Kapitel 46

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Es mögen Tage, ja auch sogar ein paar Wochen gewesen sein, der Traumdämon hatte das Zeitgefühl verloren, da der hinterlistige Dämon je nach belieben die Tageszeit änderte und sich so einen Vorteil verschaffen konnte, da Bill seit Tagen nicht mehr schlafen konnte. Stolpernd lief er zur Schlucht, darauf bedacht, dass ihm niemand folgte, jedoch nicht darauf bedacht, ob der Boden unter ihm auch fest war. Schliddernd kam er kurz vor dem Abgrund zum stehen, schaffte es allerdings nicht, das auch zu halten, sodass er die Schlucht herunter fiel. ,,Alles okay, Bill? Mabel huschte zu ihm und half ihm auf die Beine. Sie war die einzige, die sich noch von Zeit zu Zeit aus der Schlucht traute, meist um von Bill die Vorräte anzunehmen. ,,Ich habe wieder was, aber so langsam gibt es keinen Nachschub mehr. In den Läden wird nichts mehr angeliefert.'' Traurig erhob sich der blondhaarige Junge, welcher in den letzten Tagen ziemlich dünn geworden war. ,,Wir haben genug um hier sogar ein ganzes Jahr zu überlegen. Du musst nichts mehr tun...'' Sie machte eine Pause, sah in den sich erneut färbenden Himmel und seufzte. ,,Wie geht es Dipper? Konntest du schon etwas für ihn tun?'' Schnell sah Bill weg. Er hatte sich schon seit ein paar Tagen nicht mehr auf den Dorfplatz getraut, zu groß war die Angst nur noch eine leere Hülle vorzufinden. Er wusste selbst, dass er dafür versuchte um so mehr der Bitte des braunhaarigen Nachzukommen, aber so sehr er es auch versuchte zu verdrängen, eine Stimme in seinem Inneren sagte ihm oft genug, dass er doch eigentlich nur untätig herum saß und sich Vorwürfe machte. ,,Nein. Leider noch nichts.'' Er sprach starr, abgehackt und differenziert. Schnell wendete er den Blick ab und ließ die Vorräte aus seinem Mantel fallen. Schnell hob Mabel diese auf und sah gerade noch rechtzeitig, wie der einst so mächtige Dämon sich an den aus der Wand ragenden Stangen hochzog. Sein Scheitern nicht kommentieren wollend, legte sie ihren Enterhaken ab und brachte die Nahrung in den Unterschlupf. Murrend versuchte der in den dreckigen, gelben Kleidern erneut sich an einer Stange hoch zuziehen, was darin endete, dass er abrutschte und vor Schmerz aufächzend auf dem Boden landete. ,,Scheiß Körper!" Knurrte er, bevor er nach etwa 10 Minuten den Enterhaken erblickte und dankend zu der Höhle blickte, aus der auch so gleich Wendy kam. ,,Bill?!'' Sie sah ihn nur verwirrt und danach wütend an. ,,Du kommst normalerweise nicht aus der Höhle...'' murmelte dieser, versteckte rechtzeitig das Geschenk von Mabel. ,,Es ist mir egal, was du vor hast. Von mir aus töte uns halt. Aber wenn nur ein Funke von Anstand in dir steckt, hifst du mir jetzt!!"

Billdip~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt