Kapitel 42

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Chloes P.o.V

„Was?! Was können sie?!“  frage ich neugierig, aber als das leichte Lächeln von seinen Lippen entfernt merke ich, dass es nichts Gutes ist. „Was?! Harry sag es mir!“ dränge ich in einem leicht aufbrausenden Ton und sofort starrt er mir in die Augen. „Sie töten die Person, die sie zuerst berührt haben!“

Geschockt drehe ich meinen Kopf zu Harry und schaue ihn mit großen Augen an. „Sag mir, dass das ein Scherz ist, und dass das niemals passieren wird!“ flehe ich ihn an, aber er schüttelt nur bedauernd den Kopf. „Ich wünschte, ich könnte das sagen! Ich wünschte ich wüsste wie man es verhindern kann und ich wünschte ich wüsste, wie viel Zeit wir haben!“ murmelt dieser leise und senkt seinen Blick dann auf den Boden. Ich schnappe nach Luft, was ist wenn ich nie die Chance dazu kriege Niall, Liam, Louis und Zayn wieder zu finden? Was wenn ich für immer hier unten verrotten werde.

„Chloe, guck mich an! Sowas wird nie passiere, wie müssen nur so schnell wie möglich die anderen beiden Perlen finden und hier raus kommen, soweit ich weiß können die Perlen nur hier unten ihre Kraft auswirken“ ermutigt Amra mich und klopft sanft auf meine Schulter. Ich überwinde mich zu einem leichten Nicken und atme tief ein. „Zusammen werden wir das schaffen!“ lächelt sie erst mich und dann Harry an, dieser nickt auch nur einmal, bevor wir beschließen weiterhin dem Gang zu folgen. Mit jedem Schritt den wir tun kommt es mir so vor, als ob es immer heller werden würde.

Und tatsächlich, je weiter wir in das Labyrinth gelangen, desto wärmer und heller wird es, so als ob wir auf eine Wärmequelle zulaufen würden, aber das kann nicht sein, ich meine unter der Erde kann es keine ‚Sonne‘ oder so etwas ähnliches geben, oder doch? Nun endlich spricht Harry unseren Gedanken, den wahrscheinlich auch Amra hatte aus. „Was ist das?!“ staunt er, also wir um die Ecke des Ganges treten. Vor uns liegt eine kleine Stadt! An jedem Haus sind werbe Tafeln und Lichter befestigt. Mein Mund klappt auf, als ich sehe wie immer mehr Menschen aus ihren Häusern kommen. Das kann doch nicht sein oder?

„Ähhh“ gebe ich von mir uns versuche zu realisieren, was sich da vor meinen Augen abspielt, ich meine wie kann eine ganze Stadt, die in einem mit Vansch verseuchten Labyrinth liegt, überleben und überhaupt sorglos hier herum laufen. Ich werfe Amra einen kurzen Blick zu und sehe wie ihre Augen beginnen zu funkeln, dasselbe geschieht auch bei Harry. Beide wenden sich an mich und haben plötzlich ein fettes Grinsen im Gesicht.

„Lasst uns doch kurz hingehen, ich habe echt Hunger und so“ lacht Amra und zieht mich und Harry in das Menschengetümmel. Ich komme aus meinem Staunen nicht mehr hinaus, als wir den Stadtkern erreicht haben. Überall Lichter, Menschen und Häuser. Plötzlich wird mir auf die Schulter getippt, aber nicht von Harry oder Amra sondern von einer Frau, die ungefähr wie 30 aussieht. „Wollen sie nicht in unserem fünf Sterne Hotel einchecken, sie sehen allesamt sehr erledigt aus!“ lächelt sie uns drei freundlich an und deutet gleichzeitig auf das große Gebäude hinter sich. Ich will gerade widersprechen als Harry für uns alle bejaht.

Das alles ist doch falsch oder? Sowas ist gar nicht möglich oder doch? Als wir das Hotel betreten verdoppelt sich mein Zweifel, alles ist modern eingerichtet und überall stehen Menschen die sich unterhalten. Mein Blick streift durch die Halle und bleibt bei einem kleinen Kind, das sich an das Bein seiner Mutter geklammert hat, hängen. Es sieht alles so real aus, aber ist es das? „Wollen sie etwas trinken?“ werde ich von einer sanften Männerstimme aus meinen Gedanken gerissen. Vor uns steht ein Mann, der nicht sehr viel älter als 20 aussieht und hält ein großes weißes Tablett auf dem Arm. Auf dem Tablett befinden sich mehrere Gläser mit einer türkisen Flüssigkeit. „Warum nicht?“ rutscht es mir raus ich greife nach einem Glas. Kaum habe ich das Getränk geschluckt fühle ich mich befreit, befreit von allen Sorgen, einfach frei, so als ob ich nie irgendwas vor gehabt hätte. Ein Lachen verlässt meine Lippen und ich wende meinen Blick zu Harry, dem es nicht anders geht, nur Amra schaut plötzlich ein wenig misstrauisch und mustert das Glas, was ihr hingehalten wird, argwöhnisch.

Dark Secret [Vampir 1D FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt