Ein rotes Rauchsignal stieg aus Ackermanns Pistole auf, dann blickte er wieder zu dem Titan.
"Können wir ihn umreiten?", fragte Eld und musterte das Ding. Ich spürte eine Welle aus Hass in mir aufsteigen.
"Nein, er ist schon viel zu nah gekommen.", erwiderte der Corporal. Ich nahm die Diskussion kaum wahr. Wenn er bis zu uns durchgebrochen war mussten schon Viele draufgegangen sein. Vielleicht jemand von meinen Freunden. Ein Schauer lief über meinen Rücken. "Silver! Ral!" Ich erschrak etwas, als ich meinen Namen hörte. "Könnt ihr ihn erlegen?"
"Wie denn? Hier ist freie Fläche! Ich würde ewig brauchen um mit dem Maneuver Gear in eine gute Position zu kommen!", rief Petra und sah zu mir.
"Ich verschaffe dir Zeit.", antwortete ich monoton und sah, dass ihre Augen groß wurden. Sie wollt mir widersprechen, doch da klackte bereits mein Abzug und die Haken bohrten sich ins Titanenfleisch. Kurze Zeit später ertönte auch das Zischen ihrer Drahtseile. Sie schwang sich um den Rücken des Titan. Er wollte sich umdrehen, doch ich umgriff mein linkes Schwert, dass die Klinge nach hinten zeigte, drückte mich leicht ab, schoss ihm die Haken ins Kinn und schnitt, während ich nach oben gezogen wurde, beinah den kompletten Körper auf. Auf eine merkwürdige Art und Weise sorgte sein Schmerz bei mir für Freude und Genugtuung. Es begann sofort zu heilen, heißer Dampf trat aus den Wunden aber ich hatte seine Aufmerksamkeit. Wieder setzte ich die Haken neu und landete direkt auf seiner Hakennase. Ich griff das Schwert wieder richtig herum und zog sie zusammen über sein linkes Auge. Der Titan erbebte und hob langsam die Hand. Ich zog die Schwerter auch über das zweite Auge. Meine Kleidung war inzwischen rot gesprenkelt. Dann ließ mich mich nach oben ziehen, landete auf seinem Haarschopf. Langsam gingen mir die Ideen aus. Bevor ich fragen konnte, wie viel Zeit Petra noch brauchte, kippte der Titan langsam nach vorn. Ich löste die Haken und lief zum Hinterkopf des Titan. Sofort erkannte ich, dass ein dickes Stück aus seinen Nacken fehlte. Gerade rechtzeitig. Ich ließ mich fallen und pinnte mich an Rücken fest. Dort wartete ich, bis der Titan vornüber ganz zum Boden gekippt war und pfiff dann nach meinem Pferd. Petra hatte es mir gleich getan. Zu meiner Schande muss ich sagen, dass ich sehr ungalant auf meinem Pferd landete. Das mit dem Reiten hatte ich mich immer nicht ganz raus. Wir schlossen wieder zum Trupp auf und ritten schweigend weiter.
Als es langsam Abend wurde, kamen wir an etwas, dass früher als Außenstelle einer Sparte des Militär gedient haben musste, denn die Mauer wirkten unerstürmbar, wenn auch inzwischen leicht eingefallen. Wir ritten durch das Tor und ich erkannte einen Großteil des Trupps auf dem geräumigen Innenhof versammelt. Ein paar Trupps übernahmen die Pflege der Pferden, während der Rest im Innenbereich nach unerwünschten Besuchern sah. Aber die Festung war sauber. Ich lehnte mich an eine Mauer und atmete durch.
"Du warst heute gut, Silver.", hörte ich eine monotone Stimme und sah auf. Ich blickte direkt in Ackermanns Augen, aber ich blickte immer direkt in seine Augen, er war immerhin ein Giftzwerg.
"Ein Kompliment aus deinem Mund? Ich glaub ich kippe in Ohnmacht.", meinte ich und legte den Handrücken theatralisch an die Stirn, mit der anderen Hand wedelte ich mir Luft zu.
"Wenn du morgen kampfunfähig bist, lasse ich dich einfach liegen.", gab er darauf zurück und zog eine Augenbraue nach oben. Ich schnaubte spöttisch.
"Schöner Teamgeist.", ich verschränkte die Arme vor der Brust und wartete auf die nächste Provokation. Doch er wandte sich einfach um und wollte losgehen.
"Arbeite an deinem Tonfall.", ha! Nicht mal in tausend Jahren. Kaum war er weg, stürmte jemand anders auf mich zu und fiel mir um den Hals.
"Cathi! Dir geht es gut! So ein Glück!", na ja, Ansichtssache vermute ich. Unsicher und leicht überrumpelt tätschelte ich Hana den Hinterkopf. Wenig später traten auch Standfort und Mako zu uns. So sehr ich ihn nicht leiden konnte, ich war froh dass Standfort noch lebte.
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Black Beauty // Attack on Titan Fanfiction
FanficIch hatte mich entschieden, nicht meinen Eltern zu folgen. Ich wollte sicher aber nicht faul leben und ich wollte meinen kleinen Bruder versorgen. Doch in dieser Welt läuft nie etwas, wie es geplant wurde und diese Welt will mir das Leben auch nicht...