53. Kapitel

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„Weißt du? Eigentlich wünsche ich mir kein Kind mehr. Ich glaub, dass unsere Familie so perfekt ist", sagt er als wir wieder zuhause auf dem Sofa liegen.

„Ach wirklich?", hacke ich nach.

„Ihr zwei seid mein ganzer Stolz! Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich noch mehr brauche. Mein Leben ist mehr als nur erfüllt."

—2 Wochen später—

„Schatz?", flüstert Alessandro mir ins Ohr.

„Ja?"

„Ich geh zum Training. Bis später!"

„Bis später! Pass auf dich auf", murmle ich verschlafen.

Er verlässt ganz leise das Zimmer und ich drehe mich nochmal um. Mich lässt aber ein Gedanke nicht los: Er will kein Kind mehr haben, ich aber schon. Und ich hätte letzte Woche meine Tage bekommen sollen, na super. Ich beginne bitterlich zu weinen. Es ist eine auswegslose Situation. Wenige Minuten später rufe ich Nadine an.

„Guten Morgen!", ruft sie gut gelaunt.

„Guten Morgen, Nadine..."

„Hey Süße, was ist denn los?"

„Kannst du vorbeikommen? Ich erklär es dir dann, ok?"

„Gib mir 10 Minuten!"

Sie steht schneller als erwartet vor meiner Tür und ich lasse sie rein. Lisa-Marie schläft noch.

„Jetzt erzähl, was ist los?", beginnt sie als wir uns aufs Sofa setzen.

„Vor 2 Wochen hat Alessandro mir gesagt, dass er kein Kind mehr haben möchte, ich möchte aber schon noch eins..."

„Okay. Aber da könnt ihr doch darüber reden..."

„Ja das beste kommt noch...ich hätte vor einer Woche meine Tage bekommen sollen", erläutere ich und breche erneut in Tränen aus.

„Aber das muss doch noch gar nichts heißen, Lorena! Komm her", sagt sie und tröstet mich.

„Aber wenn ich wirklich schwanger bin...soll ich dann abtreiben?"

„Auf keinen Fall! Er kann das ja auch nicht von dir verlangen!"

„Aber was, wenn er das Kind nicht so liebt, wie unsere Kleine?"

„Das wird er, er ist ja immerhin der Vater. Und jeder Vater liebt alle seine Kinder gleich! Glaub mir, das wird schon. Sollen wir einen Test machen?"

„Ja, wäre vielleicht nicht schlecht."

„Dann bleibst du hier falls die Kleine aufwacht und ich düse in die Apotheke und hol dir nen Test, ok?"

„Okay, danke Nadine. Ohne dich wäre ich verloren."

„Ach, ist doch nicht der Rede wert."

Ohne Nadine wär ich glaub ich echt am Arsch. Sie ist immerhin älter als ich und kann mir überall Tipps geben. Nach einer halben Stunde kehrt sie wieder zurück.

„Sorry, war im Stau!", meint sie als ich ihr die Tür aufmache.

„Kein Problem! Kann passieren."

Sie drückt mir den Test in die Hand und ich gehe damit auf Toilette. Als ich zurückkomme, lege ich den Test auf den Tisch und warte diese 5 Minuten. Wie ich dieses Warten hasse.

„Ich weiß ja nicht mal, wie ich ihm das sagen soll, wenn ich nochmal schwanger bin."

„Mach dir darüber nicht so viele Gedanken. Du malst ja gleich den Teufel an die Wand", beschwert sich meine beste Freundin.

„Soll ich draufgucken?", fragt sie nachdem die 5 Minuten um sind.

Wortlos drücke ich ihr den Test in die Hand und sie sieht mich mit großen Augen an.

The DecisionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt