50: Privatsphäre

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Mit frischen Klamotten trat ich auf den Gang zurück. Mein Magen knurrte. Schnell zog ich Ackermanns Jacke über das weiße Hemd.

"Ist das meine Jacke?", ich wirbelte herum und erkannte den Giftzwerg in seiner Tür lehnen.

"Ein Teil dieser Antwort könnte dein Ego ins Unermessliche steigern.", gab ich zurück und erhielt ein spöttisches Schnauben als Antwort. "Entschuldige mich. Ich sterbe vor Hunger."

"Ich begleite dich.", meinte er. Kurz darauf waren wir in dem gemütlich eingerichteten Speiseraum.

"Das ist mal was Anderes.", ich sah mich in dem Raum um. Wir saßen auf der Eckbank, in der hinteren Ecke des Raums. "Ein bisschen wie die Küche bei uns Zuhause...also, die ehemalige Küche..." Schnell starrte ich in meine Tasse, als könnte die mich ablenken. Ackermann griff stumm nach meiner Hand. Seufzend lehnte ich mich an ihm, er ließ meine Hand los und legte den Arm um meine Hüfte. "Danke."

"Ich hab's doch gewusst!", vor Schreck ließ ich die Teetasse fallen. In der selben Sekunde entkam mir ein kleiner Schmerzensschrei.

"Tee-trink-Amateur.", murmelte Levi leicht amüsiert.

"Halt die Klappe.", jetzt sah ich auf und blickte in Hanjis begeistertes Gesicht.

"Was ist los, Hanji?", alles bloß nicht die Drei. Neben Hanji traten, Mako, Hana und Standfort in den Raum.

"Ich glaub mich tritt ein Pferd.", murmelte Standfort. Ich zupfte an dem nassen Stoff mit der kochend heißen Flüssigkeit.

"Dann hoffentlich mit Schwung ins Gesicht, Flachzange.", grummelte ich, doch er grinste weiter. "Scheiße tut das weh."

"Ich gehe davon aus, dass das das ist, was ich denke, was es ist.", sprudelte Hanji.

"Jem, ich will mein Geld zurück.", meinte Hana und sah noch immer etwas überfordert aus.

"Äh...ich geh mich umziehen.", damit floh ich beinah aus dem Zimmer. Die Haut unter dem Fleck war rot und brande. Toll. Seufzend griff ich ein frisches Hemd, ließ aber ein paar der unteren Knöpfe auf, damit der Stoff nicht an der Haut rieb und ging zurück nach unten. "Hanji, hast du etwas gegen Verbrennungen dabei?" Meine Freunde waren schon wieder verschwunden und Hanji quatschte gerade Ackermann zu.

"Natürlich. Ich bin gleich wieder da.", sie sprang auf, warf uns einen bedeutungsvollen Blick zu und verschwand. Seufend ließ ich mich auf die Bank fallen und zischte leise, weil die blöde Verbrennung wieder weh tat.

"Geht's?", Ackermann blickte mich fragend an. Ich nickte und wank ab. Er sah etwas skeptisch aus, beließ es dann aber dabei. "Die Katze ist aus dem Sack."

"Wir konnten ja nicht ahnen, dass sie so früh kommen.", murmelte ich. Er starrte auf die Wand gegenüber.

"Wolltest du denn ein Geheimnis daraus machen?", er wirkte fast etwas gekränkt. Der emotionale Ackermann könnte echt anstrengend werden.

"Ich war davon ausgegangen, du wölltest es vorerst geheim halten.", gab ich zu und musterte sein Profil. Er war einfach der Typ Mensch, der sowas tun würde.

"Ich wollte es nicht an die große Glocke hängen. Wer es herausgefunden hätte...na ja der hat es dann eben herausgefunden.", er blickte kurz mir, dann zu meinem Bauch. Vorsichtig zog er ein Stück des offenen Hemds zur Seite.

"Keine Sorge, sie wird davon nicht sterben.", ertönte Hanjis amüsierte Stimme. Sie hielt mir breit grinsend die Tube und Verbände hin.

"Mach ich nicht. Sie macht ihren Freunden den Karkalarken in Sachen Lebensdauer absolut Konkurrenz.", gab er schmunzelnd zurück. Ich warf ihm einen bösen Blick zu.

"Kannst du mir vielleicht mit den Verbänden helfen?", ich sah die Frau bitten an, doch sie grinste noch mehr, falls das möglich war. Ich ahne was kommt.

"Wofür ist denn Levi da?", bei allen, noch intakten, Mauern. Die Frau wird mich noch wahnsinnig machen.

"Zum dekorativ in der Ecke sitzen.", gab ich zurück. Hanji verdrehte die Augen und drückte dem Giftzwerg die Sachen in die Hand. "Na dann." Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit lief ich nach oben. Dort schnappte ich Ackermann die Tube aus der Hand und zuckte zusammen als ich die durchsichtige Salbe auf die schmerzende Stelle auf trug.

"Hanji ist eine ziemliche Kupplerin.", murmelte Ackermann, als er begann die Verbände um die schmerzende Stelle zu wickeln.

"Sie wird sich noch daran gewöhnen.", meinte ich und legte meine Arme auf seine Schultern.  Er umfasste meine Hüfte und küsste mich, als die Tür aufflog. Verdammte Scheiße, wofür hab ich denn mein eigenes Zimmer?!

Black Beauty // Attack on Titan FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt