Was zur Höhle, war das denn bitte gewesen? Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, er hatte darüber nachgedacht mich zu küssen. Aber das war absurd. Kopfschüttelnd lief ich zu meinem Bett und zog die Tasche mit den Gewichten hervor. So spät war es ja noch nicht, also konnte ein wenig Training nicht schaden. Also rannte ich, erst langsam um warm zu werden, dann immer schneller, als müsste ich vor etwas fliehen und das tat ich ja auch irgendwie. Ich rannte mal wieder vor mir selbst weg. Vor meinem mulmigen Gefühl und vor der Verwirrung. Als ich das nächste Mal in die Realität zurücktrat, war es bereits ziemlich dunkel. Seufzend packte ich die Gewichte zusammen und wollte zurück zum Schlafsaal, als ich aus einem Nebengang Krach vernahm. Er war gedämpft, aber ich vernahm ihn. Schnell bog ich ab und klopfte gegen die Tür. Statt eine Antwort vernahm ich bloß wieder Krach. Seufzend öffnete ich die Tür und duckte mich unter einer Teetasse, einer Vollen nebenbei, weg. Ein paar Spritzer landeten auf meinem Gesicht. Ich wischte darüber und blickte ihn leicht verwundert an, dann erkannte ich das Chaos in dem Büro.
"Du brauchst dringend eine Anti-Aggressions-Therapie, Ackermann.", murmelte ich und schob die Tür auf.
"Was willst du hier?", knurrte er. Ackermann saß auf seinem Stuhl, die Ellenbogen auf den Tisch gestützt und sich die Schläfen massierend. Ich stellte die Tasche neben die Tür, zog den umgeworfenen Sessel auf seine Beine zurück und ließ mich darauf fallen.
"Ich hab den Krach gehört. Was ist deine Entschuldigung?", ich überschlug die Beine, stützte die Ellenbogen auf die Lehnen und verschränkte die Finger.
"Das geht dich gar nichts an.", ich blickte mich seufzend im Raum um. Er hatte ein Bücherregal umgekippt, der kleine Beistelltisch lag auch auf dem Boden und er hatte die Dokumente vom Tisch gefegt, nicht zu vergessen die zerbrochene Teetasse und -kanne. Seufzend erhob ich mich.
"Ich helfe dir beim Aufräumen, du Kotzbrocken.", murmelte ich dann und begann ein paar Dokumente die vor mir lagen, aufzusammeln.
"Warum? Ich habe nicht um Hilfe gebeten.", gab er bissig zurück. Ich verharrte in der Bewegung und überlegte.
"Also Erstens wärst du eh viel zu stolz um Hilfe anzunehmen und Zweitens brauche ich eine Beschäftigung.", erwiderte ich und reichte ihm die Blätter.
"Du bist erstaunlich aufdringlich, Göre.", murmelte er und sortierte die Dokumente. Ich biss mir nachdenklich auf die Lippe.
"Und du erstaunlich emotional, Stinkstiefel.", ich griff weitere Dokumente und reichte sie ihm. Er begann sie sorgfältig zu sortieren. Als ich nach einem weiteren Dokument griff, zischte ich plötzlich und zog die Hand ruckartig zurück.
"Was...?", er blickte auf, während ich zu dem blutigen Finger sah.
"Da muss eine Scherbe unter dem Papier gelegen haben.", murmelte ich, während er auf stand und in einem Nebenzimmer verschwand. Was genau tat ich hier eigentlich? Ich sollte schon lang im Bett liegen. Etwas legte sich auf meinen Finger und ich zuckte zusammen.
"Meine Güte, bist du schreckhaft.", grummelte Ackermann. Ich umgriff den rauen Stoff der Kompresse und drückte sie mit einem leisen Zischen auf die blutige Stelle.
"Wenn du so erschreckend bist.", murmelte ich und musterte kurz die Wunde. Nicht besonders schlimm aber trotzdem blutete sie, wie irre. "Danke." Er blickte mich kurz verwirrt an. Dann nickte er.
"Ich will ja nicht, dass du meine Dokumente vollblutest.", sagt der, der sie in den Dreck geschmissen hat...wobei, bei dem Putzfimmel...
"Gib zu, dass ich dir leid tat, weil du mich tief im Inneren magst.", stichelte ich aber seine Mine blieb gleichgültig.
"Stimmt.", ich sah ihn fragend an. "Ich mag dich und das bringt mich ziemlich durcheinander." Ich verschluckte mich an meiner Spucke und konnte das Husten gerade so unterdrücken.
"Also hast du randaliert, weil du durcheinander warst?", ich starrte ihn irritiert an, während er sich gegen die Tischplatte des Schreibtischs lehnte.
"So ähnlich.", antwortete er knapp. Ah! Flucht! Das ist schon wieder merkwürdig! Der Kerl macht mich alle. "Denk nicht mal dran jetzt wieder abzuhauen." Ich öffnete den Mund, klappte ihm aber sofort wieder zu und wandte den Blick ab.
"Hör mal, ich fühle mich ja geehrt und so...", und eigentlich mag ich dich auch...halt, was? Gut, dass ich das nicht laut gesagt hatte. Auch wenn es wahr ist...vielleicht... "Aber du bist mein Boss, offiziell jedenfalls, und ich...hey!" Er hatte sich blitzschnell meine Hand geschnappt und mich zu sich gezogen. Ich stand ihm nun erschreckend nah...viel zu nah, für meinen Verstand. Mein blöder Blutpumpmuskel hämmerte jedoch wie verrückt.
"Du machst mich irre, Silver.", meinte er und starrte dabei auf meine Lippen. Nicht schon wieder...und ich kann nicht weg, weil er mich fest hält und weil mein Körper nicht mehr reagiert...warte...kommt er mir gerade näher?
"Ackermann...", murmelte ich warnend, doch es interessiert ihn gar nicht. Natürlich nicht. Okay, was wäre der schlimmste Fall? Im selben Moment legten sich seine Lippen auf meine. Scheiße...das wäre der schlimmste Fall.
#Cathivi...ja Yoko, ich akzeptiere diesen Namen...
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Black Beauty // Attack on Titan Fanfiction
FanfictionIch hatte mich entschieden, nicht meinen Eltern zu folgen. Ich wollte sicher aber nicht faul leben und ich wollte meinen kleinen Bruder versorgen. Doch in dieser Welt läuft nie etwas, wie es geplant wurde und diese Welt will mir das Leben auch nicht...