37 - Injury

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Chapter 37

Während langsam die Kälte durch meine Klamotten sickerte und meinen Körper leicht lähmte, bekam ich nur zur Hälfte mit, wie Schüsse erklangen. Es dauerte nicht lange bis ebenfalls Kampfgeräusche dazu kamen, Fauchen, Kratzen und schmerzhafte Laute.

Jedoch konnte ich mich nicht mehr auf die Geräusche um mich herum konzentrieren, denn plötzlich schien der Schmerz in meinem Bauch wieder real zu werden, glühend heiß zog er sich durch meinen Körper und ließ mich schmerzhaft aufstöhnen. Flatternd öffnete ich meine Augen und versuchte verzweifelt die schwarzen Punkte wegzublinzeln, während ich meinen Blick auf meinen Bauch richtete. Es war zwar alles sehr unscharf und verschwommen, aber trotzdem konnte ich Sachen, die in der Nähe waren einigermaßen erkennen.

Mein Shirt klebte mir am Bauch und war mittlerweile dunkelrot getränkt, mit zitternden Händen versuchte ich den Stoff von der Wunde wegzubekommen, aber ein so stechender Schmerz durchfuhr mich, dass ich es ließ. Fest biss ich mir auf die Lippen, als sich heiße Tränen in meine Augen sammelten und ich versuchte mich aufzusetzen, ich wollte unbedingt wissen was um mich herum passierte. Denn noch immer drangen Kampfgeräusche zu mir hindurch, aber so gedämpft und leise, dass ich mich fragte wieso. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich meinen eigenen Herzschlag extrem laut vernahm und meine schnelle Atmung ebenfalls. Es dröhnte in meinen Ohren und schien alles um mich herum unwichtig erscheinen zu lassen.

Gerade als ich meinen Kopf nach rechts drehen wollte, erschien jemand in meinem getrübten Sichtfeld und ich brauchte einige Sekunden um zu erkennen, dass es sich um Andrew handelte. Sein gehetzter Blick legte sich erst auf meine Wunde und dann auf mein Gesicht, tiefe Besorgnis spiegelte sich in seinen Augen, wobei diese ebenfalls golden leuchteten, jedoch deutlich heller und nicht so aggressiv wie Davins. Seine Haare standen in sämtlichen Richtungen und sein weißes Shirt war an einigen Stellen gerissen und blutbefleckt.

„Hör mir zu", sagte er mir sanfter Stimme, als ich wieder meine Augen schloss, denn mich übermannte eine enorme Müdigkeit. „Isabelle!"

Flatternd öffnete ich wieder meine Augen und sah in Andrews normale Augen, tiefbraune Augen, die jedoch noch immer voller Besorgnis waren. Ohne große Überlegungen zog er sich sein Shirt aus und drückte es mir einer sauberen Seite auf meine Wunde am Bauch, was mich leise aufschreien ließ. Glühend heiß raste der Schmerz durch meinen Bauch und brachte mich fast dazu, den Verstand zu verlieren, solche Schmerzen hatte ich in meinem ganzen Leben noch nie gefühlt.

„Davin!" Brüllte Andrew und als ich wieder auf die Geräusche um mich herum hörte, erklangen nur noch wenige Kampfgeräusche.  „Hör mir jetzt bitte zu – du darfst nicht einschlafen, zwar ist die Wunde nicht allzu tief, aber die Klinge war höchstwahrscheinlich mit Wolfswurz überzogen."

„Das heißt?" Hauchte ich und wand meinen Kopf komplett zu ihm, in der Hoffnung, dass mich seine Stimme von den Schmerzen ablenken würde.

„Nichts Gutes", murmelte er und sah sich panisch um, anscheinend hatte der Kampf endlich ein Ende, denn sein angespannter Gesichtsausdruck verflüchtigte sich.

Ehe ich mich versah ließ sich jemand gegenüber von Andrew auf die Knie fallen und ein zaghafter Blick verriet mir, dass es sich um Davin handelte. Sein Gesicht war vor Besorgnis und Angst völlig verzerrt und auch er sah nicht viel besser aus als Andrew, man sah ihm deutlich an, dass er gekämpft hatte. Hinter seinen blauen Augen konnte ich noch immer einen leichten goldenen Schimmer ausmachen, der mir wieder ins Gedächtnis rief, was hier überhaupt geschehen war.

„Was bist du?" Fragte ich mit erstickter Stimme, noch immer völlig verwirrt, während die Ereignisse einfach nicht in meinen Kopf wollten, ich konnte es einfach nicht glauben und wollte es auch ehrlich gesagt nicht. Noch immer hoffte ich inständig, dass ich aus einem bösen Alptraum aufwachen würde. „Was seid ihr?"

„Das erkläre ich dir alles später in Ruhe, jetzt müssen wir dich hier erst einmal wegbringen", sagte er und umschloss meine Hand mit seiner. Noch immer konnte ich ihm ansehen, wie unglaublich panisch und ängstlich er war. „Vertraust du mir?"

Während alles in mir laut ‚nein!' schrie, nickte ich wie von selbst, schließlich war es das, was mein Herz mir sagte. Seine goldenen Augen änderten nichts an der Person, die er war. Er hatte noch immer mein Vertrauen, außerdem konnte ich in meiner jetzigen Lage sowieso keine Ansprüche stellen.

Es schien als hätte meine Antwort ihn unglaublich erleichtert. Er hob kurz meine Hand an und platzierte darauf einen leichten Kuss, bevor er vorsichtig seine beiden Arme unter meinen Körper schob, einmal unter meine Kniekehle und einmal unter meinen Schulterblättern. Mit einiger unglaublichen Leichtigkeit hob er mich hoch, jedoch flammte wieder der glühendheiße Schmerz in meinem Bauch auf, weswegen ich leise aufschrie und ohne das ich es wollte flossen mir Tränen über die Wange.

„Halt durch es dauert nicht mehr lange versprochen, dann wird es besser", sagte Davin und huschte an Andrew vorbei in Richtung Wald.

Wie von selbst schlossen sich meine Augen wieder und ich kuschelte mich an die Brust von Davin, die mir wie immer Sicherheit und Geborgenheit gewährte und mich für einen Moment von meinen Schmerzen ablenkte, es schien als wären diese ganz weit entfernt. Das einzige was ich in diesem Moment spürte, war das leichte auf und ab wippen von Davins Schritte und die enorme Wärme die von ihm ausging. Sie erwärmte meinen unterkühlten Körper und ließen mich beinahe wohlig Aufseufzen.

Ich wollte gerade etwas zu Davin sagen, was genau war ich mir selbst noch nicht so sicher, als ich aus dieser Traumillusion heraus gerissen würde. Beißend und viel schlimmer als zuvor fing die Wunde an zu schmerzen, es schien beinahe so, als würde jemand mit dem Messer dort drinnen herum stochern zudem hatte ich das Gefühl als würde die Stelle in Flammen stehen. Gequält bog ich meinen Rücken in Davins Armen durch, während ein unnatürlich lauter Schrei meine Lippen verließ, verzweifelt zappelte ich auf seinen Armen, in der Hoffnung einen Ausweg von diesen Qualen zu finden, aber letztendlich sackte ich zusammen und verlor mein Bewusstsein, das letzte was ich mitbekam war wie Davin panisch meinen Namen rief.

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ich hoffe es gefällt euch (: xx

The Alpha's GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt