Auf dem halben Weg zum Speiseraum hatte ich bemerkt, dass ich noch immer barfuß war. Na zum Glück hatten wir Sommer, so war es eigentlich angenehm. Als ich in den Raum trat, wusste ich, was mir das Krankenzimmer so unerträglich hatte wirken lassen. Die Stille. Die konntest du hier nämlich vergessen. Versteht mich nicht falsch. Wenn Standfort oder Ackermann ihre Klappe hielten war das durchaus angenehm aber den ganzen Tag in Stille...das war ich einfach nicht gewöhnt. Nachdem wir uns Essen geholt hatten, setzten wir uns zu Standfort und Mako.
"Na Black Beauty. Alles wieder fit?", ich zog einfach nur genervt eine Augenbraue noch oben und schlug innerlich erst meinen, dann seinen Kopf auf die Tischplatte...bei ihm natürlich mit mehr Schwung.
"Ich würde sagen, ihr geht es besser als je zuvor.", meinte Mako amüsiert und schob seine Brille zurecht. Okay, ich geb es zu. Etwas hatte ich die Drei schon vermisst. Vor allem wurde es mir von Tag zu Tag unbegreiflicher, wie sie mit mir befreundet sein konnten. Ich fand mich ja selbst ätzend. Aber sie waren es ja irgendwie auch, ätzend, meine ich.
"Woher willst du das wissen, Klugscheißer?", fragte Jem schnippisch. Mako schmunzelte.
"Ich sehe die Mordlust in ihren Augen leuchten.", er warf Jem einen triumphierenden Blick zu. Dieser beugte sich über den Tisch und starrte in meine Augen. Ich formte meine Hand zur Faust.
"Ich sehe da nur schwarze Löcher. Leere, dunkle, schwarze...autsch.", er rieb sich den Kopf nachdem ich eine Punktlandung mit meiner Faust vollzogen hatte. "Das war echt nicht nötig."
"Doch, Standfort. Du stinkst aus dem Mund wie ein verdammter Köter.", murrte ich. Hana und Mako brachen in Gelächter aus. "Außerdem konnte ich mir die Chance einfach nicht entgehen lassen." Standfort fluchte leise vor sich hin. Plötzlich verstummten alle Drei und ein Schatten wurde auf unseren Tisch geworfen. Mit böser Vorahnung hob ich den Blick und traf den von zwei grauen, emotionslosen Augen. Ganz schön großer Schatten für einen, so kleinen, Mann...okay. Ich muss mich ja nun nicht wirklich über Größe lustig machen. Vermutlich hatte mein Körper mit zehn das Wachstum eingestellt.
"Soldat Silver, ich erwarte sie morgen nach dem Nachmittagstraining in meinem Büro zur Formationsbesprechung.", Scheiße, dass hatte ich ja ganz verdrängt.
"Natürlich, Sir.", gab ich emotionslos zurück. Er nickte und verschwand. Sobald er außer Hörweite war, seufze ich gequält und ließ meinen Kopf, Stirn voran, auf den Tisch fallen. "Das fehlt mir gerade noch zu meinem Glück."
"Wow...Eiskönigin trifft Eiskönig.", murmelte Hana neben mir. Sofort ruckte mein Kopf in die Höhe und ich warf ihr einen giftigen Blick zu. "Ich meine ja nur..."
"Stellt euch mal vor, die Beiden wären wütend, am besten aufeinander. Die würden sich gegenseitig zerfetzten, da hat der Rest der Spezialeinheit Glück, wenn er heil davon kommt.", murmelte Mako und ich blickte ihm ebenfalls tödlich an. "Ich spreche nur Wahrheiten aus."
"Ich fasse es nicht, dass du wirklich in die Spezialeinheit gekommen bist.", gab Standfort äußerst clever seinen Senf dazu.
"Ich fasse es nicht, dass du die Ausbildung überlebt hast, Idiot. Da sind wir wohl Beide unglaublich erstaunt.", antwortete ich gereizt. Er hob abwehrend die Hände. "Wie soll ich das denn aushalten? Das ist doch Folter."
"Alle anderen würden sich freuen.", überlegte Hana. Ich verdrehte die Augen.
"Alle anderen sind auch komisch.", meinte ich mir schulterzuckend.
"Das Sprichwort 'An die eigene Nase fassen' sagt dir auch nichts, oder?", schmunzelte Mako. Ich stopfte die letzten Reste meines Essens in den Mund.
"Womit hab ich das nur verdient?", grummelte ich, eh ich auf stand um das Tablett wegzubringen. Das konnte ja noch was werden.
So, ich hoffe es hat euch gefallen. Wer hat schon den Trailer zu Season 2 gesehen? Ob ihr heute noch ein zweites Kapitel wollt brauche ich nicht fragen, oder?
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Black Beauty // Attack on Titan Fanfiction
FanfictionIch hatte mich entschieden, nicht meinen Eltern zu folgen. Ich wollte sicher aber nicht faul leben und ich wollte meinen kleinen Bruder versorgen. Doch in dieser Welt läuft nie etwas, wie es geplant wurde und diese Welt will mir das Leben auch nicht...