Black Beauty // Attack on Titan Fanfiction

43: Freiheit

Es war ein sonniger Tag, Vögel zogen über den hellblauen Himmel, gemeinsam weißen Wolken. Der Schatten der Mauer rückte immer weiter in die Ferne und vor uns lag eine weite Grasebene. Es wirkte friedlich, als gäbe es nur das Gute in der Welt.

"Die Formation ist diesmal deutlich großflächiger.", unterbrach Ackermanns Stimme meine Illusion. Die Landschaft war noch immer schön aber jetzt mischte sich der bittere Beigeschmack der Furcht unter. Jede Sekunde könnte ein Titan aufkreuzen. "Wenn die Karten stimmen müssen wir bald in einen kleinen Wald kommen." Ich lehnte mich etwas weiter nach vorn, sodass ich mit dem Oberkörper fast den Pferdehals berührte. Die Gruppe wurde noch etwas schneller. Es herrschte konzentriertes Schweigen...na ja, nicht ganz. Auruo erzählte irgendeine seiner ausschweifenden Titanentöter-Geschichten, von der ich sicher war, dass ich sie schon mal mit anderen Zahlenangaben gehört hatte. Oh man, diese Einheit braucht dringend frischen Wind. Nach einer Weile kamen wir tatsächlich an ein Waldstück. Kurz ritten wir langsam, da sich Ackermann etwas vermerken musste. Allerdings empfand ich den Wald nicht als besonders klein. Ein Krachen riss mich aus den Gedanken, es kaum von ziemlich weit vor uns.

"Ich will ja keinem die Stimmung vermiesen, aber da kommt etwas auf uns zu.", meinte ich und starrte nach vorn in den Wald, wartete darauf, dass Bäume umknickten oder sonst etwas geschah. Und tatsächlich, kurz darauf begann die Erde unter schweren Tritten zu vibrieren.

"Und, prügelt ihr euch heute wieder um die Tötung?", Eld sah mich und Auruo an.

"Das war ein Mal, okay? Wie oft willst du das noch auspacken?", brummelte ich. Trotz der spürbaren Anspannung kicherte Petra und auch Eld und Gunther schmunzelten.

"Ich fasse es immer noch nicht, dass du mir diesen phänomenalen Triumph abringen konntest. Wo ich doch so ein großartiger Kämpfer bin.", ich wollte gerade etwas sagen, als wir unterbrochen wurden.

"Könnten wir uns dann wieder auf den Titan konzentrieren?", diese rhetorische Frage kam natürlich vom Corporal. "Silver möchtest du oder überlässt du ihn diesmal Bossard?"

"Ernsthaft? Sie auch?", grummelte ich und fast wäre mir ein 'du' herausgerutscht. Dann aber hörte ich das Krachen der ersten Bäume. "Okay, ich übernehme ihn." Falls es überhaupt einer war...und nicht zwei...fünf...ach Scheiß drauf. Ich betätige die Abzüge der Gear und wurde aus dem Sattel gehoben. Zischend schoss ich zwischen den Bäume hindurch, eh aus dem Nichts der Titan erschien. Er war sicher zehn Meter hoch, überragte die Bäume aber trotzdem nicht. Wie ein Trampel manövrierte er sich durch die Bäume...will heißen, er riss um was ihm im Weg stand. Wie immer, wenn ich vor einem der Viecher stand, schaltete die Welt um mich auf Pause. Es gab ihn, mich und die Klingen, die ich in seinen verdammten Nacken rammen würde. Ich ignorierte die prächtige Lichtung unter mir, die Sonne, die durch die Bäume fiel. Er stoppte abrupt, ich tat es ihm gleich. Seine großen Glubschaugen starrten mich an. "Na Großer, bereit zu sterben?" Ein leichtes Grinsen legte sich auf meine Lippen, eh ich die Haken in den nächsten Baum einschlagen ließ und durch die Luft flog. Er hatte keine Chance. Noch ehe er mir mit dem Blick überhaupt folgen konnte, pinnte ich mich an seinen Hinterkopf, lief in einem Halbkreis über deinen Nacken und zog die Schwerter mit. Der Titan brüllte und kippte nach vorn, als ich mich gerade mit den Füßen an einen Baum stütze, die Haken der Maneuver rechts und links neben meinem Kopf befestigt. Zufrieden beobachtet ich, wie der Rauch aus dem toten Körper auf stieg.

"Cathrina?!", hörte ich Petras Stimme. Sie ritten direkt unter meinem Baum durch. Ich ließ mich fallen und der jungen Frau entwich ein kleiner Schreckensschrei als ich sicher im Sattel landete. "Erschrick mich doch nicht so." Ich schmunzelte bloß leicht. Wir legten wieder am Tempo zu, hielten nur ab und zu, damit sich Ackermann seine Notizen machen konnte. Zwei Titanen hatten noch das Pech auf uns zu treffen, sie wurden aber schnell von Auruo und Gunther erledigt. Irgendwann erkannte man am Himmel grüne Rauchzeichen.

"Das ist der Rückzugsbefehl.", meinte der Corporal und wir drehten ab. Schon von weitem erkannte ich, dass etwas nicht stimmte.

"Leute...spinne ich oder...", im selben Moment schnappte Petra laut nach Luft.

"Da ist ein Loch in der Mauer!"