaten, musste ich mir ein Lachen verkneifen, während Cami in einer Pizzeria anrief und bestellte.
Morgen war mein Geburtstag, ich freue mich schon so sehr. Schließlich wurde man nicht jeden Tag 18 und es war auch der erste Geburtstag, der gefeiert wird, nach Mamás Tod. Lu hat mich überredet morgen Abend in eine Karaokebar zu gehen und dort etwas zu feiern. Außerdem mussten wir morgen noch kurz ins Studio, da wir an einem neuen Song sitzen und er am Montag fertig sein sollte.
Ich wurde erst aus meinen Tagträumen gerissen, als es an der Tür klingelte. Schnell sprintete Cami zur Tür und kam mit 5 Pizzen wieder. Ich schaltete währenddessen den Fernseher ein und wir entschieden uns für den Film 'Die Schadenfreundinnen'. Wie ich den Film einfach liebte. Nur konnte ich mich dieses Mal nicht richtig auf den Film konzentrieren, da meine Gedanken immer wieder zu Leon abdrifteten. Aber auch Gaston spukte in meinem Kopf umher. Er hatte vorgeschlagen, morgen an dem Song noch zu feilen, wobei ich der Meinung bin, dass er jetzt schon bühnenreif ist. Leon war nicht so begeistert, dass ich mit Gaston an einem Duett saß, aber das konnte mir ja egal sein, oder? Ich meine er war schließlich verantwortlich für die gescheiterte Beziehung und nicht ich. Aber ich liebte ihn immer noch so wie am 1. Tag und das war das Schlimmste an der ganzen Misere. Ich wollte ihn ja vergessen, aber mein Herz machte es mir so verdammt schwer diesen Schritt zu wagen. Die erste wahre Liebe vergisst man schließlich nie, aber ich musste mir selbst eingestehen, dass ich das auch nicht unbedingt wollte. Ich wusste nicht so recht was ich genau wollte, dazu waren meine Gefühle ein zu großer Wirrwarr, doch ich wusste definitiv, dass ich Leon nicht vergessen wollte. Ich liebte ihn und das musste ich mir eingestehen. Leugnen war zwecklos.
Kurzerhand stand ich auf und ging nach oben in mein Zimmer, wo mein Handy auf dem Nachttisch lag. Ich entsperrte mein es und schon stachen etliche Nachrichten von Gaston und 4 verpasste Anrufe von ihm hervor. Mich überkam ein Gefühl der Enttäuschung. Ich wusste, dass ich Leon klar gemacht hatte, dass ich ihn nicht mehr sehen wollte und dass es endgültig aus war, doch in mir war immer noch ein Funken Hoffnung, dass er weiter um mich kämpfen würde. Ich weiß, es war nicht richtig von mir so zu denken, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. (Auch wenn sie stirbt.) Mich überkam nun der Drang seine Stimme hören zu wollen. Ich wollte mit ihm reden, ich wollte diese Beziehung wieder zurück, ich wollte das alles so wie am Anfang war. Keine Lügen, Geheimnisse oder sonst irgendein Drama. Aber ich wusste, dass das nicht passieren würde. Immerhin hatte er mich betrogen. Oder doch nicht? Ach, das war alles so kompliziert. Ehe ich mich versah, hatte mein Daumen Leons Nummer angewählt. Geschockt sah ich auf mein Handy in der Hand, das vor sich hin tutete. Panisch legte ich so schnell wie möglich auf. Was hatte ich mir nur dabei gedacht, ihn anzurufen? Augenblicklich schmiss ich mein Handy auf das Bett und legte mir frustriert meine Hände auf mein Gesicht. Seufzend ging ich auf den Balkon, wo ich mir den wolkenlosen Sternenhimmel ansah. „Mamá, wo bist du nur, wenn ich dich brauche? Ich vermisse ihn so sehr. Er war alles was ich mir je erträumt habe und ich habe es einfach so weggeworfen, ihn nicht ausreden lassen. Was wenn der Schein doch trügt und es ganz anders abgelaufen ist, als ich dachte?", schluchzte ich leicht, ehe ich mich auf den Boden fallen ließ. Frustriert über meinen emotionalen Ausbruch fuhr ich mir durch meine Haare, die inzwischen schon etwas länger waren. Stumm rannten mir die Tränen weiterhin meine Wangen entlang, über den Hals und hinterließen eine salzige Spur auf meiner Haut. Ich hatte mich die letzten Tage über meine Emotionen abgekappt und nun war der Zeitpunkt, an dem alles raus musste. Ich hatte lange genug die Taffe gespielt. Irgendwann war es auch mir zu viel. Nach einer Weile, in der ich einfach nur dasaß und in den Himmel starrte, betrat ich wieder mein warmes Zimmer. Ich setzte einen Fuß nach dem andern in Richtung meines Schminkspiegels. Dort angekommen setzte ich mich und suchte nach den Abschminktüchern, ehe ich mir meine verschmierte Mascara vom Gesicht strich. Keine Sekunde später kam Camila ins Zimmer gestürmt. „Wo bleibst du denn so lange? Der Film ist schon bei der Hälfte, an deiner Lieblingsstelle.", außer Atem stand sie nun neben mir und musterte mich besorgt. „Hast du etwa geweint?", mitfühlend sah sie mich an. „Nein, ich habe nur an Mamá gedacht. Mir gehts gut. Ich bin sofort da.", erwiderte ich leicht lächelnd. „Okay und du bist sicher, dass es dir gut geht?", misstrauisch musterte sie mich. „Klar bin wirklich in 2 Sekunden unten.", grinste ich, was sie nun auch überzeugte. Sie lächelte mich noch kurz an, ehe sie wieder aus meinem Zimmer verschwand. Ich hingegen atmete nochmal tief ein und aus, ehe ich auf mein Handy sah.

2 verpasste Anrufe von Leon
3 Nachrichten von Leon

Seufzend tippte ich auf die Nachricht, bevor ich mein Handy entsperrte.

Lächelnd ging ich wieder nach unten, quetschte mich zu meinen Freundinnen aufs Sofa und genoss die letzten Minuten des Filmes

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Lächelnd ging ich wieder nach unten, quetschte mich zu meinen Freundinnen aufs Sofa und genoss die letzten Minuten des Filmes.

Gibt es Liebe ? {Violetta ff}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt