40. Kapitel

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"Ernsthaft? Schwesterherz, Alessandro, wollt ihr uns verarschen?"

Oje, das ging dann mal nach hinten los...

"Was is denn? Freuts ihr euch nicht? Mama, Papa, Marcel, sagt doch auch mal was dazu!"

"Also, Lorena... du bist 18, mein Kind, es is a Schande, dass euch schon so früh für a Kind entschieden habts. Ihr habts ja keine Ahnung!"

"Gratulation, Tina! Jetzt is sie komplett am Boden!", mischt sich nun auch mein Freund ein.

"I hätt nie gedacht, dass so tief sinkst", kommentiert mein Vater.
Der einzige, der sich für uns freut, ist Marcel.

"I wünsch euch nur das Beste für euer Kind und Alessandro, pass gut auf deine 2 auf!"

Dann steigen mir wieder die Tränen in die Augen. Ich beginne bitterlich zu weinen. Wie kann mir meine Familie so in den Rücken fallen? Ich vergrabe mein Gesicht in Alessandros Shirt. Ich umarme Marcel noch einmal und bedanke mich für die Glückwünsche seinerseits und verlasse ohne ein weiteres Wort mit meinem Freund an der Hand das Haus. Da ich kurz vor dem Nervenzusammenbruch bin, muss mir mein Schatz ins Auto helfen. Auch ihm laufen die Tränen über die Wangen.

"Was...w-war das d-denn?"

"Ich weiß nicht, Prinzessin. Wie können die uns so hintergehen? Komm, wir fahren wieder nach Tirol. Die freuen sich eh alle für uns..."

"Gute Idee."

Ich schlafe sogleich auf dem Beifahrersitz ein und wache in einem mir bereits bekanntem Bett auf. Er muss mich wohl hinaufgetragen haben. Und eine Jogginghose und ein Shirt hat er mir auch angezogen. Ich muss die gestrige Situation ausblenden. Wir bleiben heute noch hier in Tirol, dann fahren wir wieder nach Hause, weil Alessandro ein Spiel hat. Ich bin auf jeden Fall dabei.

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Das Frühstück bei den Schöpfs schmeckt wie immer 1a. Mehr kann man dazu einfach nicht sagen. Ich beiße gerade in mein Croissant, als mich plötzlich die Übelkeit überkommt. Ich springe auf und laufe zur Toillette, Alessandro gleich hinterher.

"Hey, Baby, was'n los?"

"Mir is mega schlecht. Typisch für Schwangere..."

Nachdem ich mich eine Runde übergeben habe, setze ich mich wieder an den Frühstückstisch. Dort fragt keiner nach, was passiert ist. Ich wollte es sowieso nicht erklären.

"Aja, Schatz! Wegen dem Spiel morgen, Marcel kommt zum Zuschauen. I hab ihn gebeten, dass er auf dich aufpasst. I hoff, das passt für dich."

"Klar, kein Problem."

"I will nicht, dass irgendwas passiert. I will nur, dass es euch 2 gut geht."

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"Tschüss, danke für alles!"

Die Tür fällt hinter uns ins Schloss. Wir steigen wieder in unser Auto ein und fahren nach Hause. Ich bin immer noch geschockt über die Reaktion meiner Familie. Zumindest hält Marcel zu uns. Zuhause angekommen hüpfe ich schnell unter die Dusche und ziehe mir mein Trikot, oder eher sein Trikot an. Dazu kombiniere ich meine Adidas Superstars in der Schalke Spezial-Edition, eine Jeans mit Löchern und eine viligrane Kette. Bei meinen Haaren mache ich heute nicht viel. Nur der gute Herr Schöpf hat mal wieder einen Bad Hair Day und ich helfe ihm mit seiner Frisur. Sie sieht nach einer Minute schon perfekt aus.

"Danke Schatz!", küsst er mich auf den Mund und verlässt den Raum.

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"Kommst du?"

"Ja, i bin gleich fertig!"

Und schon komme ich die Treppe runter. Ich sehe meinen Freund mit seinem kleinen Koffer. Er trägt eine Jogginghose, Trainingsschuhe und eine Sportjacke. Wie immer sieht er unfassbar fesch aus.

"Wow, schaust du fesch aus!", sagen wir wie aus einem Mund und fangen an zu lachen.

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Da steht auch schon Marcel. Das heißt, ich muss mich von meinem Freund verabschieden. Die Öffentlichkeit weiß noch nicht, dass wir zusammen sind. Wir haben das anscheinend gut geheim gehalten. Ich umarme ihn nich ein letztes Mal.

"Geh da raus und gewinn das Ding! Gib alles, Baby! Wir glauben ganz fest an dich."

Ein letzter Kuss und er übergibt mich an Marcel.

"Na, Kleine! Was macht das Baby?"

"Heut' war mir schon zum ersten Mal schlecht..."

"Oje, sagst grad, wenn was is, ok?"

"Ok."

Wir gehen zusammen auf unsere Plätze, natürlich im VIP-Bereich. Das Spiel fängt jeden Moment an.

The DecisionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt