52 - Bad Day

6.7K 294 7
                                        


Chapter 52

„Ich kann es nicht fassen", murmelte ich und überlegte, ob ich einfach gehen sollte, aber dann würde ich eindeutig Ärger mit Davin bekommen. „Er hat mir nicht mal zugehört – ich fass es nicht."

Jayden, welcher die absolut hinreißende Aufgabe bekommen hatte, auf mich aufzupassen lachte nur von der Couch aus und warf mir einen eindeutigen Blick zu. Er ist der Alpha, einem Alpha widerspricht man nicht.

„Du hast gesehen was das letzte Mal passiert ist, als ich ihm widersprochen habe – danke, das Ganze reicht mir für die nächste Zeit", sagte Jayden und ich ließ mich stöhnend auf die Couch neben ihn sinken, während ich versuchte nicht weiter über Davin zu fluchen.

Er war einfach aufgebrochen mit seinem Rudel, abgesehen von Jayden, um Bryan aufzusuchen, es konnte sonst etwas passieren! Ich hoffte inständig, dass sie alle unversehrt wiederkommen würden, wobei es Charlie eindeutig nicht schaden würde eine gefangen zu bekommen.

Ich merkte, dass meine Wut in Wahrheit unterdrückte Angst war, die ich verzweifelt versuchte zu verstecken, aber darin war ich wirklich schlecht.

„Mach dir keinen Kopf im ernst", sagte Jayden und strich sanft über meinen Oberarm und ich lächelte ihn leicht an. „Davin weiß was er tut – er ist der Alpha er stürzt sich nirgendswo ohne Überlegungen rein, deswegen brauchst du dir keine Sorgen machen, sie werden völlig unversehrt nach Hause kommen."

„Ich hoffe es wirklich", murmelte ich und rieb mir mit meiner Hand übers Gesicht.

„Und jetzt Themawechsel – möchtest du irgendwas wissen? Ich bin praktisch die lebende Quelle für das Übernatürliche", grinste Jayden und fuhr sich durch seine blonden Haare.

„Gerne", antwortete ich und setzte mich im Schneidersitz hin, während ich ihn ansah. „Du musst natürlich nichts davon beantworten – aber wie bist du zum Werwolf geworden?"

„Ich war 15 Jahre alt und ich wurde gebissen, ein paar Monate vorher wurden meine Eltern vor meinen Augen umgebracht. Ich bin daraufhin erst mal in ein Heim gekommen, da sich die nächsten Verwandten auf einen anderen Kontinenten befanden und es ablehnten mich zu nehmen, da meine Eltern zu niemanden eine enge Beziehung hatten, abgesehen von mir. Ich bin natürlich dauernd aus dem Heim abgehauen und letztendlich bin ich nachts durch einen Wald gelaufen und wurde angegriffen – von einem Werwolf, ich habe keine Ahnung wer er war, ich bin ihm auch nie wieder begegnet, worum ich auch sehr froh war. Zum Glück hatte Davin mich noch rechtzeitig gefunden – den ich hätte wahrscheinlich wahllos gemordet, wenn er mich nicht in dieser Nacht gefunden hätte. Ich hatte unglaubliche Schmerzen und er hat mich aufgenommen und mir gezeigt was es heißt ein Werwolf zu sein. Jedoch hatte ich das Problem, dass ich mich nicht konzentrieren konnte und wenn du den Werwolf in dir nicht unter Kontrolle hast, endet es blutig, du bist nicht mehr du selbst. Wir hatten sehr viele Nächte, in denen er mich anketten musste und ich ihn beinahe zerfleischt hätte. Und mir fällt es heute noch schwer mich zu beherrschen, da ich ständig das Bild vor Augen habe wie meine Eltern ermordet wurden, natürlich ist es mittlerweile besser, aber ich merke ab und zu noch, dass ich es nicht ganz unter Kontrolle habe. Wenn mich zum Beispiel etwas total aufregt, merke ich wie meine Krallen zum Vorschein kommen und wie meine Augen anfangen zu flackern."

„Das tut mir unglaublich leid", murmelte ich und er zuckte nur mit seiner Schulter, jedoch erkannte ich hinter seiner Fassade die Verletzlichkeit, die er versuchte zu verstecken. Ohne groß zu überlegen, schnappte ich mir seine Hand und drückte sie leicht. „Du hast jetzt eine Familie die dir den Rücken stärkt, das Rudel ist jetzt deine Familie, auch wenn sie nicht das ersetzt, was du mal hattest, aber du wirst nie mehr alleine da stehen."

Ein breites Lächeln legte sich auf Jaydens Gesicht, weswegen ich meinen Kopf schief legte und ihn fragend ansah.

„Jetzt kann ich verstehen was Davin an dir so toll findet – du bist unglaublich verständnisvoll und einfach ein unfassbar guter Mensch."

„Willst du jetzt die ganze Zeit nicht mehr mit mir reden?" Fragte Davin, als er vor meinem Haus stehen blieb und ich bereits meine Hand auf den Öffner gelegt hatte, dann aber merkte, dass er das Auto von innen verriegelt hatte. Ich biss mir auf die Lippe und versuchte tief durchzuatmen, sodass ich ihm nicht an die Kehle springen würde.

Ich war immer noch sauer auf ihn, vor allem, da er mir nicht erzählen wollte, was er getan hatte und ob sie Bryan überhaupt gefunden hatten. Ich wurde überhaupt nicht eingeweiht, ich wurde mit dem Arsch nicht einmal angesehen und dann erwartete er ernsthaft, dass ich nicht sauer war und mich völlig normal verhielt? Oh nein.

„Lass mich raus, das ist mein Ernst Davin", sagte ich mit fester Stimme und seufzend entriegelte er die Türen, sodass ich mir meine Tasche schnappte und mit schnellen Schritten auf mein Haus zu lief. Er war nicht einmal in der Lage noch ein Wort zu sagen, so schnell war ich abgehauen.

Sobald ich die Tür aufgesperrt hatte, konnte ich es nicht verhindern, dass ich die Tür hinter mir zu knallte und einen leisen Frustschrei heraus ließ.

Jedoch führte das nur dazu, dass ich die Aufmerksamkeit von meiner Mum erregte und sie sich gegen den Türrahmen der Küche lehnte. Fragend blickte sie mich an, aber ich schüttelte nur den Kopf, schließlich konnte ich ihr das Problem nicht erklären, ohne dabei zu verraten, was Davin wirklich war.

„Wenn du darüber nicht reden möchtest, dann muss ich dir aber noch was anderes mitteilen, was höchstwahrscheinlich nicht zu deiner Laune beitragen wird", sagte sie und verzog mitfühlend ihr Gesicht.

Wortlos setzte ich mich auf den Treppenabsatz, der nach oben zu meinem Zimmer führte und sah meine Mum auffordernd an, schließlich sollte sie mir die herrlichen Neuigkeiten mitteilen, sodass ich mit absolut hervorragender Laune hoch gehen konnte.

„Ich habe mit deinem Vater geredet, er möchte sich gerne mit dir treffen, auch um sich zu entschuldigen."

Stöhnend ließ ich meinen Kopf gegen die Wand fallen und unterdrückte einen Schwall von Flüchen, konnte der Tag noch schlimmer werden?!

--------
ich hoffe es gefällt euch (: xx

The Alpha's GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt