45. Kapitel

68 7 0
                                    

Sofort fährt Marcel hoch.

"Ach du Scheiße, Lorena! Is es soweit?"

"Ja, glaub schon!"

"MARKUS! Alessandro muss raus!"

Der Trainer hört ihn sofort.

"Er kann frühestens in 5 Minuten raus!"

"Wir fahren vor. Sag ihm, er soll mich anrufen, wenn er losfährt!"

"Mach ich!"

"So, los gehts, Lorena. Geh am besten ganz langsam."

"Gibst mir bitte dei Hand?"

Er reicht mir seine Hand, doch ich übersehe eine Stufe und falle beinahe hin, doch Marcel fängt mich gerade noch auf. Er beschließt mich zum Auto zu tragen.

"Meine Güte, du bist ja schwer, Liebes!"

"Du trägst ja auch noch mei Kind!"

Da kommt auch schon Alessandro ums Eck gelaufen.

"Schatz! Gehts dir gut?"

"Ja, i hab aber sehr starke Wehen. I kann nicht mehr lang."

"Hör zu, Baby! Du kannst im Moment alles machen außer aufgeben. Denk an unsre Zukunft! Außerdem bin i ja da. Magst bei mir mitfahren?"

"Ja bitte Baby!"

Wir steigen in unsere Autos ein und Alessandro fährt sicher aber schnell in die Klinik. Ich kann nicht mehr aufstehen. Meine Füße sind wie gelähmt. Wahrscheinlich drückt das Kind auf einen Nerv. Beide Jungs tragen mich und meine Kliniktasche in den Kreißsaal hinauf. Dort werde ich erst mal an das CTG angeschlossen und Gott sei Dank geht es der Kleinen gut. Da kommt die Hebamme mit der wichtigsten Frage, die sie mir in diesem Moment stellen kann.

"Wollen Sie eine PDA?"

"Bitte, ja!"

"Gut, dann bekommen sie die in allerspätestens 5 Minuten."

Ich weiß jetzt schon, dass das die längsten 5 Minuten meines Lebens werden.

M: Wie fühlst dich?

L: Nicht gerade blendend. Die Schmerzen sind unerträglich.

A: I kann des nicht mit ansehen. I kann di nicht so leiden sehen, Schatz! I fühl den Schmerz mit dir.

L: Es is so a komisches Ziehen und es is soooooo schmerzhaft. Aver i muss des ruhig veratmen. Sonst bricht da no Panik aus.

Da kommt schon die Hebamme mit dem Anästhesisten rein. Ich setze mich auf und die Jungs helfen mir, mich in der perfekten Position hinzusetzen. Sonst kann mir der Arzt die Spritze nicht geben. Die Spritze tut nicht weh, doch schnell spüre ich nichts mehr und fühle mich super, als könnte ich einen Marathon laufen. Ich lege mich wieder hin. Alessandro kuschelt sich zu mir und kitzelt meinen Babybauch. Die Kleine strampelt extrem, aber ich spüre es nicht, da mein Unterleib betäubt ist. Die Hebamme muss meinen Freund aus dem Bett scheuen, da jetzt scheinbar die Presswehen eingesetzt haben. Sie gibt immer wieder das Kommando zum Pressen. Es ist so furchtbar anstrengend und so langsam spüre ich, dass die Wirkung der PDA nachlässt. Wir sind aber so ziemlich am Ende, denn der Kopf ist schon zu sehen.

L: I kann nicht mehr, Schatz!
Unter Tränen will ich abbrechen.

A: Na, du machst bitte weiter! Denk an unser Baby.

L: Aber es tut so weh!

M: Dann gibt dir jeder von uns a Hand, die du so fest zudrücken kannst, wies geht. Is des ok?

L: Gute Idee. Aber beeilts euch, die nächste Wehe kommt grad!

Beide reichen mir eine Hand und Alessandro gibt mir die ganze Zeit Küsse auf die Wange. Plötzlich spüre ich keine Schmerzen mehr. Alles ist weg. Ich verbehme Babygeschrei. Unsere Tochter ist da!

A: Ganz toll hast des gmacht, meine Königin!

L: Danke Schatz!

M: Glückwunsch, Mama Lorena und Papa Alessandro.

A: Danke, Bro!

L: Dankeschön! Geh mit der Hebamme mit, Alessandro. Die lasst di die Nabelschnur durchschneidn.

A: Mach i, mein Schatz!

The DecisionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt