Black Beauty // Attack on Titan Fanfiction

26: Aufbruch

"Cathi! Cathi! Cathi! Aufstehen!", lustlos schob ich meine Lider auf und spürte, wie mein Bett wackelte. Hana hielt sich an der Abgrenzung fest und sprang wie eine Bekloppte auf und ab.

"Hau ab, Hana.", knurrte ich und drehte ihr den Rücken zu. Ja, ich war ein Stinktier, wenn man mich weckte. Hana gab allerdings nicht auf.

"Aber...die Expedition!", meinte sie und ich rollte wieder auf ihre Seite. Im ganzen Zimmer war Geplapper zu hören und Mädchen die, die letzten Sachen zusammenpackten.

"Eben. Erinnere mich bloß nicht.", über einen Tag mit Levi Ackermann und zu allem Überfluss auch mit Auruo Bossard zu verbringen, erschien mir kein guter Grund zum Aufstehen zu sein.

"Cathrina Silver, heb den Hintern aus dem Bett oder ich hole den Corporal um dir dabei zu helfen.", sie funkelte mich plötzlich warnend an und ich schluckte schwer.

"Das meinst du ernst, oder?", sie nickte langsam. Das ist miese Erpressung! Ganz, ganz miese! "Na gut..." Seit mir Hanji den Kotzbrocken auf den Hals gehetzt hatte, verstand ich bei solchen Drohungen keinen Spaß. Lustlos kletterte ich aus dem Bett, schleppte mich unter die Duschen, zog die Uniform an und schmiss die letzten Sachen in eine Tasche. Dann band ich die Haare hoch, warf das grüne Cape über und stolzierte in den Speiseraum, Hana dicht auf meinen Fersen. Als wolle sie aufpassen, dass ich nicht heimlich ins Bett zurück kroch. Lust hätte ich dazu.

"Hey, Black Beauty, Hana!", Standfort wank uns durch die Halle zu. Noch ein Bekloppter. Ich ließ mich, mit Essen, auf den Platz ihm gegenüber fallen.

"Na, seid ihr aufgeregt? Ich bin es total. Wir werden den Titanen richtig begegnen, nicht wie damals, kurz raus und sofort zurück. Oh man, dass wird spannend...", plapperte Standfort. Ich zog eine Augenbraue nach oben.

"Halt die Klappe, Jem.", maulte Mako. Innerlich dankte ich ihm. Das war kaum auszuhalten gewesen.

"Du bist zu Hanji ins Forschungsteam gekommen, oder?", fragte Hana. Mako nickte halbherzig. Ich stocherte in meinem Essen herum.

"Man, ich will in mein Bett zurück.", maulte ich und ließ die Gabel fallen. Ich hatte dermaßen keinen Hunger.

"Ein bisschen mehr Motivation, Miss Spezialeinheit.", meinte plötzlich eine amüsierte Stimme und ich blickt in bebrillte Augen.

"Hi, Hanji.", meinte ich und die Braunhaarige setzte sich zu uns.

"Entschuldigt wenn ich euch störe aber Levi hätte mich umgebracht, wenn ich in seiner Anwesenheit noch einen Ton gesagt hätte.", sie begann zu essen und innerlich verfluchte ich sie. Ohne schlechte Laune ertrug ich Ackermann ja kaum aber mit...oh das würde ein langer Tag werden.

Eine halbe Stunde später waren die Pferde gesattelt, die Vorräte verstaut und der Aufklärungstrupp bereit zum Aufbruch. Ich schwang mich auf mein Pferd und ritt neben Hana los. Wir mussten durch eine etwas ländlichere Gegend, dann durch Trost und letztlich durch das Tor der Mauer Rose.

"Oh, dass wird so aufregend.", quietschte Hana neben mir. Ich griff nachdenklich zu der Kette.

"Ich weiß ja nicht.", mein Blick heftete sich an Ackermanns Rücken. Vielleicht war es voreilig gewesen, mich in die Spezialeinheit zu holen. Ich hatte gerade mal gegen einen Titanen gekämpft und den nicht mal getötet. Der zweite Titan, dem ich begegnet bin, hätte mich fast gefressen. Ich schüttelte den Kopf. Ich war ganz schön blöd. Nur Blöde gehen zum Aufklärungstrupp...oder Menschen mit Todessehnsucht. Das Tor nach Trost öffnete sich und wir ritten auf die Hauptstraße. Menschen hatten sich links und rechts versammelt, in ihren Augen erkannte man Zweifel, Trauer, Sorge, Hoffnung. Ein paar Kinder jubelten begeistert. Ich sah über die Menge. Es war gar nicht so lang her, dass ich selbst so zu den Truppen aufgesehen hatte. Ein blonder Wuschelkopf ließ mich aufsehen. Okay, jetzt spinne ich aber.

"Cath!", ich blickte verwundert zu dem Wuschelkopf. Tatsächlich wank mir mein kleiner Bruder mit breitem Grinsen. Er sah gesund und ausgeschlafen aus. Ein sanftes Lächeln schlich auf meine Lippen. In seinen Augen glänzte Stolz. "Viel Glück!" Ich nickte ihm zu, als ich an ihm vorbei ritt, dann fixierte ich meinen Blick auf das Tor. Ich würde heil zurückkommen. Ich hatte hier jemanden zu versorgen. Zu sterben würde ich mir nicht erlauben.

Cath ist genau so ein Morgenmuffel wie ich. Seid ihr mehr Morgenmuffel oder springt ihr fröhlich aus dem Bett?