Chapter 38Aufwachen war kein Spaß. Gar kein Spaß. Alles tat mir weh, zwar war es kein brennender Schmerz mehr, jedoch hatte ich das Gefühl als hätte ich am ganzen Körper einen sehr üblen Muskelkater. Obwohl ich mich kaum regte, spürte ich wie unglaublich weh alles tat, ich wollte nicht wissen, was passieren würde, wenn ich mich bewegen würde.
Langsam schlug ich meine Augen auf und sobald ich an die weiße Decke starrte, prallten sämtliche Erinnerungen wieder auf mich ein. Goldene Augen, die Wunde, Bryan, der Kampf und letztendlich meine Bewusstlosigkeit. Vorsichtig versuchte ich mich aufzurichten, wobei nur ein ziehender Schmerz durch meinen Körper jagte, der mich aufstöhnen ließ. Ohne einen weiteren Versuch zu starten, ließ ich mich wieder in das Bett sinken, jedoch versuchte ich heraus zu finden, wo ich mich befand, hatte aber keinen blassen Schimmer.
Ich befand mich in einem unordentlichen Zimmer, was ich jedoch noch nie gesehen hatte. Bevor ich mir darüber weiter Gedanken machen konnte, ging die Tür auf und ein müder Davin betrat den Raum. Als er sah, dass ich wach war, erhellte sich seine Miene und er stürmte auf mich zu, bremste sich jedoch noch rechtzeitig.
Mit langsamen Schritten lief er nun auf meine linke Seite und ließ sich auf den Stuhl sinken, der davor stand. Während ich bemühte ihn nicht anzusehen, spürte ich wie alles in mir nach ihm verzehrte, weswegen ich seufzend aufgab und meinen Kopf mit leichten Schmerzen zu ihm wand.
Tiefe Augenringe zeichneten sein Gesicht und er schien im Allgemeinen einen sehr ungesunden Eindruck zu machen, weswegen ich ihn fragend ansah. Seine Haare standen unordentlich in allen Richtungen und sein Gesicht wirkte fahl. Jedoch kam mir dann wieder die dringende Frage in den Sinn, was er war.
„Davin", fing ich an und er hob eine Hand um mich zu unterbrechen.
„Ich weiß, ich überlege mir schon die ganze Zeit wie ich dir das erkläre", murmelte er. „Zuerst einmal sollten wir zu deiner Wunde kommen."
Er umschloss das Shirt was ich trug und erst jetzt bemerkte ich, dass es eins von ihm sein musste, was mir unter normalen Umständen wahrscheinlich die Röte ins Gesicht getrieben hätte. Fragend sah er mich an und ich nickte, schließlich war nichts dabei mein Shirt hochzuheben.
Als ich meinen Kopf leicht verrenkte sah ich geschockt auf meinen Bauch. Wo noch vor kurzen eine Wunde geklafft hatte, war nun nur noch eine dünne rote Linie zu sehen, welche eine frische Narbe war. Ich hatte keine Ahnung wie ich mir das erklären sollte, schließlich bezweifelte ich, dass ich so lange ohne Bewusstsein gewesen war, dass die Wunde ohne Probleme verheilt war.
„Was zum...", hauchte ich und wollte meine Hand zu meinem Bauch ausstrecken, aber wieder durchzog mein Körper ein stechender Schmerz, weswegen ich mit zusammengebissenen Zähnen meine Hand sinken ließ.
„Es gibt viel zum erklären", seufzte Davin und fuhr sich durch seine Haare, während er bemüht darauf war, Abstand zu halten. „Zuerst einmal solltest du dir wegen deiner Wunde keine Sorge mehr machen, zwar war die Klinge in Wolfswurz getaucht, aber wir haben sie erfolgreich behandelt – bitte frag nicht wieso die Wunde ganz verschwunden ist, dass wird dann nur noch komplizierter und verwirrender für dich. Den Schmerz den du zurzeit empfindest ist sowas wie eine Regeneration, das müsste aber bald verschwunden sein."
„Wie lange war ich bewusstlos?" Fragte ich leise, darauf bedacht die Frage nicht zu stellen, was mit meiner Wunde passiert ist, aber ich wusste nicht genau, wie viel ich heute vertragen konnte, deswegen unterließ ich diese Frage lieber.
„Nur über Nacht, keine Sorge deine Mutter glaubt du schläfst bei Kylie, wir haben alles geregelt", teilte er mir mit und gewährte mir einen kurzen Blick in seine blauen Augen, die noch immer völlig müde wirkten und noch etwas schimmerte hinter ihnen, was ich aber nicht erkennen konnte. „Und jetzt zu den Unschönen Teil... Ich brauch dir nicht einzureden, dass das was du auf dem Hügel gesehen hast nicht real war oder?"
Ich schüttelte den Kopf und ein tonloses Lachen kam von ihm, weswegen ich vermutete, dass er eigentlich gar nicht wollte, dass ich sein Geheimnis erfuhr.
„Ich bin ein Werwolf, wie Bryan bereits gesagt hat. Und Bryan ist ein Werwolfjäger, keiner der netten Sorte, falls es so was gibt. Ich bin der Alpha von meinem Rudel und wie du dir vielleicht denken kannst, sind Ethan, Andrew, Jayden und auch Charlie Teil davon. Es gibt schon Jahrhunderte Werwölfe und ebenso die Jäger, sie versuchen mit aller Macht uns auszulöschen und uns zu töten, deswegen ist es auch immer sehr waghalsig unser Geheimnis an die Menschen zu vertrauen, weil man nie weiß wer ein Jäger ist. Ich hatte zwar geahnt das Bryan ein Jäger ist, aber ich hatte es nicht gewusst, kurz bevor der Anruf von ihm kam, habe ich es raus gefunden und es tut mir so unglaublich leid, dass du da mit reingezogen wurdest, wirklich. Das war das letzte was ich wollte – und ich wollte auch nicht, dass du das so schnell heraus findest, ich kann verstehen, wenn du dich jetzt vor mir fürchtest und mich für ein Monster hältst, aber du sollst wissen, dass es keinen Grund vor mir Angst zu haben oder so über mich zu denken, ich habe noch nie jemanden etwas angetan, außer er wollte mich umbringen, dann habe ich mich selbstverständlich verteidigt. Es gibt noch so viel was ich dir erzählen möchte, aber ich glaube erst einmal ist das für den Anfang genug, schließlich will ich dich auch nicht für den Anfang überfordern, ich denke mal du brauchst etwas Zeit für dich oder?"
Während ich verzweifelt versuchte seine Worte in meinen Kopf zu bekommen, kreisten immer wieder nur einzelne Wörter in meinen Gedanken herum. Werwolf, Jäger, Alpha, Monster.
„Ich brauch definitiv Zeit für mich", murmelte ich und konnte meine Gefühle einfach nicht ordnen oder deuten, es schien so als würde ich im Moment zu nichts fähig sein.
„Das ist völlig in Ordnung, aber ich muss dich darum bitten, dich darum anflehen, dass du es für dich behältst, du darfst niemanden sagen dass wir Werwölfe sind. Wie gesagt, dass kann zu schnell an die falschen Leute geraten und wir sind tot."
Ohne zu zögern, versprach ich ihm sein Geheimnis zu wahren, auch wenn sich eine kleine Stimme in mir regte und sich fragte, ob das eine kluge Idee war.
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ich hoffe es gefällt euch - und ich hoffe es hat sich mit seinem geheimnis ned so lange gezogen, aber ich mag solche geschichten nicht wo das bereits beim 3. kapitel raus kommt :D xx
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The Alpha's Girl
WerewolfEin Kuss und alles veränderte sich. - Der beliebteste Anfang einer wunderschönen, friedlichen Liebesgeschichte. Als Isabelle Jenkins ohne jegliche Vorwarnung von dem neuen Jungen ihrer High School geküsst wurde, ging ihr dieser Satz als erstes durc...