13 - Fight

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Chapter 13

Während ich völlig in der Musik versank und um mich herum kaum noch etwas wahrnahm, außer die flackernden Lichter und die lauten Geräuschen, bemerkte ich zuerst nicht, dass sich jemand genähert hatte. Erst als sich jemand von hinten an mich drückte, zuckte ich zusammen. Nicht nur weil ich mich erschrocken hatte, sondern weil ich auf die meisten Berührungen so reagierte. Während sich mein Magen unangenehm zusammenzog und sich leichte Panik in mir breit machte, sorgte der Alkohol dafür, dass ich nicht richtig handeln konnte. Die Panik verbreitete sich nicht und mein vernebelter Verstand schrie mir zu, dass ich es doch einfach zulassen sollte, was war schon dabei ein wenig Spaß zu haben und sich mit einem Jungen zu vergnügen.

Obwohl meine innere Stimme davon sehr stark abriet, hörte ich nicht drauf und bewegte mich weiterhin zur Musik und versuchte es auszublenden, dass dort zwei Hände auf meiner Hüfte lagen und mich näher zu dem Körper des Fremden zogen.

Ich wurde von hinten an seine Vorderseite gepresst und unter normalen Umständen hätte ich hier sofort abgebrochen, aber trotzdem machte ich weiter und schloss wieder meine Augen, da ich es nicht haben konnte, dass alles verschwamm.

Als sich jedoch seine Hand plötzlich in Richtung meines Oberschenkels bewegte, schrillten alle Alarmglocken. Ich versuchte mir einzureden, dass er seine Hände nur etwas weiter runter platzieren wollte, aber als dann seine Hände versuchten unter mein Kleid zu gleiten, zuckte ich direkt weg. Jedoch hatte er seinen Griff verstärkt, sodass ich keine Chance hatte mich frei zu winden. Während sich die anfängliche Panik nun in wirkliche nackte Angst umwandelte, war meine Kehle so trocken, dass ich zu keinem Schrei fähig war.

Ich versuchte ihn einen heftigen Schubs zu geben, aber er war einfach zu stark. Es sammelten sich Tränen in meinen Augen und ich versuchte die Ruhe zu bewahren, während mein Herz heftig gegen meine Brust pumpte, sodass ich das Gefühl hatte, es würde jeden Moment stehen bleiben.

Plötzlich lockerte sich sein Griff, sodass ich zwei Schritte von ihm weg treten konnte und mich panisch umdrehen konnte. Ich konnte nur einen kurzen Blick auf den Kerl mit blonden Haaren werfen, bevor er zu Boden ging und Davin auf ihn drauf saß. Um uns herum schien es niemand weiter zu stören, dass gerade jemand verprügelt wurde.

Mein Körper war wie gelähmt, sodass ich auch nicht einschreiten konnte, stattdessen konnte ich das Szenario mit ansehen. Ich konnte zwar nur Davins muskulösen Rücken sehen, aber trotzdem sah ich mit welcher Wucht er auf den anderen Kerl einschlug. Und trotz der lauten Musik die durch den Raum dröhnte konnte ich die schmerzhaften Laute von dem anderen Kerl hören, wenn Davins Faust in sein Gesicht schlug.

Endlich war ich wieder zu einer Reaktion fähig und schritt auf Davin zu, vorsichtig legte ich ihm meine Hand auf die Schulter, aber er schien es gar nicht wahr zu nehmen.

„Davin!" Rief ich in der Hoffnung er würde aufhören, aber das tat er nicht. „Davin bitte!"

Völlig überfordert sah ich mich um, in der Hoffnung irgendwer würde uns zur Hilfe eilen, aber es interessierte einfach niemanden, die wenigen die zusahen, hatten ihre Handys gezückt, oder sahen feurig zu. Kurz bevor ich fast in Tränen ausbrach vor lauter Verzweiflung, drückte sich eine große Gestalt durch die Menge und ich erkannte Andrew, der schnell auf Davin zu ging.

Er riss ihn weg, so als würde er nichts wiegen und die beiden wanden sich ab, während Andrew auf ihn einredete. Ich versuchte wirklich keinen Blick auf den Kerl zu werfen, der am Boden lag, aber ich musste einfach. Er sah völlig demoliert aus, er hätte gegen Davin niemals eine Chance gehabt.

Ein beklemmendes Gefühl machte sich in meinen Magen breit, weswegen ich leicht meine Augen aufriss und sofort den Ausgang ansteuerte, aber es dauerte einen kleinen Moment bis ich ihn gefunden hatte. Fest presste ich mir die Hand auf den Mund, in der Hoffnung so meinen Mageninhalt drinnen zu behalten, aber ich merkte wie mir immer schlechter wurde.

Als ich endlich im Garten landete, interessierten mich die ganzen Menschen nicht, die hier herum standen, ich suchte mir nur schnell einen Platz wo ich relativ ungestört war. Letztendlich landete ich an einem Baum, wo ich mich mit einer Hand abstützte. Ich ging in die Hocke und strich mein Haar zurück, aber es fiel immer wieder zurück.

Kurz bevor mein Mageninhalt hoch kam, spürte ich wie jemand sanft meine Haare zurück nahm und warf einen flüchtigen Blick nach hinten. Davin.

Ich konnte aber nicht lange darüber nachdenken, da ich mich nach vorne beugte und geräuschvoll übergab. Während mein Hals brannte und der ganze Alkohol aus meinen Körper kam, stiegen mir Tränen in die Augen und ich wünschte Davin hatte das Ganze nicht mit ansehen müssen, das war unglaublich peinlich. Keuchend lehnte ich meinen Kopf gegen den Baum und wartete auf das nächste Mal, dass ich würgen müsste. Und ich wurde nicht enttäuscht – ein weiteres Mal brach ich auf den Boden und saß nun zitternd in der Hocke.

Während sich das grausame Gefühl in meinem Bauch nun verflüchtigt hatte, brannte mein Hals und ich hatte einen absolut ekelhaften Geschmack in meinem Mund.

„Geht's?" Wisperte Davin leise und ich nickte nur kurz, mit der Angst, dass ich wenn ich etwas sagte, gleich wieder brechen müsste. „Komm, wir holen dir ein Wasser und dann bring ich dich zu Alec."

Ich spuckte ein letztes Mal auf den Boden, während ich mich mit zittrigen Beinen aufrichtete. Er umfing leicht meine Hüfte, damit er mich stützen konnte. Erst jetzt bemerkte ich wie eiskalt es geworden war, vor allem wenn man in einem kurzen Kleid herum lief. Davin der anscheinend merkte, dass ich fror, stupste mich leicht an und hielt in seiner einen Hand eine Lederjacke, die ich dankend annahm. Vorsichtig streifte ich mir sie über und atmete seinen angenehmen Geruch ein, irgendeine Mischung aus Aftershave und etwas fruchtigem, auf jeden Fall roch seine Jacke sehr gut.

Wir liefen auf die Bank zu, wo ich auch am Anfang der Party gesessen hatte und er ließ mich langsam darauf sinken, während er sein Handy heraus holte, jedoch achtete er immer darauf in meiner Nähe zu sein, als er Andrew anrief.

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ich hoffe es gefällt euch (:

The Alpha's GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt