Kapitel 68

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Wir lösten uns voneinander, nur um erneut aufeinander loszugehen.
In kürzester Zeit war ich nur noch auf diesen Kampf fokussiert und bemerkte kaum was um mich herum geschah.
Er stürmte erneut auf mich zu, sein Schwert erhoben und bereit zum Schlag. Ich wehrte es mit einem Peitschen meines Schweifes ab und versuche seinen Körper, mit einem schnellen herabstürzen meines Halses, zu erreichen. Er wehrt dieses wiederum mit einem geschickten Flugmanöver ab. Anstatt sich von mir treffen zu lassen, schlägt er mit seinen Flügeln und steigt steil nach oben. Er flog nun über mir was ihm einen taktischen Vorteil brachte, jedenfalls schien er das zu denken, den nun stürmte er auf meinen Rücken zu, doch ich, entgegen meiner Masse, war eine schnelle und wenige Fliegerin und wich seitlich aus und trat nach ihm mit meinem Hinterbein was ihn durch seine geschwinde Reaktion nur an der Schulter streifte.
Aber dieses gestreifte reichte schon aus um ihn einen gehörigen Kratzer zu verabreichen und ihn kurz zum stocken zu bringen. Diese Gelegenheit ließ ich mir nicht entgehen und stürmte auf ihn zu, mit meinem Maul weit geöffnet bereit zum entscheidenden Treffer. Er schaute auf und ich sah seinen Kampfgeist, so schnell würde er nicht aufgeben.
Er hob sein Schwert mit der gesunden Hand und stürzte sich auf mich.
Ich brüllte und er schrie laut auf.
Ich hatte meine Fänge tief in sein Fleisch an der Schulter vergraben und sein Blut floß in mein Maul. Er zuckte zusammen und versuchte mir noch einen letzten Schlag zu verpassen, aber seine Stärke verließ ihn und sein Schwert stürzte in die Tiefe, welches ich jedoch mit meiner hinteren Klaue auffing, es war ein gutes Schwert.
Er würgte und Blut spuckte aus seinem Mund und er sagte keuchend:" So einen...starken Gegner... hatte ich... noch... nie... ...viel... ...Glück....."
Und mit diesen Worten zuckte er noch ein letztes mal und hauchte sein Leben aus.
Laute Jubelschreie ließen mich zusammen zucken. Offenbar waren alle anderen mit ihren Gegnern schon fertig. Der Kampf war vorbei, aber das war auch erst der Anfang.
Ich flog langsam richtung Boden und legte vorsichtig sowohl das Schwert, als auch meinen Gegner nieder. Als ich den Kopf erneut hob konnte ich überall die Gefallenen sehen, der Geruch nach Tod und Blut war überall verteilt und durch meine momentan empfindliche Nase roch es umso mehr abscheulich. Ray kam auf mich zu und rief zu mir hoch:" Gut gemacht! Damit haben wir jetzt alle besiegt, du kannst dich wieder zurück verwandeln!"
Ich reagierte nicht.
Langsam wurden alle unruhig und starrten mich an.
Jetzt flog auch Grevu mit Mart auf ihren Rücken auf mich zu und er fragte besorgt:" Was ist los? Warum verwandelst du dich nicht zurück?"
Ich reagierte nicht auf ihn, sondern drehte mich um und fing an mehrere Körper zu fressen.
Ich hatte Hunger, diese kleinen Magu interessierten mich nicht, warum sollten sie auch?
Die einzigen Körper, welche ich nicht anführte, waren die des Offizieres und der meiner gefallenen Kameraden. Nach einer Weile schien Grevu zu verstehen und sie rief einen Schrei zu den anderen fliegenden Fleischfressern.
Sie fingen an mich bei meinen Mahl zu begleiten und am Ende war nicht eine Leiche der Dehu übrig, außer natürlich des Offiziers.
Die Magu hatten nur in entsetzten mir zuschauen können und endlich verwandelte ich mich vollgefressen zurück und drehte mich zu den anderen um, welche mich mit Ekel anstarrten. Ich seufzte und sagte mit lauter Stimme:" So ist das Leben, fressen oder gefressen werden. Warum sollten wir unseren überlebens wichtigen Proviant schon anrühren, wenn hier mehr als genug herumliegt? Ich selbst hätte auch nichts davon angerührt, aber der Instinkt des Wyvern sagte mir, das sie nicht umsonst, wegen eines dummen Spielchen über Macht gestorben sein sollen. Ihr müsst ihr Fleisch nicht essen, dem bin ich mir bewusst, aber Raubtiere sind nunmal so. Es ist besser sie zu verschlingen, als sie alle verroten zu lassen. Wären sie euch nicht so ähnlich, sondern reine Monster hättet ihr sie nämlich auch gegessen."
Ray schien nachvollziehen zu können was ich dachte, da er nickte. Selbst wenn es grausam erschien, war es dennoch ein taktischer Vorteil.
Unsere Vorräte würden auf diese Weise länger halten, aber es war nachvollziehbar das keiner der Magu was anrühren wollte und so hatten nur wir Raubtiere uns von dem Fleisch ernährt. Es mag sehr Widerlich und Kanibalisch wirken, da auch ich etwas davon gefressen habe, aber meinen Geist interessierte so etwas nicht. Die einzige Art von Anstand welchen ich besaß war es nicht die Leichen meiner Kameraden zu fressen und das war es so weit.
Ray:" Warum habt ihr die Leiche von diesem Dehu verschont?"
Ich:" Würde er nicht ein schönes Ärgernis an unsere Gegner darstellen, wenn wir ihn hier als einzigen liegen lassen?"
Ray verstummte, offenbar war ich selbst ihm zu rücksichtslos, aber das interessierte mich nicht.
Etwas unruhig wird mir bewusst, das der Instinkt des Wyvern einen etwas zu großen Einfluss auf mich genommen hat, aber andererseits fand ich es auch gut nicht so empfindlich zu sein.
Ich verwandelte mich nun in einen riesigen Hund und fing an zu graben.
Alle starten mich verwirrt an als ich den Kopf hob, ich knurrte so weit es möglich war:" Zeit die Toten zu vergraben und die verletzten zu behandeln."
Alle verstanden und fingen an mir zu helfen. Wir hätten die Toten nicht mitnehmen können und zurück telefonieren war auch nicht möglich, So blieb uns als ein tiefes sie hier zu vergraben. Ich arbeitete als Hund, auch wenn ich etwas besseres hätte wählen können, aber ich fand es besser, vor allem da Magu Hunde sehr schätzten. Innerhalb des nächsten Tages waren wir fertig und machten uns bereit weiter zu reisen. Es würde noch ein langer Weg werden.

Gefangen im Bann des blauen PhönixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt