1: Prolog

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Sie sollten heute wiederkommen. Ich rührte glücklich in dem Topf herum, während Robert, mein kleiner Bruder, in seinem Hochstuhl fröhlich brabbelte. Er hatte gerade erst das sitzen gelernt.

"Ich weiß, Rob, ich freue mich auch auf Mama und Papa.", ich stellte den Herd aus und setzte einen Deckel auf den Topf mit der Gemüsesuppe. Dann schnappte ich mir die braune Jacke mit den gekreuzten Schwertern. Sie war Meter zu groß, immerhin hatte sie meinem Vater gehört als er fünfzehn war und ich bin nicht besonders groß und schon gar nicht so muskulös wie er es damals war. Mit flinken Fingern flocht ich die hüftlangen, schwarz schimmernden Haare zu einem Zopf, dann hob ich Rob hoch. Er sah ganz anders aus als ich, mehr wie meine Mutter. Kurze blonde Locken und leuchtende blaue Augen. Sofort griff er mit seinen kleinen Händen nach ein paar losen Strähnen meines Ponys. Ich lächelte leicht und wuschelte ihm durch die Locken. Dann zog ich die Tür auf und trat auf die Straße, welche von der tief stehenden Nachmittagssonne beschienen wurde. Nachdem ich abgeschlossen hatte lief ich langsam zur Hauptstraße. Dabei traf ich auf ein paar Nachbarn.

"Hallo Cathrina, holst du deine Eltern ab?", fragte eine etwas mollige Frau und lächelte  zu mir herab. Sofot versuchte Robert ihre Kette zu greifen. Ich nickte stolz. Meine Eltern waren sehr mutig. Sie verließen die Mauern, töteten Titanen. Ich war stolz auf sie, auch wenn viel Bewohner das nicht waren und obwohl ich viel mit Robert allein war. Aber die meisten Nachbarn halfen uns, wenn man sie bat. "Du bist ein tapferes Mädchen." Sie strich mir über den Kopf. Ich nickte wieder und zog Rob auf meinem Arm zurecht. "Deine Eltern sind sicher sehr stolz." Ich wollte gerade etwas sagen als ich die Glocke hörte.

"Sie sind da!", und schon begann ich zu rennen, Rob quieckte glücklich und klammerte sich an die Jacke. Ich drängte mich durch die Menschenmasse an der Hauptstraße, bis ich auf die heimkehrenden Truppen sah. Als Erstes ritt Keith Shadis vorbei, der Kommandant der Aufklärungstrupps. Ich reckte den Hals, stellte mich auf Zehenspitzen. Die Truppe zog nur langsam vorbei, dabei wieder viele Verletzte.

"Sie sind wieder weniger geworden. Wo soll das hin führen?", meinte eine Frau neben mir doch ich achtete nicht auf sie, musterte die Soldaten, suchte nach dem engelsblonden Haar meiner Mutter und dem schwarzen Wuschelkopf meines Vaters. Doch ich fand sie nicht. Das war nicht ungewöhnlich, ich hatte sie schon öfter übersehen. Als letztes zog der Wagen mit den Toten vorbei. Das sorgte wieder für ein Raunen in der Menschenmenge. Ein wenig enttäuscht lief ich nach Hause. Robert quengelte auf meinem Arm.

"Ja Rob, ich wünschte auch, ich hätte sie gesehen.", meinte ich leise und lief zurück. Es wurde immer später, langsam senkte sich die Sonne über dem Stadtviertel herab und die Sterne zogen auf. Es war dunkel, der Eintopf fast aufgegessen und meine Eltern noch immer nicht zurück, als es klopfte. Ich hatte Robert gerade ins Bett gebracht. Schnell sprang ich auf um zu öffnen, denn ich erwartete meine Eltern. Doch vor mir stand ein fremder Soldat, auf seiner Jacke das Banner der Aufklärungtruppe. Er blickte mich kurz erschrocken an, dann wurde er wieder ernst.

"Cathrina Silver?", fragte er und seine Stimme zitterte. Langsam nickte ich. Er zog etwas aus seiner Tasche und reichte es mir. Ein silberner Ring mit dem Relief einer weißen Schwalbe, umgeben von einem schwarz glänzenden Stein, mit einer dünnen Schicht Glas die Alles versiegelte. Es war der Ring meiner Mutter, er wurde schon lang in unserer Familie vererbt, ihn gab es schon länger als die Mauer. "Deine Eltern sind heute gefallen nachdem sie der Menschheit gedient haben."

Black Beauty // Attack on Titan FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt