05 - Bad Conversations

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Chapter 05

Seufzend schmiss ich die Haustüre hinter mir zu und zog sogleich meine Schuhe aus, was sich so gut anfühlte, dass ich fast in Tränen ausgebrochen wäre, die Erschöpfung saß wirklich tief in meinen Knochen, was die Vorfreude auf mein Bett nur noch steigen ließ.

Ich stellte meine Tasche auf den Treppenabsatz nach oben, wo es in meine Etage ging und lief nach rechts, in die Küche, da ich von dort Stimmen vernahm. Ich hatte keine Ahnung wer zu Besuch da war. Ich lief durch das kleine Esszimmer und öffnete die Tür der Küche. Ich wollte gerade ein fröhliches Hallo in den Raum flöteten, als ich sah wer zu Besuch da war. Mein Vater.

„Hi Dad", sagte ich leise und überlegte, ob ich nicht schnell abhauen sollte, schließlich hatten wir nicht das beste Verhältnis. Das letzte was ich an diesem Tag gebrauchen konnte war ein anstrengendes Gespräch mit meinem Vater. „Hi Mum."

Meine Mum lächelte mich leicht an, da sie genau wusste wie ich fühlte und das mich die Anwesenheit meines Vaters immer in den Wahnsinn trieb. Sie lehnte gegen den Küchentresen und hielt eine Tasse heißen Kaffee in der Hand. Direkt steuerte ich ebenfalls die Kaffeemaschine an und nahm mir aus den Hängeschränken eine Tasse und stellte sie unter die Maschine, während ich mir einen Kaffee drückte.

Die Küche war schlicht, aber modern eingerichtet, nicht allzu klein, aber völlig ausreichend für einen Zwei-Personenhaushalt. Meine Mum war leitende Oberärztin im Krankenhaus, weswegen wir uns ein sehr schönes Haus leisten konnten, zudem zahlte mein Vater als Geschäftsführer einer großen Firma auch entsprechend Unterhalt.

Ich nahm mir meinen Kaffee und stellte mich neben meine Mum und sah meinen Vater an, damit er mir erzählte warum er hier war. Wenn es nach mir gehen würde, hätte ich schon längst den Kontakt so klein wie möglich gehalten, aber meine Mum war der festen Überzeugung dass der Kontakt zu ihm gut tun würde.

„Ich wollte dir nur mitteilen, dass du das nächste Wochenende bei mir bist, deine Mutter muss sowieso die Nachtschicht im Krankenhaus machen, da kam uns das ganz gelegen", sagte er und nahm einen Schluck Wasser, natürlich er ernährte sich ausschließlich gesund. Und da waren wir schon bei dem eigentlichen Problem – ich musste ein Mal im Monat bei ihm das Wochenende verbringen.

„Stimmt, ich bin ja auch ein Kleinkind was man über Nacht nicht alleine Zuhause lassen kann", sagte ich sarkastisch und unterdrückte den Drang meine Augen zu verdrehen, stattdessen drehte ich mich zur Anrichte und gab etwas Milch und Zucker in meinen Kaffee.

„Isabelle", sagte mein Vater streng und ich nuschelte eine nicht ernstgemeinte Entschuldigung. Ich war fast 17 Jahre alt, da konnte ich durchaus mal eine Nacht alleine verbringen.

Das herablassende Seufzen meines Vaters erklang und der Griff um meine Tasse wurde stärker, während ich versuchte nicht meine Beherrschung zu verlieren.

„Wie sind deine Noten überhaupt?" Fragte er, aber ich schenkte ihm kaum Beachtung.

„Ich geh hoch", sagte ich und steuerte die Tür an, drehte mich aber noch einmal um, damit mein Dad mir nicht auf die Nerven gehen würde. „Meine Noten sind in Ordnung."

Lüge! Schrie meine innere Stimme zurück, aber ich lächelte nur und ignorierte den Blick von meiner Mum, die ganz genau wusste wie schwer ich mir dieses Jahr tat, aber ich würde meinem Dad bestimmt nicht noch einen weiteren Grund geben auf mir rum zu hacken, bestimmt nicht.

„Tschüss!" Rief ich ihnen noch zu, bevor ich auch schon das Zimmer verließ und schnell die Treppen hoch sprintete und den Gang entlang lief, damit ich in mein Zimmer konnte.

Auf meiner Etage befanden sich noch mein eigenes Bad, sowie ein Ankleidezimmer. Aber der geheiligte Raum war selbstverständlich mein Zimmer. Es war nicht groß, aber dennoch mein Lieblingsort. An der Wand stand ein großes Bett, was mit Kissen überhäuft war, an der linken Wand war das große Fenster mit dem Zugang zum Balkon und kurz davor hing mein Hängesessel, wo ich meistens drinnen lag um mich auszuruhen. Dann befand sich noch ein großer Schreibtisch und Schrank auf der anderen Seite meines Bettes und auf der gegenüberliegenden Seite war ein riesen Sideboard, wo mein Fernseher drauf stand. Überall in meinem Zimmer lagen verstreut einzelne Klamotten, aber die interessierten mich kaum.

Ich stellte meinen Kaffee auf meinen Nachtschrank und ließ mich in mein Bett fallen, es dauerte einige Minuten, bis ich in einen leichten Schlaf fiel.

Das Geschrei meiner Mutter weckte mich auf, weswegen ich murrend meinen Kopf vom Kopfkissen hob und einen verschwommen Blick auf den Wecker auf dem Nachttisch warf. 6:47 pm. Abendessenzeit.

Mit wackligen Schritten stieg ich aus dem Bett aus und schlang meine Arme um meinen Körper, da ich ein wenig fror. Vorsichtig tapste ich die Treppen hinunter und direkt schlug mir der Geruch von Tomatensoße entgegen, weswegen ich meine Augen verdrehte. Natürlich. Nudeln.

Gähnend ließ ich mich an den bereits gedeckten Tisch sinken und meine Mum lächelte mich leicht an. Wortlos nahm ich mir ein paar Nudeln und häufte ein wenig Tomatensoße darauf, da ich weder großen Hunger noch ein Fan davon war.

„Isabelle", fing meine Mum an und ich wusste, dass das ganze kein gutes Ende nehmen würde. Alleine die Anwesenheit meines Vaters vorhin hatte mir die Vorahnung beschert. „Ich hab mit deinem Vater geredet, wegen deinen Noten..."

„Können wir das bitte nicht jetzt besprechen", stöhnte ich und fasste mir an den Kopf, da ich die Befürchtung hatte, wenn noch einmal mein Vater zur Sprache kommen würde, ich gigantische Kopfschmerzen erleiden würde.

„Doch das werden wir jetzt besprechen", sagte meine Mum spitz und ich atmete genervt aus.

„Er ist nicht glücklich über deine Noten und wir müssen uns da wirklich etwas überlegen, du stehst in fast jedem Fach auf einer 4 und in Naturwissenschaft auf einer 5! Dir ist schon bewusst, dass du nächstes Jahr deinen Abschluss schreibst oder? Wie möchtest du mit solchen Noten aufs College? Dein Vater hat vorgeschlagen, dass du erst mal Zuhause bleibst, bis sich deine Noten verbessert haben und..."

Fest hatte ich meine Zähne zusammen gebissen, damit mir ja kein Wort über die Lippen wich, aber jetzt konnte ich mich nicht mehr zurückhalten.

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ich hoffe es gefällt euch (: xx
Lily Collins als Isabelle Jenkins

The Alpha's GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt