42 - Games

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Chapter 42

Seufzend bannte ich mir einen Weg durch die ganzen Schüler und ignorierte das starke Bedürfnis sie alle einfach auf die Seite zu schubsen. Als ich jedoch in der Menge Bryan ausmachte, der mich auch noch ansah, blieb ich wie angewurzelt stehen und mein Körper war wie gelähmt. Während sich auf Bryans Gesicht ein Lächeln legte, war ich völlig unfähig zu handeln. Zum Glück stand er weiter weg und die Masse der Schüler dienten als Barriere zwischen uns. Mein Herzschlag beschleunigte sich und wie von selbst passierten die Ereignisse vor meinem inneren Auge Revue, aber ich riss mich zusammen, schließlich konnte ich es mir nicht leisten genau hier meine Nerven zu verlieren.

Als ich ihn jedoch aus dem Auge verlor, weil irgendein großer Junge sich mir in den Weg stellte, seufzte ich erleichtert auf. Ohne große Umwege lief ich zur Cafeteria, damit ich endlich zu meinen Freunden kam. Bryan würde es nie wagen mich in aller Öffentlichkeit anzugreifen, das wäre viel zu riskant, weswegen die Schule neutrales Gebiet war. Kurz schüttelte ich meinen Kopf und fragte mich, wo ich nur hinein geraten bin ohne es überhaupt zu wollen. Mir würde niemand glauben, was passiert war, das war noch immer völlig absurd und unreal.

Ich betrat die Mensa und steuerte direkt unseren ausnahmsweisen leeren Tisch an, mir war durchaus bewusst, dass außer Alec und Kylie heute hier niemand sitzen würde, da die Jungs mir meinen Freiraum geben wollten, jedoch hatte ich noch keine Ahnung welche Ausrede ich für meine zwei besten Freunde benutzen sollte.

Ohne weiter nachzudenken ließ ich mich auf die Bank fallen und durchsuchte den Raum nach bekannten Gesichtern und als erstes sprang mir Davin ins Gesicht, welcher angestrengt auf seinen Teller sah und versuchte seinen Freunden zu zuhören. Ausnahmsweise saß selbst Charlie an ihrem Tisch und ich fragte mich, wie ich so blind sein konnte und nicht merken konnte, dass die Jungs sie kannten. Dass sie in ihrem gottverdammten Rudel war. 

„Du grübelst vor dich hin – das ist für gewöhnlich nicht gut, also hör auf damit", sagte Alec plötzlich und ließ sich neben mich fallen.

Ich nahm meinen Blick von Davins Tisch und sah meine zwei besten Freunde an, die mich erwartend ansahen, anscheinend wollten sie eine Erklärung hören, weswegen ich lediglich meine Schultern zuckte.

„Wieso sitzen die anderen nicht bei uns?" Fragte Kylie und warf einen sehnsüchtigen Blick zu Ethan, weswegen ich meine Augen verdrehte.

Mir lag auf der Zunge, die Wahrheit auszusprechen, aber für wie verrückt würde ich dann gehalten werden? Davin, Ethan, Andrew und auch Charlie sind Werwölfe und Bryan ist ein Werwolfjäger der ebenfalls auf unsere Schule geht. Ich habe das heraus gefunden und brauchte jetzt einfach Zeit für mich, weswegen die Jungs nicht bei uns sitzen. Nein das konnte ich nicht sagen.

„Frag sie doch", grummelte ich und sah auf den Tisch.

„Ist das Charlie?" Quietschte Kylie und ich hob meinen Blick und sah in Richtung von Davins Tisch, natürlich wusste ich, dass Charlie dort war, aber irgendwas in ihrer Stimme, ließ mich hoch schauen.

Charlie hatte ihre Hand auf Ethans Oberarm gelegt und hauchte ihm irgendwas ins Ohr, zwar schüttelte er sie immer wieder ab, aber sie ließ nicht locker. Als sie plötzlich in meine Richtung sah, wurde mir bewusst, was dieses Miststück da für Spielchen anfing. Sie wollte Kylie wütend machen um mich damit zu treffen, da sie genau wusste, dass meine besten Freunde mir alles bedeuteten. Und das würde ich nicht zulassen – sie wollte spielen – gerne.

„Ich bringe diese dumme Kuh um", knurrte Kylie und wollte aufstehen, aber ich drückte sie wieder auf ihren Platz.

„Könnt ihr beide mir bitte was zu essen holen, mir ist total schlecht?" Murmelte ich und hoffte einen möglichst kranken Eindruck zu machen, was anscheinend klappte, den beide standen auf und regten sich lautstark über Charlie auf.

Ich verdeckte mit meiner Hand meinen Mund und sah geradewegs zu Charlie, welche ein großes Grinsen auf ihren Lippen trug. Wenn ich mit meiner Vermutung recht hatte, würde sie jedes Wort verstehen, was ich sagen würde.

„Ich hoffe du kannst mich hören", sagte ich leise und ihr Grinsen wurde breiter, während sie mit ihrer Augenbraue wackelte. Ja sie hörte mich sehr gut. „Umso besser, legst du noch einen Finger an Ethan um meiner besten Freundin weh zu tun, werde ich alles daran setzen um heraus zu finden wie man einen Werwolf tötet oder so verletzt das er sich wünscht tot zu sein und darauf gib ich dir mein Versprechen. Es gibt bestimmt genügend Leute in Evansville die mir absolut freudig ein paar Werwolfgeheimnisse anvertrauen wollen und ebenso wie man euch verletzt. Leg dich nicht mit der falschen Person an Charlie."

Mit Freude konnte ich zusehen wie ihr Gesichtsausdruck fiel und Davins Blick auf mich fiel, schließlich hatte auch er jedes Wort verstanden, was mir relativ egal war, denn ich würde nicht zu lassen das irgendwer Kylie verletzte. Vielleicht hatte Charlie Krallen und scharfe Zähne, aber gab bestimmt Mittel und Wege um diese unschädlich zu machen.

Als meine beiden besten Freunde mit meinem Essen wieder kamen, lächelte ich ihnen dankbar zu und warf einen letzten Blick zu Charlie, welche mich noch immer böse anfunkelte. Ich hob leicht meine Hand und bewegte meine Fingerspitzen leicht und her, während ich ihr zuzwinkerte.

„Ich hasse sie", stöhnte Kylie und ich tätschelte beruhigend ihre Hand.

„Irgendwas sagt mir, dass sie Ethan ab jetzt in Ruhe lassen wird und falls nicht werde ich wohl oder übel ein Gespräch mit ihr führen, aber keine Sorge ich bin zuversichtlich und jetzt hüpf zu Ethan und zeig ihr, wem er gehört."

Ohne ein weiteres Wort stand sie mit erhobenem Kopf auf und steuerte den Tisch von Davin zu und ließ sich auf Ethans Schoss fallen. Direkt umschloss sie seinen Nacken und fing an ihn nicht wirklich jugendfrei zu küssen. Siegesgewiss sah ich ein letztes Mal zu Charlie, welche ihren Blick abgewendet hatte.

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ich hoffe es gefällt euch (: xx

The Alpha's GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt