Ich hatte noch bis Abends gelesen. Letztlich war ich aber so müde, dass ich kaum die Augen aufhalten konnte. Ich schmiss das Buch einfach auf das Sofa und ging zu meinem Zimmer. Unter dem Türspalt schimmerte noch Licht, also musste Levi noch arbeiten. Er blickte nicht mal auf als ich eintrat. Ich schüttelte leicht den Kopf und ging zum Schrank um meine Schlafsachen zu holen. Plötzlich spürte ich zwei Arme um meine Hüfte. Leise seufzte ich.
"Können wir aufhören zu streiten?", wisperte Ackermann. Mich würde ja interessieren, was Hanji gesagt hat.
"Hat Hanji mit dir geredet?", ich spürte sanfte Küsse auf meiner Schulter.
"Ja. Es war unangenehm und sie hat sich benommen wie ein Teenager aber ich gebe dir Recht, dass ich vielleicht etwas zu beschützend bin. Ich kann einfach nicht anders.", gab er zu. Mir fiel es schwer seinen Worten zu folgen, weil die Müdigkeit meinen Denkvorgang drastisch verlängerte. "Du bist stark und das weiß ich..." Ich blickte nach unten. "...aber du bist auch zerbrechlich." Er zog mich etwas enger zu sich.
"Zerbrechlich?", fragte ich und blickte leicht nach hinten. Er nickte leicht und hauchte einen weiteren Kuss auf meine Schulter.
"Zerbrechlich. Als könntest du von einem Moment auf den Anderen aus meinem Leben verschwinden.", erklärte er, während ich schwieg. Wieder einmal fiel mir auf, wie kaputt er eigentlich war. Ich kam mir ein wenig egoistisch vor, ihn mit sowas noch mehr zu belasten, aber das war wohl die Natur eines Streits.
"Ich verstehe, was du meinst.", antwortete ich letztlich und seufzte. "Aber du kannst mich nicht von allem ausschließen. Ich bin nicht nur deine Freundin, sondern auch eine Soldatin des Aufklärungstrupp."
"Ist angekommen.", meinte er. "Ist alles wieder in Ordnung?" Ich seufzte und lächelt leicht. Dann drehte ich mich herum und küsste ihn sanft. Als ich mich löste hörte ich ihn leise und amüsiert schnauben. "Bis vor zehn Minuten war ich mir sicher, du würdest deine Sachen schnappen und auf der Couch schlafen."
"Die ist unbequemer als sie aussieht.", meinte ich und griff endlich meine Schlafsachen und verschwand im Bad. Als ich mich ins Bett fallen lassen konnte, seufzte ich. Der Tag war vielleicht anstrengend gewesen. "Sag mal..." Ich richtete mich etwas auf und blickte zu Ackermann, der gerade den Schreibtisch etwas aufräumte. Er blickte über die Schulter zu mir. "...seit wann verwendest du eigentlich meinen Spitznamen?"
"Ich weiß nicht. Ist einfach so passiert.", er lief zum Schrank und musterte mich kurz. "Soll ich es lassen?"
"Nein, dass ist es nicht...", murmelte ich. Er blickte jetzt leicht verwundert. "Du hast nicht Cathi oder Black Beauty gesagt, sondern Cath..." Ich hatte auf meine Finger gestarrt. Jetzt blickte ich auf und traf Ackermanns fragenden Blick. "Seit dem Tod meines Bruders hat mich niemand mehr so genannt."
"Das wusste ich nicht. Ich fand einfach Cathi klingt viel zu süß für dich.", ich schmunzelte leicht, versteckte es aber indem ich mich ins Kissen kuschelte. "Ich hab das Schmunzeln schon gesehen."
"Also bin ich jetzt nicht nur fett sondern auch nicht süß.", spöttelte ich und Levi schnaubte amüsiert.
"Ich dachte du wolltest nicht wie ein Kind behandelt werden und Kinder sind doch süß.", meinte er und lehnte sich an den Schrank. Ich stützte meine Unterarme auf die Matratze und richtete mich so auf.
"Willst du mir eins aufschwatzen?", ich schüttelte grinsend den Kopf während Ackermann mit einem 'Tch' reagierte. "Ich denke mit Hanji und Eren haben wir erstmal alle Hände voll zu tun." Ackermann verschwand im Bad, während ich mich auf die Seite rollte und auf die Öllampe neben mir starrte. Irgendwann spürte ich, dass Levi sich zu mir legte und mich an sich zog. "Levi...?"
"Hm?", er küsste mich leicht auf die Schultern und den Nacken. Ich biss mir leicht auf die Unterlippe und dachte kurz nach.
"Denkst du irgendwann hab ich mal eins?", er richtete sich auf und stütze sich auf seinen Unterarm. Ich rollte mich auf den Rücken, direkt unter ihn, um ihm in die Augen zu schauen.
"Du meinst ein Kind?", er musterte mich verwundert. "Ich hätte nicht erwartet, dass du eins willst."
"Wollte ich auch nie aber vielleicht wenn wir Mauer Maria zurück haben...wenn wir wissen woher die Titanen kommen...", ich kam mir selber dämlich vor darüber nachzudenken. "Wenn ich das erlebe..." Levi musterte mich stumm. "Jetzt sag was. Ich komme mir blöd vor." Doch statt etwas zu sagen, beugte er sich herab und küsste mich. Und ich wusste selber nicht, wie ich es schaffte, für einen Abend weiter voraus zu denken, mit sogar eine Zukunft auszumalen aber es fühlte sich gut an.
DU LIEST GERADE
Black Beauty // Attack on Titan Fanfiction
FanfictionIch hatte mich entschieden, nicht meinen Eltern zu folgen. Ich wollte sicher aber nicht faul leben und ich wollte meinen kleinen Bruder versorgen. Doch in dieser Welt läuft nie etwas, wie es geplant wurde und diese Welt will mir das Leben auch nicht...