Kapitel 52

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Ich saß nun Abends zusammen mit Mart im Krankenlager. Er war durch den Kampf und sie Verwandlung in einen Phönix sehr geschwächt, aber er war nach einem Tag dauerschlaf wieder fit genug das ich ihn besuchen konnte. Anfangs saß ich nur schweigend neben ihm und überlegte in Ruhe über was ich mit ihm reden konnte. Leider fiel mir nichts ein, aber Mart kam mir zuvor:" Hey? Kennst du eigentlich dieses leere Gefühl? So als wäre ein Loch in dir drinnen?"
Ich:" Ja... Als würde einem etwas fehlen und man fragt sich die ganze Zeit was man machen muss um es zu füllen."
Mart:" Ja, so habe ich auch darüber gedacht, aber... Langsam glaube ich das ich verstehe was mein Vater mir mal gesagt hat."
Ich:"Was hat er dir gesagt?"
Er:" Er meinte immer, das man dieses Gefühl, egal was man tut nicht loswerden kann. Man kann es nunmal nicht auffüllen. Alles was man tun kann, ist das man etwas anderes findet auf das man sich mehr konzentriert. Wie bei einem Kratzer oder einen Mückenstich. Solange man an etwas anderes denkt, etwas macht was einen ablenkt, spürt man es nicht mehr so sehr."
Ich:" Und du verstehst das nun?"
Er:" Ja, auch wenn ich lieber etwas hätte mit dem ich es auffüllen würde."
Ich:" Irgendwie glaube ich das er damit sogar recht hat. Egal wie sehr ich mich freue, ich spüre es immer im Hintergrund oder manchmal achte ich nicht mehr drauf, aber da ist es immer."
Er:" Damit leben zu lernen und stattdessen einfach das Gefühl überdecken huh? Alkohol klingt da ja toll."
Ich:" Hahah, dein Körper wird darunter leiden, lass es lieber."
Er:" Ja gut... Schlechte Gesundheit täte mir glaube auch mehr weh als dieses Loch."
Ich:" Mhh etwas machen, was einem gut tut und nicht in selbstmitleid Baden oder einfach einem Hobby nachgehen?"
Er:" Wir denken ähnlich und so viel haben wir noch nie miteinander geredet ohne uns zu streiten!"
Ich:" Hahah, stimmt, warum haben wir überhaupt darüber geredet?"
Er:" Abends ist die Zeit der Gedanken."
Ich:" Mhm. So viel intelligentes reden hab ich von dir auch noch nie gehört."
Er:" Hey! Ich kann das gleiche über dich sagen!"
Ich:" Weißt du... Während dem Kampf hast du irgendwie, wie ein andere gewirkt."
Er:" Wenn ich Kämpfe, dann fühle ich mich kalt und ruhig wie ein See. Hat das damit was zu tun?"
Ich:" Vielleicht. Ich kann es auch nicht wirklich in Worte fassen."
Er:" Habe ich dir Angst gemacht?"
Ich:" Warum klingst du so besorgt?"
Er:" Warum weichst du meiner Frage aus?"
Ich:" Nein, hatte ich nicht. Ich hab gefühlt das mir von dir keine Gefahr droht."
Er:" Das erleichtert mich."
Ich:" Alsoo? Warum so besorgt?"
Er:" Du hast es immer noch nicht bemerkt?"
Ich:" Was bemerkt?"
Er lächelte nun und ich konnte zum ersten mal so richtig seinen ruhigen Charakter spüren. Er schien nicht daran zu denken mir eine Antwort zu geben und ich überlegte fieberhaft. So wirklich wissen konnte ich es eigentlich auch nicht, aber später hab ich mich gefragt wie ich so blind sein konnte. Ich sah ihn an und fragte erneut:" Was meinst du? Ich komm nicht drauf."
Er kicherte kurz als er mir  antwortete:" Wirklich... Überleg doch mal, in welchen Situationen war ich als einziges leicht reizbar?"
Ich:" Mh... Wenn es über deinen Vater ging, wenn jemand etwas gegen Ray hatte oder wenn wir uns gestritten haben? Ach und wegen Silver"
Er:" Silver könnte mit egal sein, wenn ich nicht Angst hätte, das er dir weh tut."
Ich:" Also nur bei deinem Vater, Day und mir?"
Er:" Ja, was habt ihr gemeinsam?"
Ich:" Uhm... Ray respektierst du, deinen Vater magst du und bei mir..."
Er:" Ich mag euch alle. Ich werde nur wütend wenn es um Leute geht dir mir wichtig sind." Er stoppte kurz und lächelte mich wieder sanft an. In seinen Augen war ein freundlicher und sehr sanfter Ausdruck und die Worte die er danach sagte, ließen mein Herz schneller schlagen:" Dir muss man echt alles sagen, oder? Ich liebe dich." 

Gefangen im Bann des blauen PhönixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt