5: Temperament

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"Denken sie wirklich, Silver, sie können ihr Potenzial verbergen?", er durchlöscherte mich mit seinem Blick. "Ich weiß, sie sind besser in Form als jeder hier und dass sie im Umgang mit der Maneuver Gear ziemlich geschickt sind." Ich musterte ihn kühl.

"Unterstellen sie mir, eine Lügnerin zu sein, Sir?", fragte ich meinen Vorgesetzten tonlos. Er musterte mich.

"Nein, ich unterstelle ihnen, sich absichtlich zurückzuhalten, Kadett Silver.", er ließ sich auf den Stuhl hinter einem Schreibtisch fallen. Das Büro war klein, Holzwände, eine Tür, die vermutlich zu einem Schlafzimmer führt und noch eine für ein Bad. An den Wänden hingen Bilder und auf einem Fensterstock fingen ein paar verdorrte Pflanzen Staub. "Warum sind sie zur Armee gegangen?"

"Irre ich mich, wenn ich meine, dass das meine Sache ist, Sir?", ich hatte die Arme wieder hinter dem Rücken verschränkt.

"Tuen sie.", meinte er scharf und ich biss mir leicht auf die Zunge, dann holte ich Luft.

"Ich will für meinen kleinen Bruder sorgen und deswegen zur Mauergarnision.", erklärte ich dann knapp. Er musterte mich eingehend.

"Das hier können nur die Besten bestehen und deswegen muss jeder an seine Grenzen gehen. Sie stehen bisher nicht schlecht und könnten es sogar zur Militärpolizei schaffen...", führte er aus doch ich unterbrach ihn sofort.

"Nein.", er verdrehte die Augen und deutete mir an es zu erklären. "Wer zur Polizei geht, zieht nur den Schwanz ein und legt sich auf die faule Haut. Sollte es zu dem tragischen und unwahrscheinlichen Fall kommen, dass ein Titan bis zum Innenbezirk der Mauer Sina vordringt, würde die Hälfte der Soldaten dort in Ohnmacht kippen. Ich wünsche kein Leben auf der faulen Haut." Der Ausbilder verdrehte die Augen erneut.

"Wenn sie das nicht wollen, warum nicht der Aufklärungstrupp? Sie scheinen richtig auf die Titanenjagt zu brennen.", ich zögerte kurz.

"Ich sagte doch, ich habe einen Bruder.", erwiderte ich dann, fast zickig. Der Ausbilder zog die Augenbrauen nach oben.

"Das Eine schließt das Andere nicht aus.", erwiderte er dann. Ich blickte ihn starr an.

"Mein Bruder hat genug unter dem Aufklärungstrupp gelitten und ich im übrigen auch.", dann wandte ich mich um und wollte einfach gehen.

"Ihr Vater war außergewöhnlich als er hier war.", erschrocken wirbelte ich herum. "Gordan Silver hätte zur Militärpolizei gehen können, doch er wollte nicht, aus ähnlichen Gründen wie sie, Kadett."

"Sie kannten meinen Vater?", ich war wirklich verwundert. Er nickte langsam.

"Sie sind ihm sehr ähnlich.", kurz wirkte er abwesend, dann, eine Sekunde später war sein Gesicht wieder gleichgültig. "Überlegen sie sich das mit dem Aufklärungstrupp nochmal, Silver. Sie haben das Temperament, dass die Wildnis fordert. Währe eine Schande sie auf der Mauer vergammeln zu sehen. Sie können gehen." Etwas perplex zog ich die Tür auf und trat in die Nachmittagssonne. Sie war warm und durchflutete meine Knochen, hauchte ihnen Leben ein. Langsam begab ich mich zum Essensraum, in der Hoffnung noch etwas zu bekommen.

"Cathi! Da bist du ja!", mir kam Laura fröhlich entgegen gesprungen. Ich blickte sie vollkommen entgeistert an. "Schau nicht so, Cathi klingt süß."

"Weil süß auch auf Black Beauty zutrifft.", feixte Standford hinter ihr. Ich blickte ihn böse an.

"Hängst du uns jetzt immer am Arsch, Standfort?", motzte ich dann und er grinste.

"Natürlich, allein weil es dich nervt.", ich stöhnte leise. Der Typ war ja sowas von daneben.

"Hier für dich, Cathrina.", meldete sich Mako und reichte mir ein Paket. "Wir haben die was zu Essen mitgenommen." Ich bedankte mich, setzte mich mit ihnen zusammen auf die Treppe vor dem Kadettenwohnhaus.

Was ist euer Lieblingscharakter in AoT? Wie gefällt euch das Kapitel xD

Black Beauty // Attack on Titan FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt