27: Beginn

5.1K 332 14
                                    

Die ersten Meter im Feindesgebiet ritten wir noch ohne großartige Formation. Zwar war ich einmal paar Mal kurz außerhalb Rose gewesen, doch das Bild faszinierte mich. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass hier mal Menschen gelebt hatten. Es schienen endlose Weiten zu sein. Grüne Wiese erstreckte sich, so weit das Auge reichte und der Himmel war hellblau und mit weißen, weichen Wolken bedeckt. Ich sog die Luft ein und schloss kurz die Augen, dann öffnete ich sie und erkannte, wie grüner Rauch aufstieg. Die Mission hatte begonnen.

"Bis später, Cathi.", Hana lächelte. Ich nickte ihr zu und trieb den dunkelbraunen Hengst an, heftete mich an Petras Fersen. Sie lächelte, als sie mich sah. Inzwischen lag die Mauer schon ziemlich weit hinter uns. Mein Haar flog mit dem Wind und dieser strich sanft über mein Gesicht.

"Aufgeregt?", fragte Petra dann. Ich sah sie aus festen, schwarzen Iriden an und schüttelte den Kopf.

"Ich weiß, dass ich wieder nach Hause komme.", antwortete ich dann und blickte nach vorn. Kurze Zeit später schlossen wir zum Rest der Truppe auf.

"Das hat ja ziemlich lang gedauert.", meinte Eld und Auruo begann einen Vortrag zu halten. Innerlich stöhnte ich, äußerlich ließ ich mir doch nichts anmerken.

"Seht ihr? Das arme, unerfahrene Ding ist ganz steif vor Angst. Ich, der Titanentöter, beschütze dich.", meinte er dann und ritt etwas näher an mich heran. Ich sandte ihm meinen schönsten Killerblick, einen von der Sorte, die sonst nur Ackermann und Standfort abbekamen.

"Ich glaube, das nennt sich konzentriert, Auruo.", meldete Gunther. Der ältere Mann rückte wieder etwas ab.

"Außerdem glaube ich nicht, dass sie Schutz braucht. Corporal Levi hat erzählt, sie hätte einen Titanenkontakt ohne Waffen überlebt.", erläuterte Petra. Nett von Corporal Levi das durch die Gegend zu posaunen. Innerlich verfluchte ich ihn.

"Stimmt das?", fragte Eld nun verwundert und blickte zu mir. Ich seufzte leise, eh ich nickte.

"Ich hab den Titan zu Fall gebracht, mir meinen Bruder geschnappt und bin weg gerannt. Sehr heldenhaft, was?", versuchte ich ihnen mit Sarkasmus die Illusion zu zerstören aber das klappte natürlich nicht. Ich konnte ihre Fragen schnell unterbinden...nur Aurou ließ nicht abbringen. Nachdem er sich wegen einer Unebenheit auf die Zunge gebissen hatte, hielt auch er die Klappe. Ich horchte im selben Moment auf, als mein Pferd die Ohren spitzte. Ein Zischen kam von der linken, hinteren Flanke. Ich blickte über meine Schulter.

"Rote Rauchzeichen, links hinter uns.", die Anderen sahen mich verwundert an und sahen sich um...na ja, außer Ackermann. Der zückte stumm eine der Signalpistolen und feuerte eine rote Patrone ab. Jetzt wusste die Spitze, also Erwin, dass er nach links ausweichen musste.

"Die hätte ich gar nicht bemerkt.", murmelte Petra. Ich blickte zu ihr und zuckte mit den Schultern.

"Ich hab ein ziemlich gutes Gehör.", erwiderte ich dann und konzentrierte mich wieder auf die Umgebung. Je weiter wir ritten, desto öfter erkannte ich roten Rauch. "Immer die linke Seite...da müssen ziemlich Viele sein." Zum Glück wusste ich die Positionen der Anderen nicht, außer Mako. Ich redete mir ein, sie wären auf der sicheren Seite. Plötzlich hörte ich etwas Anderes. Ich kannte das Geräusch, es hatte mich durch viele Nächte begleitet. Mein Körper versteifte sich. Ackermann wandte sich um.

"Silver, hörst du das auch?", die Anderen sahen uns verwirrt an, doch ich erwiderte seinen kühlen Blick. Es gab keinen Zweifel. Verdammte Scheiße.

"Mindestens ein Titan ist durchgebrochen. Er dürfte in kurzer Zeit hier sein.", antwortete ich nickend und fast im selben Moment erkannte man einen sieben Meter großen Fleischklops, der auf uns zu wankte.

Schon mal vorsorglich, einen guten Rutsch. Vermutlich kommt noch ein Kapitel :3

Black Beauty // Attack on Titan FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt