Chapter 30
Während ich darauf wartete, dass Davin etwas von sich gab, atmete er nur mit einem heftigen Luftstoß aus und biss sich auf die Lippen. Noch immer sah er ganz und gar nicht zufrieden aus, sein Ausdruck war wirklich Furcht einflößend, er sah überhaupt nicht nett aus und ich hoffte, er würde mich nie mit so einem Ausdruck ansehen.
Gerade als ich die Stille durchbrechen wollte, da ich es nicht mehr aushielt, sagte er etwas.
„Ich kann es nicht glauben", knurrte er, wobei ich so einen animalischen Ton noch nie gehört hatte und sich sogleich alle Haare auf meinen Armen, sowie in meinen Nacken aufstellten. „Ich fass es nicht, im Ernst, was fällt ihm eigentlich ein, dich zu schlagen?!"
Meine Hand, die auf seiner lag, umschloss ich jetzt und strich sanft darüber, in der Hoffnung ich könnte ihn beruhigen. Normalerweise müsste ich wütend sein, dass ich ihn beruhigen musste und nicht andersrum, aber dem war nicht so. Ich wollte nicht dass er sich aufregte und es schmeichelte mir irgendwo, dass er sich so herein steigerte, dass zeigte mir nur, dass ich ihm etwas bedeutete.
„Hey", wisperte ich und hätte fast seine Hand zu meinem Mund geführt und einen Kuss darauf gesetzt, aber das wäre völlig übertrieben gewesen, ich konnte mir mein bizarres Verhalten nicht einmal erklären. „Beruhig dich, mir geht es doch soweit gut, meine Wange ist nur rot und in den nächsten Tagen schimmert sie in allen möglichen Farben."
Mein Versuch zu scherzen brachte nichts und er behielt seine angespannte Haltung, weswegen ich letztendlich wirklich seine Hand nahm und einen kleinen hauchzarten Kuss auf seinen Handrücken platzierte, in der Hoffnung, dass das irgendwas bewirkte. Und das hat es auch. Er warf mir einen Blick zu und ich konnte mit ansehen, wie er sich leicht entspannte und seufzte.
„Tut mir leid", murmelte er. „Es ist nur so- Du wirst das nicht verstehen, aber der Gedanke daran, dass jemand dir weh tut, ist unerträglich."
Ich schenkte ihm nur ein leichtes Lächeln und fuhr mit meinem Daumen stetig über seine Hand, in der Hoffnung er würde sich nicht noch einmal so versteifen. Es dauerte auch nicht mehr lange, bis wir stehen blieben und an seinem Haus angekommen waren.
Er deutete mir mit einem eindeutigen Blick an, dass ich bloß sitzen bleiben sollte, was ich auch tat. Er joggte um das Auto herum, hing sich meine Tasche um, half mir heraus und stützte mich letztendlich. Gemeinsam schritten wir zu seiner Haustür und betraten sein Haus, wie auch gestern herrschte hier eine angenehme Stille und er platzierte seine Arme wieder unter meinen Knien und an meine Schultern, sodass er mich hochtragen konnte.
„Bitte verurteile mich nicht für die Unordnung in meinem Zimmer, aber ich weiß nicht ob meine Tante heute noch wieder kommt, deswegen sind wir dort ungestörter", erklärte er und schritt die Treppen nach oben.
Oben angekommen erstreckte sich vor uns ein kleiner Gang mit drei Zimmern, die wie Davin erklärte, das Badezimmer, sein Zimmer und das Abstellzimmer war. Seine Tante hatte unten ihr Schlafzimmer, weswegen er hier oben seine Ruhe hatte. Ohne große Mühe öffnete er die Tür zu seinem Zimmer und stellte mich vorsichtig auf den Boden ab, sofort nahm ich alles in Augenschein, da ich mich schon länger fragte, wie sein Zimmer wohl aussah.
Es war zwar ein wenig unordentlich, aber bei weiten nicht so schlimm wie ich angenommen hatte. Hier und du flogen ein paar Klamotten durch die Gegend. Es war kleiner als meins, aber dadurch, dass nicht viel im Zimmer stand, wirkte es geräumig. An der rechten Wand stand ein schwarzes, schlichtes Bett, was nicht gemacht war. Ansonsten befanden sich noch ein kleiner Kleiderschrank im Raum, ein Schreibtisch und ein Sideboard, wo seine Spielekonsole und sein Fernseher drauf standen.
Er schob mich sanft in Richtung Bett und wir legten uns gemeinsam hin, wobei ich wirklich nah bei ihm lag, wir uns aber nicht berührten. Es herrschte wie im Auto auch, eine angenehme Stille und ich seufzte leise.
„Wie lange kann ich hier bleiben?" Fragte ich, schließlich wollte ich nicht, dass er seine ganzen Pläne verschieben musste, weil ich mich in seinem Zimmer einnistete.
„Du kannst solange bleiben wie du möchtest, ich hatte heute eigentlich nichts vor. Sobald du nach Hause möchtest, kann ich dich gerne fahren."
„Dankeschön", murmelte ich. „Dankeschön für alles Davin, wirklich."
„Das ist kein Problem, hör auf dich zu bedanken, für mich ist das selbstverständlich, ich würde jederzeit kommen, wenn du mich rufen würdest."
Während sich eine leichte Wärme wieder einmal auf meinen Wangen ausbreitete, rutschte ich ein wenig zu ihm und unterdrückte sämtliche Stimmen in meinen Kopf, die an meinem Verstand zweifelten, aber ich wollte einfach nur seine Anwesenheit genießen.
Mit einem ziemlich verzweifelten Blick sah ich zu meinem Haus, wo bereits Licht brannte, was hieß, dass meine Mum Zuhause war und einen Bericht erstattet haben wollte, wie es bei meinem Vater war. Ich konnte ihr nicht sagen was passiert war, aber ich hatte Angst, dass wenn ich log, in Tränen ausbrechen würde.
Ich warf einen Blick zu Davin, welcher mich mitleidig ansah und mir leicht über den Oberschenkel rieb, als wollte er mir sagen, dass ich das schaffte und er für mich da war.
„Sag das du dich nicht gut fühlst, das wird sie dir glauben, dass muss sie", schlug er vor und ich nickte, während ich tief durchatmete.
„Ich kann ihr die Wahrheit nicht sagen, sie hat schon so viel um das sie sich kümmern muss, da brauch ich sie nicht damit auch noch zu belasten."
„Ich find das immer noch nicht richtig, deine Mutter muss das erfahren, schließlich kannst du deinen Vater das nicht einfach durchgehen lassen", grummelte Davin und ich rieb meine Hände leicht einander.
„Da hast du zwar recht, aber ich kann es ihr jetzt noch nicht erzählen, sie hat so viel um die Ohren, insbesondere wegen mir, ich will nicht dass sie sich auch noch mit meinem Vater anlegt, ich werde es ihr noch sagen, aber nicht heute, sie soll auch mal ihre Ruhe bekommen, schließlich sei es ihr auch gegönnt."
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hat wattpad bei euch so krass gespinnt? bloody hell!:D
ich hoffe es gefällt euch (: xx

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The Alpha's Girl
WerewolfEin Kuss und alles veränderte sich. - Der beliebteste Anfang einer wunderschönen, friedlichen Liebesgeschichte. Als Isabelle Jenkins ohne jegliche Vorwarnung von dem neuen Jungen ihrer High School geküsst wurde, ging ihr dieser Satz als erstes durc...