Kapitel 63

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Leise etwas vor sich hinmurrend war Dipper nun schon einige Zeit in der Zelle herumgelaufen, wobei ihn seine Mitinsassen größtenteils in Frieden ließen. Wer weiß, vielleicht wurde etwas in seinem Kopf verändert? Vorsichtig hielt er abermals seine Hand durch das Loch in den Stäben. Es fühlte sich etwas wärmer auf dem Gang an, als in der Zelle. Er hatte schon versucht einen der Stäbe herauszudrehen, doch ohne zu wissen, ob die anderen dann nicht Schaden erleiden würden, wollte er noch keinen entfernen. Schließlich stand er auf. ,,Okay, so wie es aussieht haben wir nur einen Fluchtweg. Wir müssen als eine geschlossene Gruppe gehen, da ich nicht weiß, ob er nicht noch weitere Pläne mit mir oder euch hat. Ist jemand verletzt und kann nicht gehen?" Niemand meldete sich und so begannen sie damit ein paar Stäbe zu entfernen um nach und nach heraus zu klettern. 

Vorsichtig, leise, aber ziemlich schnell liefen sie durch das Labyrinth aus Gängen und hofften nur, dass sie diese Idee überleben zu könnten. Gerade als sie erneut an eine Weggabelung kamen, an der Dipper zuerst guckte, ob sich jemand auf dem Gang aufhielt, rammte ihn etwas gegen eine Wand, ließ ihn leblos zu Boden sinken und kurz darauf erschienen die einstigen Kumpanen Bill Ciphers welche die verängstigten Menschen zusammen in eine Ecke drängte. ,,Nein...," ertönte leise die Stimme des braunhaarigen, welcher sich Mühe gab aufzustehen. Wie vermutet scheiterte er daran, versuchte es jedoch weiter und zog so die Aufmerksamkeit der Monster auf sich. Verzweifelt versuchte er einen Halt zu finden, versuchte aufzustehen, doch er hatte sich überschätzt. Die Schubkraft, welche ihn in die Wand gedrückt hatte war doller gewesen, als er erwartet hatte. Man hörte ihn schnaufen und obwohl das Aufstehen nicht gelang, so konnte er doch genug Zeit herausschlagen, dass die anderen fliehen konnten. Aufjedenfall dachte er das, bevor seine Augenlider zu fielen und er zusammensackte.

Das nächste an das er sich erinnern konnte war, dass er an einen großen Stuhl gelehnt aufwachte, direkt vor sich im Blickfeld, Bill Cipher, die Person, die er jetzt am wenigsten sehen wollte. Blinde Wut erfasste ihn, doch als er aufstehen wollte, drückte ihn eine Hand an seiner Schulter sanft wieder herunter. ,,Wir haben genug Zeit. Keine Sorge. Und ganz ehrlich, mit deinen mickrigen Fäusten könntest du ohnehin wenig anrichten." Ein tiefes, verhängnisvolles Lachen drang aus der Kehle, der Person, welche auf dem Thron entspannt das Schauspiel beobachtete. Er, oder besser gesagt es, hielt ein triumphierendes Grinsen aufrecht, starrte dabei weiterhin Bill an, welcher ohnmächtig in der Luft hing, in einem Käfig verschlossen. Ächzend zog er sich an dem Stuhl hinauf, setzte sich auf diesen und sah sich erst einmal um. Sie befanden sich in einem mehr als nur großen Thronsaal, geschmückt mit edlen Tüchern, alles farbig aufeinander abgestimmt, sodass die weißen Wände und Böden wie gemalt in das Aussehen passten. ,,Wo sind wir hier?" hauchte er langsam, von der Schönheit dieses Ortes dem Atem beraubt. ,,In dem Haus, der ehemals reichen Göre mit den Wasserstofblonden Haaren." kam die sowohl schlichte, als auch aufklärende Antwort. ,,Was wäre denn besser, als dieses Gemäuer, welches Reichtum und Wohlstand vermittelt, als Hauptsitz und den Ort der Niederlage über Bill Cipher, der ehemals so starke Dämon, den die meisten Fürchten?" Dipper sah sich etwas um, hatte sich noch nicht getraut auf den Thron zu blicken, doch er war etwas erstaunt, als er doch hin blickte. Er war dieser Person noch nie begegnet. Diese pechschwarzen Haare, welche ordentlich zur Seite gekämmt waren, passten nicht so recht zu dem Schneeweißen Anzug und dem eher friedlichen Erscheinungsbild. ,,Ruhe du dich nur aus, junger Abenteurer. Solange ich dich noch brauche, brauchst du dich weder um dein Wohlergehen zu sorgen, noch um das, der ebenfalls hier ansässigen." Mit einer knappen Handbewegung wurde eine Wand neben ihm durchsichtig und offenbarte den Blick auf die Einwohner des Dorfes, welche alle erholter und entspannter in einem großen Raum hockten, während an einer Wand reichlich zu Essen stand. ,,Wie du siehst, wäre es eine schlechte Entscheidung mich zu hintergehen." Dipper nickte. Dies hätte zwar eine Illusion sein können, aber wenn sie noch lebten, dann wäre es durchaus ratsamer seinen Befehlen folge zu leisten. 

[Ein etwas längeres Kapitel als Entschuldigung, dass über die Ferien hinweg nichts kam.

LG Wolfi]
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Billdip~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt