44. Kapitel

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Wir verlassen die Praxis und gehen zum Auto. Ein Mädchen wird es also.

"Schatz, wie soll die Kleine heißn?"

"Also i bin für Lisa-Marie, wie gefällt dir der Name?"

"Bezaubernd!"

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Zuhause angekommen, lassen wir uns erstmal auf das Sofa fallen. Es ist schon anstrengend mit dieser Babykugel. Aber allzu lang ist es ja eh nicht mehr.

Zeitsprung: 6 Monate später

Mein Bauch sieht aus, als hätte ich einen Medizinball verschluckt, doch heute ist der errechnete Termin. Mir fällt es schwer, die ganze Zeit hin und her zu laufen, weswegen die letzten 3 Monate mein Freund den Haushalt schwingt. Er macht das richtig gut. Bis jetzt habe ich keine Beschwerden. Ausgerechnet heute ist ein Spiel von Alessandro und ich will unbedingt dahin. Es ist nämlich das DFB-Pokalfinale, eines der wichtigsten Spiele in seiner Karriere. Ich ziehe mir eines von seinen Trikots an, da ich aufgrund meiner Kugel nicht mehr in mein Trikot reinpasse. Doch noch liegen wir Arm in Arm im Bett.

"Hey, Baby! Aufstehen, guten Morgen! Heute is Pokalfinale. Du darfst nicht zu spät zum Training kommen."

"Bist du sicher, dass mitkommen willst?"

"Klar, i hab Marcel schon bescheid gegeben. Der is in einer halben Stunde da."

"Schatz, heute is der voraussichtliche Entbindungstermin."

"I weiß, is alles schon abgeklärt!"

"Wie, abgeklärt?"

"I hab deinem Trainer des erzählt und er hat gsagt, dass der Marcel ihm bescheid gibt, falls die Wehen einsetzen. Dann wirst du sofort ausgewechselt und kannst mit mir so schnell wie möglich ins Krankenhaus. Um deine Sachen kümmert sich der Max. Der bringt sie dir ins Krankenhaus."

"Meine kleine Managerin, haha!"

Wir stehen auf und ziehen uns an. Alessandro duscht sich und gibt mir sein Trikot. Dann mache ich uns schon mal Frühstück.

*dingdong*

"Oh, das muss Marcel sein. SCHAAATZ? Machst du bitte auf?"

"Klar, mein Mäuschen!"

Marcel stürmt beinahe auf mich zu und umarmt mich.

"Hey, Kleine! Na, wie gehts dem Baby?"

"Heute is der ET. Und du bist dafür verantwortlich, dass i rechtzeitig ins Krankenhaus komm."

"Verstanden, Frau General!"

"Möcht i hoffen, haha! Komm setz di, magst an Kaffee? Oder a Brötchen?"

"A Kaffee wär nicht schlecht."

"Kommt sofort."

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Wir müssen los. Meine Kliniktasche ist in Marcels Auto, da er mit mir fahren würde. Wir fahren in getrennten Autos, falls Alessandro nicht sofort ausgewechselt werden kann. So kann er nachkommen und wir müssen nicht warten.

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Wir stehen gerade vor dem Stadion. Ich muss mich von Alessandro trennen.

"Ciao Baby, pass auf di auf und sag Marcel sofort bescheid, wenn was nicht stimmt, ok? I hab di und unsere Maus ganz fest lieb!"

"Mach i, Schatz! Ciao!"

Wir gehen auf unsere Plätze. Die sind wie immer neben dem Tunnel in der ersten Reihe. Es kribbelt in meinem Bauch, aber das ist immer so vor einem Spiel.

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Die Spieler betreten das Feld. Jetzt wird's ernst. Sie stellen sich in die Startposition auf. Auch Alessandro stellt sich als linker Flügelspieler auf. Ich weiß, dass er alles geben wird. Er tut es nicht nur für mich, sondern auch für unsere kleine Prinzessin Lisa-Marie. Das Babyzimmer ist Gott sei Dank komplett fertig eingerichtet, sodass nur mehr das Baby selbst fehlt. Es ist in einem wunderschönen Pastellrosa gehalten mit weißen Schränken und einer weißen Wickelkommode.

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Jetzt hat endlich auch mal der gute Herr Schöpf den Ball. Er schießt aus einer relativ weiten Distanz...und TRIFFT! 1:0 für Schalke durch Schöpf! Leider kann ich nicht jubeln, denn ansonsten wäre ich mir sicher, dass die Wehen einsetzen würden. Ich muss sie ja nicht erzwingen. Also applaudiere ich nur.

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Nun beginnt die zweite Hälfte. In der Halbzeitpause sind die Fans zu mir hingelaufen und wollten unbedingt ein Foto mit mir machen. Mega süß! Alle haben eines bekommen und haben mir viel Glück für die Geburt gewünscht. Nun läuft die 2. HZ. Wir sind gerade in der 46. Minute, als ich plötzlich einen starken stechenden Schmerz verspüre, bei dem ich mich krümmen muss.

The DecisionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt