44: Hölle

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Als wir durch das Loch ritten, empfing uns die Hölle auf Erden. Auch Erwin und der Rest stießen zu uns. Der ganze Stadtteil Trost war von Titanen unterwandert. Erwin koordiniert einen großen Teil auf die Mauer in Sicherheit, vor allem die jüngeren Kadetten.

"Levi, deine Einheit wird mit mir und Hanji nach einem Verantwortlichen suchen.", wir betätigen, wie die anderen, unsere Gear und landeten auf der Mauer. Wir liefen los, als uns jemand entgegen trat.

"Erwin.", grüßte uns der Glatzkopf. Dot Pixis.

"Pixis. Was ist hier los?", ein Brüllen lenkte mich von der Erklärung ab. Ich erkannte einen Titan, der auf seinem Rücken etwas trug. Einen Fels. Jetzt blickte ich zum ersten Mal die Mauer entlang. In einer Ecke wurden Titanen geködert, mit Soldaten die außer Reichweite an der Mauer hingen. Ein paar Titanen steuerten jedoch auf den Titan mit dem Felsbrocken zu.

"Haltet mich für verrückt...", meinte ich zögern und musterte die Szenerie.

"Tun wir mit Sicherheit, Silver.", meinte Ackermann, trat aber neben mich und starrte in dieselbe Richtung.

"Sehr charmant, Sir. Sie wickeln sicher jede Frau im den Finger.", stichelte ich und er schnaubte. "Jedenfalls glaube ich...das der Titan da die Mauer stopfen will..." Das klang absolut absurd.

"Kluges Mädchen.", Pixis trat an meine andere Seite und wirkte durchweg entspannt. Auch ich war viel lockerer als ich erwartet hätte. "Ich erkläre es euch später, nur so viel; Sein Name ist Eren Jäger und er hat...na ja, spezielle Kräfte." Mich kippte es fast kopfüber von der Mauer.

"Eren Jäger?!", ein hilfsbereiter Titan sprengte schon meine Vorstellungskraft aber einer, der mal ein Mensch war?

"Kadett der 104. Trainingseinheit.", gab Pixis bestätigend zurück. Hinter uns quiekte jemand begeistert.

"Ein Kadett der ein Titan ist? Wie aufregend!", die hat sie doch nicht mehr alle!

"Er muss um jeden Preis die Mauer erreichen.", meinte Pixis nun ernst.

"Pixis. Ich vertraue ihrem Urteil aber sie haben mir...sie haben uns, noch einiges zu erklären.", meinte Erwin ernst. Dot Pixis nickte.

"Okay, Silver. Wie viel Gas hast du noch?", ich blickte verwundert zu Ackermann.

"Genug für fünf bis sechs Titanen...wenn ich verschwenderisch bin.", gab ich zurück und er nickte.

"Gut. Machen wir ihm den Weg frei.", und schon seilte er sich ab. Also eigentlich würde ich mir lieber in Ruhe erklären lassen, was zur Hölle, hier eigentlich los ist. Na ja, da kann man nichts machen. Solang die anderen da sind muss ich wenigstens etwas auf ihn hören. Seufzend seilte ich mich ab, rannte über den halbkreisförmigen Platz vor dem ehemaligen Tor und gelangte dann mit der Gear auf ein Dach neben Ackermann. Zusammen liefen wir in Richtung des freundlichen Titanen.

"Das ist doch alles absurd! Ein verdammter Titan der uns hilft!", meinte ich und lief jetzt direkt neben dem Giftzwerg.

"Ich verstehe das auch nicht.", gab er ruhig zurück. Wow, keine Klugscheißer-Antwort.

"Na ja, in letzter Zeit passieren ständig merkwürdige Dinge, mir jedenfalls.", grummelte ich, laut genug, dass er es verstand. Er ließ sich zur Seite fallen und erledigte einen Titanen. Dabei wirkte er elegant, als würde er Tanzen oder Turnen und nicht einen Koloss niederstrecken. Pha, Angeber. Er landete auf den Dächern der anderen Straßenseite. Ich starrte nach vorn, als mich plötzlich etwas stoppen ließ. Es war ein Junge, mit welligen, blonden Haaren, der von der Hand eines Titan umklammert wurde. Er hielt sich seinen rechten Arm, dem die Hand fehlte. Seine Uniform war mit Litern von Blut besudelt. "ROB!" Mein Körper bewegte sich von selbst, ich schoss auf den Titan zu und trennte seine Hand ab. Er schrie auf, während ich meinen Bruder mit aller Kraft auf's Dach zurückzog. Er begann zu husten, der Titan musste ihn eingequetscht haben.

"Cath...", meinte er, wirkte dabei aber kraftlos und schwach. Ich zog seinen Kopf auf meinen Schoss. Die Titanen waren mir egal, sollten sie doch kommen.

"Alles wird gut, Rob.", ich wollte mein Cape um seine Wunde binden, doch er griff meine Hand.

"Wie hast du das hier bloß geschafft? Wie hast du so lang überlebt? Wie hast du mich ohne Waffen gerettet?", murmelte er und hustete wieder.

"Nicht reden. Bitte. Du stirbst sonst.", meine Stimme zitterte und ich spürte Panik in mir aufkommen.

"Silver, wir müssen...", Ackermann landete neben mir und verstummte abrupt.

"Ich bin stolz auf dich...Cath...", mein Bruder stockte und sah mich aus glasigen, blauen Augen an. "Halt durch...kämpf...für eine...Heimat...pass...auf...meine Freunde...für...mich auf..."

"Ich habe für dich gekämpft. Für uns. Bitte. Lass mich nicht allein...", ich hatte kaum Kraft zu sprechen. Er wird sterben. Es stand so riesig vor mir, wie die Mauern. "Du sollst die Welt da draußen sehen können...du..."

"Ich...liebe dich...Schwester...", er atmete noch ein Mal ratternd ein, dann versteifte er sich.

"Nein! Rob! Bitte...!", ich kniff die Augen zusammen. Über meine Lippen kam ein Schrei. Der pure Schmerz. Als er verstummte, hörte ich mich selbst schluchzen, als stände ich in Wahrheit neben mir und würde mich beobachten. Kaum merkte ich, wie ich in den Arm genommen wurde. Abwesend fuhr ich meinen Bruder mit den Fingern immer wieder durch die Locken. Es gab keine Zukunft mehr, kein Ziel, keinen Grund zu leben. Das war wirklich die Hölle.

Black Beauty // Attack on Titan FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt