39. Kapitel

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Ich falte meine Hände vor meinem Gesicht und schaue zu ihm. Er hat beide Tests in der Hand und seine Miene ändert sich nicht. Er greift wortlos nach der Packungsbeilage und schlagartig ändert sich seine Mimik.

"Schatz?"

"Ja?"

"Du bist schwanger!"

"OH...MEIN...GOTT!"

"2 Striche bedeuten schwanger!"

"Oh mein Gott! Weißt du, wie sehr mich das gerade freut?!"

Er schließt mich in seine Arme und wir beide weinen Freudentränen.

"Das ist das schönste Geschenk, das mir machen kannst! A Kind mit meiner Prinzessin. Sollen wir nach Tirol und zu dir heim, dass wir den werdenden Großeltern bescheid sagen können?"

"Klar, fahren wir gleich los?"

"Von mir aus kein Problem."

Gesagt, getan.

--

Wir steigen vor seinem Elternhaus in Umhausen aus. Ich bekomme am ganzen Körper Gänsehaut, obwohl es mindestens 26 Grad hat. Die Aufregung kocht in mir. Wir klingeln. Seine Mama macht auf und nimmt uns gleich in den Arm.

"Was machts denn ihr da?"

"Es gibt was Wichtiges zu besprechen. Holst du bitte alle?"

"Klar, setzts euch ins Wohnzimmer. Schenkts euch ruhig a Glas Sekt ein."

In meinen Gedanken bekomme ich einen Lachkrampf. Wenn sie nur wüsste...
Wir setzen uns und nach und nach kommen alle Mitglieder der Familie Schöpf zu uns. Sie setzen sich uns gegenüber.

"So, mein Sohn, wo drückt der Schuh?"

"Ähm, also, Papa..."

Er drückt meine Hand noch fester als zuerst schon. Ich helfe ihm, indem ich unsere ineinander verschränkten Hände auf meinen Bauch lege.

"Was er euch sagen will: I bin schwanger."

Für einen kurzen Moment herrscht Stille im Raum. Doch alle fangen an zu grinsen.

"Das sind ja mal Neuigkeiten! Glückwunsch, mein Sohn!"

"Wow, viel Glück euch 2!"

"Wir 2 Tanten freuen uns schon so sehr!"

Alle sind so positiv überrascht und beeindruckt, denn keiner hätte damit gerechnet. Alle nehmen uns in den Arm. Als letztes nimmt mich auch mein Schatz in den Arm und legt seine Hände auf meinen Bauch.

"Uuuh, LOVE IS IN THE AIR!"

"Haha, Desi! Wenn du schwanger wärst, dann wär des des allerschönste Gefühl!"

"Ach Bruderherz, du bist soooo witzig."

"Sorry Leute, aber wir müssen weiter. Zu mir noch nach Klagenfurt. Nicht dass wir zu spät ankommen."

"Klar, wir verstehen das. Danke, dass ihr da warts und uns des persönlich gesagt habt. Wir freuen uns soo sehr für euch!"

"Danke, ciao!"

"Tschüss, ihr 2!"

Und schon sitzen wir wieder im Auto auf dem Weg nach Klagenfurt. Es ist schon 15 Uhr. Wir kommen so um 20 Uhr an, das heißt, wenn kein Stau ist.

--

Nur noch wenige Meter bis zu meiner Haustür. Wie gut, dass meine Eltern noch war sind. Ich klingle und sogleich wird mir von meinem überraschten Vater die Tür geöffnet.

"Was machts denn ihr da?"

"Wir müssen mit euch reden. Is ganz wichtig. Holst du bitte Zoe und Mama?"

"Klar, kann Marcel auch kommen? Der is auch da."

"Klar. Warum ist er denn da?"

"Er hat deine beste Freundin verlassen und ist mit deiner Schwester zusammen. Hat sie dir nichts erzählt?"

"Na, i weiß nichts."

"Dann weißts halt jetzt!"

Es dauert etwas bis mein Vater alle zusammengetrommelt hat. Als erstes springt mir Marcel in die Arme.

"Hi Lorena, lang nichts gehört von dir."

"Ja, lang ist's her, Süßer!"

Nun kommt meine Schwester daher und sieht, wie Marcel und ich uns umarmen. Das gefällt ihr gar nicht. Sie drückt ihm gleich einen Kuss auf den Mund, dass er sich von mir lösen muss. Ich gebe dazu keinen Kommentar ab. Das würde eh nur alles schlimmer machen.

"Also, meine lieben Schwiegereltern und Marcel. Es gibt da was, was ihr wissen sollts. Wir werden bald Eltern."

Wieder steigen mir die Tränen in die Augen. Wie werden sie reagieren?

The DecisionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt