Chapter 56Fauchend stürzte sich Jayden auf Bryan und wich seinen Hieben aus, jedoch konnte ich meine Augen nicht lange auf das kämpfende Paar richten, da sich einer der breiten Typen mit langsamen Schritten einen Weg zu mir bannte, genau das gleiche Grinsen wie bei Bryan zierte seine Lippen. Ein kaltes, kaltblütiges Grinsen.
Panisch drehte ich mich um und schaute ob ich irgendeine Waffe fand, die ich nehmen konnte, um mich zu verteidigen. Schließlich fiel mir das Messer in der Spüle auf, wo ich hinrannte und es mit zitternden Händen umklammerte. Es war zwar ein großes Brotmesser, aber durchaus groß genug, um jemanden zu verletzen.
Während ich das Messer vor mich hielt, schien das den Kerl vor mir gar nicht zu beeindrucken, er lachte einfach nur und kam weiterhin auf mich zu. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, dass sich auch der zweite Kerl auf Jayden stürzte und sie zu zweit versuchten den Werwolf zur Strecke zu bringen, aber er schlug sich ganz gut.
Plötzlich sah ich den Blumentopf auf dem Küchentisch und sprintete darauf zu, jedoch konnte ich ihn gar nicht mehr umfassen, weil der Kerl bereits bei mir angelangt war und mich mit einem schmerzhaften Ruck an den Haaren zurück zog, sodass ich auf den Boden knallte und leicht stöhnte. Das Messer fiel mir aus der Hand und bevor ich wieder danach fassen konnte, hatte er es bereits mit seinem Fuß weggekickt, sodass es nicht mehr in Reichweite lag.
Schnell rappelte ich mich auf und flüchtete ich ins Wohnzimmer, da ich von dort aus besser flüchten konnte, auch wenn ich Jayden nicht alleine lassen wollte, aber ich war einfach keine Hilfe!
Jedoch war ich kaum im Wohnzimmer angekommen, wurde ich bereits eingeholt und bekam einen heftigen Tritt in meine Kniekehle, sodass ich einknickte und auf den Boden landete.
Wimmernd rollte ich mich auf den Rücken und kroch von dem großen Typen davon, welcher seinen Schuh plötzlich auf meinen Bauch stellte und sein Gewicht nun auf seinen Fuß verlagerte, sodass sich ein schmerzhaftes Ziehen in meinem Körper ausbreitete.
„Dafür dass du eine Werwolfschlampe bist und dich wahrscheinlich vom ganzen Rudel durchvögeln lässt, werde ich dich extra langsam sterben lassen", lachte er und entblößte eine langes, scharfes Messer, welches mich sogleich aufkeuchen ließ.
Brennende Tränen stiegen mir in die Augen, während ich mich verzweifelt versuchte aus seinem Griff zu winden. Lachend ließ er das Messer in seinen Händen hin und her wandern und brachte es schließlich in seiner rechten Hand in die richtige Position. Während ich meine Augen schloss und mich meinem Schicksal ergab, spürte ich plötzlich wie das Gewicht verschwand und bald darauf erklang ein Knall und ein männliches Stöhnen.
Ich konnte gerade die Augen öffnen, als ich bereits gepackt wurde und Andrew mich hinter sich zog. Davin prügelte auf den Kerl ein, der gerade noch über mich gebeugt war. Andrew warf mir einen kurzen Blick zu, um sich zu vergewissern, dass es mir gut ging, bevor er sich wieder umdrehte und sich ebenfalls in den Kampf stürzte.
Von überall erklang Stöhnen und das Knallen, wenn irgendwer gegen die Wand geschmettert wurde. Ich presste mich gegen die Wand und wollte gerade nach oben abhauen, als ich sah, wie noch jemand das Haus betrat – ein weiterer von Bryans Männern, was mich fast zum Zusammenbruch brachte. Ich wollte, dass das aufhörte, sofort.
Ich wich soweit es ging zurück, prallte jedoch mit Andrew zusammen, der gerade einen von Bryans Leuten bewusstlos geschlagen hatte. Er drehte mich um und stürzte sich auf den Kerl, der gerade gekommen war. Während ich nicht wusste, wo ich hin weichen, bekam ich nicht mit wie sich jemand von hinten näherte und schrie deswegen laut auf, als sich plötzlich ein scharfes Messer an meine Kehle legte.
„Pfeiff deine Hündchen zurück", murmelte Bryan, aber das war gar nicht nötig war, da Davin meinen Schrei gehört hatte und sofort aufhörte zu kämpfen.
Seine goldenen Augen sahen mich panisch an und er richtete sich langsam auf, überall verstummten nun die Kämpfe und alle Augen waren auf uns gerichtet.
„Ich will dass wir beide gegeneinander kämpfen, ohne jemand anderen", sagte Bryan an Davin gerichtet.
„Dann lass sie los", sagte Davin fauchend, zwar versuchte er sich zu beherrschen, aber das war leichter gesagt als getan.
Bevor Bryan mich jedoch los ließ, zog er das Messer blitzschnell über meine Wange, sodass ein scharfer Schmerz durch mein Gesicht fuhr, der mich leise aufschluchzen ließ.
Knurrend machte Davin einen Schritt auf uns zu, während seine Augen wild anfingen zu funkeln, aber Bryan zeigte nur warnend mit seinem Messer auf ihn. Achtlos warf er mich weg, sodass ich auf den Boden prallte und sofort eilte Andrew auf mich zu und half mir auf, während er mich fest in die Arme schloss. Ich konnte meine Tränen nicht länger zurückhalten, weswegen sie heiß über meine Wangen flossen und nur dazu führten, dass meine Wunde noch mehr brannte. Ich spürte wie das Blut herunter lief, aber das war mir egal, mit großen Augen, sah ich zu Bryan und Davin.
„Weißt du eigentlich wie viel Spaß die große Jagd gemacht hat?" Fragte Bryan und fuhr leicht über sein Messer, von Davin erklang jedoch nur ein animalisches Fauchen. „Meine Eltern haben mir die Geschichte immer und immer wieder erzählt und ich fand sie schon immer faszinierend. Wie sie deine Eltern umgebracht hatten. Sie so sehr in die Enge getrieben hatten und ihnen dann nacheinander die Kehle durchgeschnitten hatten – dein Vater durfte zusehen, wie mein Vater deiner Mutter ihre Kehle langsam und qualvoll durchgeschnitten hatte und sie verbluten lassen hat. Das gleiche hat er dann mit ihm getan und leider haben meine Eltern nicht gewusst, dass du ebenfalls Zuhause warst, denn sonst hätten sie dich ebenfalls getötet, ihr seid alle Abschaum."
Mit einem ohrenbetäubenden Fauchen sprang Davin auf Bryan zu, welcher natürlich seinen ersten Hieb mit dem Messer machte und wahrscheinlich dachte, dadurch dass er Davin provoziert hatte seine unvorsichtige Seite herausgelockt hatte, aber dem war nicht so. Ohne Probleme wich Davin aus und riss Bryan das Messer aus der Hand. Brutal rammte er ihm das Knie ins Gesicht und ich sah wie Bryans Leute einen kleinen Schritt in die Richtung der beiden machten. Jedoch zückte Davin das Messer von Bryan und stach es ihm fest in die Brust, während er ihn fauchend los ließ und völlig wild und bedrohlich aussah. Er sah gar nicht mehr aus wie Davin.
Bevor jemand reagieren konnte, hatten sich Bryans Leute ihn geschnappt und ihn davon geschafft und keiner der Jungs hatte große Lust, den Kampf weiter auszutragen, weswegen niemand hinterher ging.
Einen Moment der Stille herrschte, bevor Davin auf Andrew und mich zustürmte und mich an sich riss. Fest presste er mich an seine Brust und ich ließ meinen Tränen freien Lauf.
„Es tut mir so leid", murmelte Davin und löste sich kurz, um zu schauen wie es seinem Rudel ging.
Am schlimmsten hatte es Jayden erwischt, dieser war jedoch schon am heilen und winkte mit einer abfälligen Handbewegung ab.
„Mir geht's gut, kümmer dich um Isabelle – und wir müssen dringend was gegen Bryan unternehmen, er wird uns wirklich alle töten inklusive sie", sagte Jayden leise und das Rudel setzte sich zusammen – außer ihr Anführer.
Davin umfasste meine Hand und zog mich ins Badezimmer, damit er mich verarzten konnte, jedoch war er seltsam distanziert. Und jedes Mal wenn ich ihn in die Augen schauen wollte, sah er weg und redete auch nicht mehr mit mir, als das es nötig war. Ich schob diese Tatsache einfach darauf, dass wir gerade alle fast umgebracht worden sind.
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ich hoffe es gefällt euch (: xx
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The Alpha's Girl
Lupi mannariEin Kuss und alles veränderte sich. - Der beliebteste Anfang einer wunderschönen, friedlichen Liebesgeschichte. Als Isabelle Jenkins ohne jegliche Vorwarnung von dem neuen Jungen ihrer High School geküsst wurde, ging ihr dieser Satz als erstes durc...