Kurz nachdem ich mich hingelegt hatte, stieß Levi zu mir. Er musterte mich, während er noch im Türrahmen lehnte.
"Du wolltest vorhin noch etwas sagen.", meinte er, stieß sich ab und behielt mich weiter im Blick. Ich drehte mich vom Bauch auf die Seite. Den Rücken konnte ich vergessen, da dort ein wunderschöner blauer Fleck prangte und es etwas weh tat, wenn ich darauf lag.
"Hm...", murmelte ich und klopfte auf die freie Fläche neben mir. Levi schnaubte kurz, eh er seine Stiefel auszog und sich dorthin legte. "Kann es sein, dass dir Eren etwas ans Herz gewachsen ist?" Meine Stimme war ein Flüstern doch es genügte. Ackermann schnaubte kurz doch ich blickte ihn auffordernd an. Mit sowas würde ich mich nicht abspeisen lassen.
"Ich passe bloß auf ihn auf, weil er dir wichtig ist.", murmelte er, wie aus der Pistole geschossen. Ich zog die Augenbrauen nach oben.
"Ach verarsch mich doch nicht.", erwiderte ich dann und verdrehte die Augen. Er funkelte mich herausfordernd an. "Sag. Es. Nicht."
"Tonfall, Silver.", antwortete er knapp. Ich grummelte kurz und vergrub mein Gesicht im Kissen. Plötzlich spürte ich etwas Schweres auf meinem, eh schon schmerzenden, Rücken spürte.
"Au! Man, du Vollidiot! Ich bin mit Schwung auf meinem scheiß Rücken gelandet!", ich hob leicht den Kopf und sah, dass er inzwischen quer im Bett lag, seine Schultern auf meinen Rücken gestützt.
"Ich weiß.", meinte er sichtlich amüsiert. Ich grummelte vor mich hin, eh ich blitzschnell das Kissen neben meinem Kopf griff und ihm ins Gesicht schleuderte. Ein kurzes 'Hmpf' ertönte. Er drückte mir das Kissen auf den Hinterkopf und setzte sich auf um sich über die Haare zu streichen.
"Diva.", meinte ich und verdrehte die Augen. Dafür bekam ich einen leichten Klapps auf den Hinterkopf. "Hey..." Ich rollte mich auf die Seite und blickt ihn gespielt böse an.
"Dich kann man eingeschnappt so ernst nehmen wie ein wütendes Hundebaby.", meinter er und stand auf. Ich murmelte ein paar Flüche vor mir her, während ich beobachtete, wie er im Bad verschwand. Dann ließ ich den Kopf in mein Kissen zurückdenken und schob Levis Kopfkissen mit Schwung von meinem Kopf. So viel Schwung, dass es beinah aus dem Bett gefallen wäre. War es aber nicht.
"Wütendes Hundebaby...", grummelt ich beleidigt. Na der kann noch was erleben. Ich rollte mich auf eine Seite und spürte kurz darauf eine Umarmung. "Wenn ich ein Hundebaby bin, bist du eine mies gelaunte, divenhafte Katze." Ein amüsiertes Schnauben ertönte hinter mir, während mich die Müdigkeit in ihren Bann zog und ich langsam in den Schlaf driftete.
Am nächsten Morgen tat uns Ackermann Kund, dass wir heute die Formation der nächsten Mission besprechen würden. Wir wollten versuchen einen Weg nach Shiganshina zu bahnen. Ein kleines, mulmiges Kribbeln brach in meinem Bauch aus, als ich an meine Heimat dachte, an meinem Bruder, meine Eltern und an die Titanen, die all das zerstört hatten. Ich umklammert die Kette mit dem Ring. Wieder in meine Heimat zurückzukehren lockte mich nicht wirklich hinter dem Ofen vor. Trotzdem versuchte ich, mir nichts anmerken zu lassen. Ich bin eine Soldatin. Mein Bauchgefühl galt nicht, mein Heimweh und die Schmerzen beim Gedanken an die Verluste galten nicht. Es ging um die Mission, um Eren, um die neue Welt. Für genau das würde ich kämpfen. Als er fertig war, brachen wir auch schon auf. Hanji und Mako blieben in der Basis, da sie das Training nicht betraf. Wir ritten auf eine Wiese etwas außerhalb. Dort holte Gunther den Plan aus der Satteltasche und rollte ihn auf der Wiese aus.
"Dieses Mal reiten wir hier.", er deutete auf eine Position ziemlich in der Mitte. Sie war vermutlich verdammt sicher und damit auf Eren angestimmt. Erwin wollte ihn raushalten. Ich stand seufzend auf und trat neben Ackermann, der etwas abseits der Gruppe stand. Die Anderen begannen über die Neuen zu sprechen und über noch etwas das ich aber nicht verstand.
"Also...wie geht es jetzt weiter?", ich strich dem Pferd, dass zwischen uns stand, sanft über die Nüstern.
"Morgen kommen die neuen Kadetten hierher und übermorgen geht es los.", brachte er mich auf den neusten Stand. Ich nickte schweigend. "Das Bauchgefühl wieder?"
"Wohl fühle ich mich bei der Sache jedenfalls nicht.", gab ich zu und seufzte.
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Black Beauty // Attack on Titan Fanfiction
FanfictionIch hatte mich entschieden, nicht meinen Eltern zu folgen. Ich wollte sicher aber nicht faul leben und ich wollte meinen kleinen Bruder versorgen. Doch in dieser Welt läuft nie etwas, wie es geplant wurde und diese Welt will mir das Leben auch nicht...