Ich wusste nicht wie lang ich so da hing. Aber ich genoss jede Sekunde, streckte die Arme aus und ließ sie neben meinem Kopf baumeln.
"Silver!", genervt öffnete ich die Augen. Kann man mich nicht einfach mal in Ruhe lassen? "Was genau tun sie da?" Ich erkannte das Anhängsel des Kommandanten und stöhnte genervt. Eigentlich erkannte ich bloß die Stimme, die Größe war schwierig zu erkennen, da er auf einem Pferd saß.
"Ich trainiere.", gab ich zurück und schloss wieder die Augen. Von unten hörte ich ein spöttisches Schnauben.
"Wie eine Fledermaus zu leben, oder was?", gab er dann tonlos zurück. Kurz überlegte ich, einen neuen Baum zu suchen, aber da er mich vermutlich finden und weiter nerven würde, entschloss ich mich dagegen.
"Und sie, Sir? Für einen Ausritt ist es ja wohl reichlich spät.", antwortete ich, ungeachtet der Tatsache, dass ich ziemlich abfällig mit meinem Vorgesetzten sprach. Es war ja immerhin auch Ackermann, da ging das schon in Ordnung.
"Deine Freundin hat dich gesucht und jemand aus meiner Einheit gefragt. Ich habe zufällig mitgehört und beschlossen nach dir zu sehen. Als ich dann bemerkt habe, dass deine Ausrüstung fehlt war der Fall recht eindeutig.", erklärte er gelangweilt. Mit einer schwungvollen Rolle, hing ich wieder aufrecht, dann löste ich die Haken und ließ sie kurz vor dem Boden wieder einschlagen. Letztlich setzte ich sanft auf der Erde auf.
"Sie belauschen also Andere. Sehr interessant.", meinte ich spöttisch und lief los. Keine Sekunde später trottete das Pferd neben mir her.
"Ich belausche nicht, ich habe es zufällig mitbekommen, außerdem muss ich mich vor dir nicht rechtfertigen.", gab er monoton zurück. "Und jetzt ins Bett, ich kann keine müden Soldaten gebrauchen."
"Sagte der Kerl mit den tiefsten Augenringen, die ich je gesehen habe.", ich verdrehte die Augen.
"Du bist eine ziemlich freche Göre für eine Soldatin.", meinte er dann. Ich zog eine Augenbraue nach oben.
"Göre? Ich bin doch kein Kind mehr.", murmelte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Entschuldige, dass hab ich ganz vergessen, Winzling.", er blickte von dem Pferd arrogant auf mich herab. Na der kann was erleben. Eingebildeter Fatzke.
"DAS sagt ja genau der Richtige! Wenn du nicht auf deinem Pferd hocken würdest, wärst du kaum größer als ich!", meine Stimme wurde, für meine Verhältnisse, recht laut und meine Augenbraue zuckte gereizt. Ein Schnauben war zu hören und zu meiner Überraschung klang es amüsiert. Okay, Cathrina, jetzt reiß dich aber zusammen. Es ist immer noch dein Boss...na ja, Juniorchef. Mein Boss ist ja Erwin...dessen Liebling zufällig Ackermann ist...jup, meine Aufstiegschancen sahen nie besser aus.
"Tonfall, Silver. Ich bin noch immer dein Vorgesetzter.", gab er dann ruhig zurück. Beleidigt schon ich die Hände in die Hosentaschen.
"Aber sie dürfen mich 'duzen', oder was?", grummelte ich und starrte zu Ausgang des Waldes. Man, ich glaube mein Mund arbeitete gerade wieder ohne meinen Hirn.
"Natürlich. Ich bin dein Vorgesetzter.", gab er wieder arrogant zurück. Ich schnaubte und lief schneller. Das war wohl eine Universalantwort. Das Pferd holte mich sofort ein und ich biss mir auf die Zunge. Warum bringt der mich so zur Weißglut? Nicht mal Standfort schafft das und der ist nun wirklich schwer zu toppen. Eigentlich sollte ich mich von ihm gar nicht provozieren lassen aber irgendwie machte es auch Spaß. Das Gebäude kam näher, ein paar Lichter schienen noch aus den Fenstern, als wären es die ersten Abendsterne am Nachthimmel. Meine Gedanken schweiften zu Robert, welcher jetzt irgendwo in der Stadt war. "An was denkst du?"
"Geht sie gar nichts an, Sir.", ich lief schneller und trat in den Hof. Meine Schritte halten, gingen aber im Lärm des Hufklappern unter. "Gute Nacht, Sir." Ich war wieder vollkommen ruhig und ausdruckslos. Er gab nur ein kühles 'Tch' von sich. Schnell verschwand ich in der Waffenkammer und räumte meine Ausrüstung in mein Fach zurück, eh ich über eine Treppe ins Hauptgebäude zurückging. Ich schlich in das Schlafzimmer und zog mich leise um.
"Wo warst du denn, Cathi?", jetzt fing die Nächste damit an. Ich blickte zu Hana.
"Ich hab nur ein bisschen trainiert.", antwortete ich. Sie murmelte ein 'okay', eh sie sich umwandte und wieder einschlief.
So, Kapitel da. Und? Wie hat es euch gefallen? Bald kommt die erste, richtige Expedition.
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Black Beauty // Attack on Titan Fanfiction
FanficIch hatte mich entschieden, nicht meinen Eltern zu folgen. Ich wollte sicher aber nicht faul leben und ich wollte meinen kleinen Bruder versorgen. Doch in dieser Welt läuft nie etwas, wie es geplant wurde und diese Welt will mir das Leben auch nicht...