67. Kapitel

16 0 0
                                    

„Das kann sich der gute Herr Lindner abschminken", meint sie.

Wir gehen zurück ins Hotel, wo sich Alessandro dazu bereiterklärt, die Kleine mit zu den Spielern zu nehmen, sodass Seline und ich in den SPA-Bereich gehen können.

„Boa, das hab ich jetzt gebraucht", seufze ich als wir massiert werden.

„Oh ja, das ist so entspannend, das könnt ich jeden Tag haben!", meint meine beste Freundin.

„Aber ich bin dann irgendwie auch froh, dass wir bald wieder zuhause sind und ich bin heilfroh, wenn das Baby die 3 kritischen Monate überstanden hat und wir es den Fans sagen können", erzähle ich weiter.

„Geht mir genauso."

Nach der Massage gehen wir in unser Zimmer, wo mein Mann mit unserem Mädchen auf uns wartet.

„Ah schau, da ist die Mama! Ich muss jetzt los!"

„Ciao Baby, du machst das, wir glauben fest an dich! Egal wie deine Leistung ist, wir sind immer stolz auf dich, vergiss das bitte nie!", sage ich und wir verabschieden uns von ihm.

„Ich werde ein Tor für euch schießen!"

„Ja, jetzt bleib mal am Boden, du VERSUCHST ein Tor zu schießen."

„Nein, ich WERDE eines schießen."

Mit diesen Worten verschwindet er aus dem Hotelzimmer. Mal schauen, ob er das halten kann, was er verspricht.

„Komm, Spatz, umziehen!", rufe ich Lisa-Marie zu, die mit Seli auf dem Bett sitzt und spielt.

„Ja, komme!", ruft sie.

Ich richte ihr Trikot her und flechte ihr 2 Zöpfe. Danach schminken wir uns und gucken noch ein bisschen fern bis wir losfahren. Mit dem Taxi geht es auf ins Stadion. Wir sitzen heute in der ersten Reihe schräg hinter dem Tor, das in der ersten Halbzeit unser Goalie Heinz Lindner hüten wird. Die Mannschaften betreten das Feld mit den Einlaufkindern. Danach werden die Hymnen gesungen. Als dann die Hymne Österreichs ertönt, stehen alle Österreich-Fans auf und singen kräftig mit. Lisa-Marie kann zu meiner Überraschung den Text.

„Süße, wo hast du denn die Hymne gelernt?", frage ich verwundert nach.

„Papa hat mir gelernt."

Da muss ich mal wieder feststellen, dass ich keinen besseren Vater für mein Mädchen haben könnte. Zwar kann sie den Text noch nicht ganz richtig aussprechen, aber sie hat ganz kräftig mitgesungen.

„Unsere Nummer 18: Alessandro...!", ruft der Stadionsprecher.

„SCHÖPF!", ruft die Menge.

Das ist eines der schönsten Gefühle: zu wissen, dass dein Mann Startelf spielt. Es geht los. Gespannt schauen alle auf das Feld, wo die Österreicher hart kämpfen. Nach einigem Hin und Her schießt der Gegner in Richtung österreichisches Tor. Da haben die aber nicht mit unserem Heinz gerechnet. Der hält den Ball ganz easy. Sonst passiert in der ersten Halbzeit nicht viel. Marcel hatte Mal eine Chance, die er leider verpatzt hat. In der zweiten Halbzeit steht Heinz im anderen Tor. Einmal bekommt Alessandro den Ball, vergibt diese Chance aber leider. 10 Minuten später dann nochmal eine gute Chance für meinen Mann, die er aber leider nicht umsetzen kann. Dann aber, in der 86. Minute. Alle guten Dinge sind drei. Er bekommt von Alaba den Ball. Er läuft und läuft und läuft und schießt und....und...und...TRIFFT! 1:0 für Österreich! Alle springen auf und jubeln wie gestört. Ich kann es kaum glauben, der Typ ist der Wahnsinn! Er kommt zu mir gelaufen und drückt mir einen Kuss auf den Mund.

„Ich halte immer, was ich verspreche!", meint er und grinst.

Danach geht er wieder zurück. Das Spiel endet 1:0 für Österreich.

The DecisionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt