Kapitel 58

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Erstmal zu Beginn eine Frage :) 

Und zwar würde ich gerne wissen ob  noch  Interesse an der Geschichte vorhanden ist, also ob ich so generell noch weiterschreiben soll? :)

Chloes P.o.V.

Fast so, als würde ich für zwei essen wollen. Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen. Woher kommt dieses plötzliche Verlangen? Ich meine schwanger kann ich ja nicht sein. Soweit ich weiß können Vampire keine Babies bekommen, also warum ist das Verlangen nach Blut so stark in mir? "Niall? Ich muss hier raus!" zische ich schon fast und erhalte als eine Antwort nur ein "Ich weiß. Versuch es zu kontrollieren. Atme durch den Mund. Das hilft, glaub mir."

Ich beginne sofort seinem Rat zu folgen und tatsächlich ebbt der süße Geruch des Blutes, das durch die Adern der Menschen um uns herum fließt, ab. Niall zieht mich weiter durch das Gebäude, welches für mich schon fast unendlich erscheint. Immer mehr Menschen umgeben uns, je näher wir zu der großen Eingangshalle gelangen. Mein Durst wird immer stärker und versucht die Oberhand zu gewinnen. Ich kann förmlich spüren, wie meine Augen rot werden. Ich muss etwas essen und ich weiß ganz genau, dass ich es nicht mehr lange aushalten werde. "Niall?" versuche ich die Aufmerksamkeit des Jungen vor mir auf mich zu lenken. "Ich weiß. Ich weiß Chloe. Wir müssen hier raus." sagt er mit einer ruhigen Stimme, die aber eine gewisse Dunkelheit in sich schwingen hat. Der Klang seiner Stimme lässt mir einen Schauer über den Rücken laufen. Es klingt fast so, als ob es ihn enorme Kraft kostet ruhig zu bleiben. So als ob auch aus ihm die blutrünstige Bestie, die ins uns beiden ruht, zu brechen scheint. 

Es trifft mich wie einen Schlag. Der Hunger, den ich spüre, gehört gar nicht nur zu mir. Er gehört zu Niall. Also in gewisser Maßen auch zu mir, aber es scheint eine Kombination aus dem Verlangen unser beiden zu sein. Meine Gedanken wandern zurück zu dem Schlafzimmer in Marcs Anwesen. Dort habe ich zum ersten Mal die Gefühle und das Verlangen einer anderen Person in mir selbst gespürt. Amra nannte es die Gabe der Empathie. Allerdings würde ich es jetzt gerade in diesem Moment eher als einen Fluch als eine Gabe bezeichnen. Wie automatisch drücke ich Niall Hand etwas fester, woraufhin er sein Gesicht etwas zu mir dreht. Ich kann in seinen Augen bereits einen Hauch von Lila sehen. "Niall" versuche ich wieder seine Aufmerksamkeit komplett auf mich zu lenken und dieses Mal wendet er sich komplett zu mir. 

"Ich kann spüren wie du dich fühlst" schlucke ich und ich merke wie er sich anspannt. Ich kann mir nur vorstellen, wie lange er nichts Richtiges mehr gegessen haben muss. Der Becher im Flugzeug kann wohl kaum den Hunger, der in ihm tobt befriedigt haben. "Wir schaffen das okay? Wenn es schlimmer wird, dann drück einfach meine Hand. wir müssen es nur zu dem Auto schaffen. Dann können wir hier weg" rede ich auf ihn ein. Ohne ein Wort zu sagen nickt er und beginnt mich weiter durch das Gebäude zu ziehen. Der Druck auf meine Hand nimmt zu. Es scheint immer schwieriger für ihn zu werden sich selbst unter Kontrolle zu haben. Gleichermaßen steigt aber auch meine Lust nach Blut. Ich versuche mein Verlangen einfach hinunter zu schlucken.

Nialls Schritte beschleunige sich und ich kann schon fast die großen Türen des Gebäudes sehen. Dann geht alles so verdammt schnell. Ein mittelgroßer Mann rempelt Niall an, worauf hin dieser die Kontrolle komplett verliert und ein tiefes, dunkles Knurren seiner Kehle entweicht. Er reißt seine Hand aus meiner und macht sich dazu bereit den Mann vor uns praktisch in Stücke zu reißen. Mit all meiner Kraft drehe ich Niall zu mir herum, sodass der Mann dessen rote Augen nicht sehen kann. 

Obwohl die gleiche Wut und Aggressivität auch in mir aufbraust wehre ich mich mit jeder Zelle meines Körpers dagegen und unterdrücke mein eigenes Verlangen nach dem Tod des Mannes. "Entschuldigen Sie. Wir hatten einen langen Flug und mein Freund ist am Ende seiner Nerven. Es tut mir schrecklich leid" presse ich aus mir raus. Der Mann nickt nur etwas erschrocken und wendet sich kopfschüttelnd von mir und Niall ab. Ohne noch etwas zu sagen, ziehe ich nun Niall hinter mir her. Ich kann deutlich seinen Widerstand gegen mein Ziehen spüren, aber wir müssen hier raus bevor er wirklich noch jemanden den Kopf abreist. Niall wehrt sich deutlich gegen mich und ich muss mich wirklich sehr anstrengen um mich nicht seiner Blutlust anzuschließen. 

Der Ausgang kommt immer näher und ich versuche nur noch an die frische Luft und den Moment in dem wir aus der Masse aus Menschen entfliehen. Komm schon Chloe! Nur noch ein paar Meter und dann seid ihr hier draußen. Ich beginne schneller zu gehen und mein Griff um Nialls Handgelenk verfestigt sich. Niall gibt ein leises Knurren von sich, geht aber weiterhin mehr oder weniger hinter mir her. Erst, als wir durch die großen Türen des Gebäudes nach außen gelangt sind, merke ich, dass ich die gesamte Zeit über die Luft angehalten habe. Erleichtert darüber, dass wir endlich draußen sind, atme ich aus. Neben mir höre ich, wie Niall scharf die Luft einzieht. "Wir müssen hier weg Chloe!" zischt er und nun ziehe ich nicht mehr, sondern Niall zieht mich wie zuvor hinter sich her. Er bleibt in einer etwas dunkleren und blickgeschützten Ecke stehen. 

Verwirrt schaue ich ihn an. Warum gehen wir nicht zum Taxi? "Weil das nicht geht. Wir laufen. Einfach durch den Wald dort drüben. Vielleicht finden wir ja ein paar Wanderer oder so" grummelt Niall immer noch mit seiner bedrohlichen Stimme. Im Dunklen sehe ich wie seine roten Augen glitzern. Ein Schauer läuft mir bei dem Gedanken daran, dass wir Menschen töten werden, über den Rücken und ich denke daran, wie ich Alex damals das Leben mehr oder weniger ausgesaugt habe. Augenblicklich wird Nialls Blick etwas weicher, auch wenn man es nur kaum wahrnehmen kann. Er streicht mir mit seiner linken Hand sanft eine Strähne aus dem Gesicht und streichelt mit seinem rechten Daumen über meinen Handrücken. "Wir werden niemanden töten Honey. Wir trinken nur so viel von jedem, dass unser Hunger weg ist. Aber wir lassen sie am Leben. Vertrau mir" haucht er und dieses mal klingt seine Stimme so sanft wie das erstmal als ich sie gehört habe. Ich nicke ihm leicht zu und zwinge mir ein kleines Lächeln auf die Lippen. Niall kommt mir näher und gibt mir einen kurzen Kuss auf meine Lippen. Bevor ich auch nur einen einzigen Schmetterling in meinem Bauch spüren kann, rennt er mit mir an der Hand so schnell wie nur irgendwie möglich in den Wald hinein. Und meine erste richtige 'Jagd' beginnt.

***

Hey meine Lieben, 

ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Das nächste wird nicht bei Chloe und Niall spielen, sondern bei den anderen Jungs :) 

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eine Rückmeldung in Form eines Kommentars oder Votes hinterlassen würdet :)

Eure Soso xx

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 13, 2017 ⏰

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