40 - Promises

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Chapter 40

Kaum war ich Zuhause lief ich direkt die Treppen nach oben und murmelte zu meiner Mum ein abwesendes ‚Hi'. Ohne großartig Zeit zu verschwenden ließ ich mich auf mein Bett fallen und seufzte wohlig auf, als ich meinen Körper endlich entspannen konnte. Die Fahrt mit Davin verlief ohne weitere Worte, da ich nicht wusste was ich sagen sollte. Ich brauchte eindeutig Zeit für mich, in der ich in Ruhe nachdenken konnte. In der ich verarbeiten konnte, was er mir erzählt hatte, noch immer hoffte ich irgendwo, dass ich aufwachen würde und das Ganze nur ein dummer Alptraum war, aber ich wusste, dass es sich hier um die brutale Realität handelte. Um die Realität, in der übernatürliche Wesen existierten – Werwölfe.

Mein Blick glitt zu meiner Schublade am Schreibtisch und ich stand schließlich vorsichtig auf, solange die Schmerztabletten noch wirkten, konnte ich genauso gut auf den Balkon und eine rauchen und genau das war es, was ich gerade brauchte. Nikotin. Ich brauchte was, worauf ich mich für einen Moment konzentrieren konnte und was meine Nerven beruhigte.

Leise tapste ich zu meiner Schublade und lief mit meiner Schachtel Zigaretten, die sich langsam dem Ende neigte, auf den Balkon. Kaum hatte ich mich hingesetzt und meine Zigarette angezündet, vernahm ich von unten leise Stimmen, ich nahm an, sie kamen aus dem Wohnzimmer. Verzweifelt versuchte ich heraus zu hören, mit wem sich meine Mum unterhielt, schließlich war dort deutlich eine männliche Stimme dabei und ich hatte nichts von einem Besucher mitbekommen, erst recht nicht von einem männlichen. Also entweder hatte sie ihn mir verschwiegen oder er war kurz nach mir gekommen.

„Du hast es mir versprochen!" Rief meine Mum wütend, wobei sie versuchte ihre Stimme in Zaum zu halten. „Das war der einzige Grund warum ich damals eingewilligt habe und jetzt sieh an was passiert ist, genau das, wovor du sie beschützen wolltest."

„Ich wusste nicht, dass das so schnell passiert, hätte ich das gewusst, hätte ich sie nie aus den Augen gelassen und das weißt du!" Sagte eine männliche Stimme, die mir bekannt vorkam und schließlich machte es Klick – Davin.

Was zum Teufel, machte er bei meiner Mum und worüber unterhielten sich die beiden? Woher kannten sie sich überhaupt?!

„Das ist für so was aber ziemlich spät, sie wurde angegriffen und du hättest sie beschützen sollen."

„Ich weiß doch", knurrte Davin und schien ziemlich frustriert und angespannt zu sein. „Ich werde sie nicht mehr aus den Augen lassen, selbst wenn sie sich dafür entscheidet, dass sie mich nie wieder sehen will, ich lass nicht zu, dass sie noch mal in Gefahr schwebt, das schwöre ich dir. Ich werde rund um die Uhr auf sie aufpassen."

„Ich hoffe du hältst dich daran Davin und jetzt bitte ich dich das Haus zu verlassen, ich will gleich mit Isabelle essen und ich will ihr nicht erklären, warum wir uns kennen."

Es kam keine Antwort und ohne meiner Zigarette weiter Aufmerksamkeit zu widmen, drückte ich sie aus und lief mit leisen Schritten wieder in mein Zimmer und verkroch mich in mein Bett. Verzweifelt versuchte ich das alles zu verstehen, aber es schien nur immer komplizierter und verwirrender zu werden. Ich hatte das Gefühl mein Kopf würde jeden Moment zerplatzen, bei den ganzen Ereignissen.

Erst wurde ich von irgendeinem Psycho bedroht, der mich dann auch noch verletzte, um dann raus zu finden, dass er ein Werwolfjäger war und das Davin und seine Freunde Werwölfe waren und als wäre das nicht genug, bedrohte mich Charlie noch und meine Mum und Davin kannten sich irgendwoher und redeten Wirres Zeug. Wieso sollte Davin mich beschützen? Und zu was hat meine Mum damals eingewilligt? Was wurde hier gespielt? 

Langsam aber sicher ließen die Schmerztabletten nach, weswegen sich auch dröhnende und stechende Kopfschmerzen meldeten. Seufzend vergrub ich meinen Kopf in mein Kissen und versuchte das alles zu verstehen, das alles auch nur ansatzweise in meinen Kopf zu bekommen.

Jedes Mal wenn ich versuchte meine Augen zu schließen und hoffte ich würde einfach in einen tiefen Schlaf fallen, kamen die Bilder von Bryan wieder auf und die leuchtenden Augen von Werwölfe verfolgten mich. Langsam drehte ich mich auf die Seite und plötzlich überkam mich alles – heiß flossen die Tränen nun über meine Wange, während ich versuchte das Ganze zu verstehen.

Fest biss ich mir auf die Lippe, damit ich nicht laut aufschluchzte und atmete zitternd ein und aus. Als jedoch plötzlich die Tür zu meinem Zimmer aufging blieb mein Herz kurz stehen, als ich aber den Gang meiner Mum wiedererkannte, beruhigte sich mein Herzschlag. Trotzdem vergrub ich mein Gesicht in meinem Kissen und hoffte, dass ich den Eindruck machte, dass ich schlief, denn ich wollte gerade über nichts reden. Außerdem wusste ich nicht, ob ich die Kraft hatte mit meiner Mum jetzt über Davin zu reden und noch mehr zu erfahren, als ich es heute sowieso schon getan hatte.

Kurz strich meine Mum mir über mein Haar, seufzte und verließ dann wieder mein Zimmer, weswegen ich mich wieder auf die Seite drehte und hinaus sah. Ich wusste nicht ganz was ich denken oder gar tun sollte.

Morgen war wieder Schule und ich wusste nicht ob ich Bryan über den Weg laufen konnte, vielleicht würde er mich auch einfach ignorieren, wobei ich das bezweifelte. Mir kam die Idee zur Polizei zu gehen, aber alles in mir schrie, dass das gar keine gute Idee war, schließlich konnte Bryan jederzeit alles über Davin erzählen, auch wenn er wahrscheinlich als völlig verrückt abgestempelt werden würde. Andererseits konnte es sein, dass es unter den Polizisten ebenfalls Jäger gab und diese dann Jagd auf Davin und sein Rudel machen würden.

Egal zu welcher Idee ich tendierte, alles hatte unglaublich viele Nachteile, weswegen ich letztendlich mit Kopfschmerzen mich wieder in mein Kissen kuschelte und hoffte, dass ich irgendwann einschlafen würde, da ich mittlerweile ebenfalls merkte, wie meine Glieder anfingen wieder weh zu tun.

Während ich langsam aber sicher endlich in einen erlösenden Traum fiel, waren meine Gedanken wie benebelt von leuchtenden Augen, Krallen und scharfen Fängen, sodass diese selbst in meinen Träumen auftauchten.

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ich hoffe es gefällt euch (: xx

The Alpha's GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt