Billdip~

Kapitel 52

Ruhig schlafend lag der kleiner vor dem blonden, welcher gefährlich mit den Zähnen blitzte als sich sein Mund zu einem zärtlichen Lächeln verzog. Trotz der letzten Tage wollte er seinen Gefangenen nicht aufgeben. Er hatte sich verändert. Seufzend ließ er sich in den Sessel sinken während das Feuer sanft knisterte. Er wusste nicht, ob er jetzt schon seine Rolle verlassen sollte. Er wusste, dass er dazu drohte manchmal auszurasten, doch in der Gegenwart des jungen Hirsches war es ihm nie passiert. Um so mehr fürchtete er den Tag an dem dies passieren würde. Erneut seufzend erhob er sich und lief um den Sessel, darauf bedacht das knarrende Pakettstück nicht zu betreten. Er wollte Deerper keinesfalls aufwecken, gerade nicht jetzt, wo er vertrauen gefasst hatte und so nah an ihm schlief. Mit einer eleganten Bewegung schob er den Vorhang beiseite hinter dem er gestern seine Beute versteckt hatte. Hinter diesem befand sich eine Glasscheibe und ein mit Wasser gefüllter Bottich. Zaghaft und leise, um den schlafenden Hirsch nicht zu wecken, klopfte er gegen das Glas, woraufhin Mabel erschien. Sie möchte es ganz und gar nicht, dass Deerper und Bill ein paar waren, doch nachdem er ihr von seinem Verhalten erzählt hatte, war sie freiwillig mitgekommen. ,,Ich hab alles gehört...",murmelte sie, nachdem sie aufgetaucht war. Nun seufzte auch sie und betrachtete ihren Bruder mit zusammengekniffenen Augen. ,,Er hat sich noch nie so verhalten... hast du ihm etwas angetan?" Ihre Stimme wurde forsch und ihre Schwanzflosse zuckte sauer. ,,Erstens, sei etwas leiser, er schläft. Zweitens, habe ich ihm nie etwas angetan, nur einmal angeschossen... aber wie du weist habe ich ihn danach auch versorgt und alles dafür getan, dass er wieder so gut laufen konnte wie früher."  Gegen Ende wurde seine Stimme etwas brüchig und und er sah nochmal zu dem braunhaarigen herüber. Die Wunde war gut verheilt und inzwischen war das Bein so gut wie die Anderen drei und auch Fell war darüber gewachsen. ,,Ich weiß," murrte sie nur als Antwort und ließ sich etwas Zeit zum überlegen, bevor sie weitersprach. ,,Es muss etwas passiert sein was sein Gedächtnis beeinflusst hat. Oder er spielt dir einen Streich, wie er mir erzählt hat, hat es das letzte Mal als er dich besucht hat einen Streit gegeben." Wieder verfiel sie in schweigen bevor sie erneut das Wort ergriff. ,,Du musst versuchen sein Vertrauen zu gewinnen, damit er dir alles erzählt. Bis jetzt weiß ich leider auch nicht, was er hat." Sie sah traurig auf ihn herab. Bill folgte ihrem Blick und holte einmal tief Luft um sich zu beruhigen. ,,Wird schon schief gehen. Soll ich dich dann morgen zurück bringen?" Sein Blick fiel nun auf die schillernde Flosse und seine Gedanken schweiften ab zu möglichen Preisen die er damit erziehlen könnte. Nein. Sagte er sich selbst bestimmt und sah zu dem braunen, zusammen gekauerten Haufen. Ich könnte ihm das nie antun. ,,Nein, ich bleibe bis es ihm besser geht. Danach von mir aus." Er nickte ihr zu und schob den Vorhang zurück. Er wusste, dass sie hindurch sehen konnte, man von der Seite auf der stand jedoch nur schwarz sah.
Plötzlich bemerkte er ein kleines Holzstück, welches aus dem Kamin sprang und genau Deerpers Knöchel traf, wo es fröhlich weiter brannte, während Bill erschrocken aufkeuchte und sich seine Augen weiteten.