Gefangen im Bann des blauen Phönix

Kapitel 35

Mart und Mia konnten sich nicht mehr halten vor lachen, aber ansonsten fanden es die wenigsten witzig. Die Meister waren ernst und unterhielten sich leise, während die anderen Schüler mich entweder mit Angst oder bewunderung ansahen. Wobei die Angst am meisten zu sehen war. Mir war das ganze unangenehmen, da ich eigentlich nur den Jungen retten wollte. Was einen kleinen Stich im Herzen auslöste, war das der Junge mich als Monster ansah, was ich mir aber nicht anmerken ließ.
Mir war es verboten so etwas nochmal zu machen und sollte brav und ruhig sitzen bleiben. Es durfte auch keiner in meine Nähe, nicht mal Mia oder Mart. Während die Meister sich unterhielten, fingen die Schüler auch an über mich zu reden. Das was sie redeten konnte ich allerdings sehr gut verstehen und schöne Sachen waren es nicht gerade.
"Seht wie sie da sitzt, sie muss sich für was besseres halten."
"Wenn sie so ein Monster ist, warum töten wir sie dann nicht?"
"Habt ihr gesehen wie sie lächelte, nach der Verwandlung? Die fühlt sich bestimmt für was besseres!"
"So eine Angeberin."
"Sie hätte das die ganze Zeit machen können, vermutlich will sie uns alle irgendwann töten"
"Wir sollten sie töten, dieses Monster."
"Und wie Mart gelacht hat, kein Wunder, da er ja selbst ein Monster ist."
Diese und andere Sachen, waren die ganze Zeit zu hören und die feindseligen Blicke wurden stärker. Ich fühlte mich sehr unwohl und verletzlich, wie ich so da saß und nichts machen durfte. Das alles mit anzuhören fühlte sich schrecklich an. Ich war kein Monster und ich wollte auch nie angeben. Das ich den Jungen gerettet hatte, haben sie wohl vergessen oder zumindest dachten sie, dass das alles nur Show war, wo ich angeben wollte. Schrecklich.
Mia und Mart standen abseits und man konnte ihnen ansehen, das sie wütende Blicke auf die Menge warfen. Mir wurde es langsam, aber sicher zu viel als sie dann auch noch über Mia herzogen. Zum Glück kamen gerade die Meister zu mir, den sonst hätte ich sie vielleicht angeschriehen.
Meisterin:" Das war echt unglaublich was du geschafft hast. Warum hast du es gemacht und seit wann kannst du es?"
Ich:"Ich habe es unbemerkt gemacht, da ich dem jungen helfen wollte und absichtlich könnte ich mich vielleicht gar nicht verwandeln. Es war Instinktiv."
Meister:" Du bist wirklich gut mit Magie, du weißt schon, das sowas niemanden zuvor gelungen ist?"
Ich:" Ja, bemerkt habe ich das auch."
Er hatte meine Ironie offenbar nicht herausgehört oder ignorierte es absichtlich als er weitermachte:" Mh ich denke, das eine Strafe nicht nötig ist, dennoch hast du etwas getan, was uns allen hätte schaden zufügen können."
Ich:" Ich werde also bestraft, dafür das ich einen Jungen gerettet habe?"
Meisterin:" Nein, wirst du nicht, aber mach so etwas nie wieder, wenn es sich nicht vermeiden lässt."
Ich:" Verstanden."
Meisterin:" Du kannst gehen, wir reden jetzt weiter."
Eine deutliche Mitteilung, das sie jetzt über mich reden, ich davon aber nichts wissen soll. War mit aber recht. Ich konnte endlich zu Mia und Mart gehen.
Unterwegs kamen mir zwei Mädchen entgegen die etwas älter als ich aussahen. Und gaben mir direkt eine Bemerkung:" Was für ein hässliches Monster. Selbst als Magus."
"Hast du gehört? Sie soll ein halber Mensch sein."
"So ein Wesen von der anderen Welt?"
"Was für ein Freak."
Und so redeten sie lachend über mich weiter, ohne sich zu kümmern, das ich mithören konnte. Mir wäre zum heulen gewesehn, aber ich hatte mich gut unter Kontrolle.
Mart:" Das war der Hammer. Du hättest die Gesichter der anderen sehen sollen, nachdem du dich zurückverwandelt hast und dann sowas freches gefragt hast. Hahaha."
Zumindest er schien gute Laune zu haben.
Mia:" Ignorier, worüber die anderen lästern."
Ich:" Über mich ist es mir ja egal, aber wenn sie über euch lästern, werde ich wütend."
Mart:" Pah, dein mitleid brauche ich nicht. Über mich lästern die schon lange."
Mia:" Mach dir keine Sorgen, ich möchte lieber das du dich deswegen nicht herunterziehen lässt, als das sie damit aufhören. Ich bin inzwischen stärker, es kümmert mich nicht."
Beide versuchten mich, auf ihre persönliche Weise, abzulenken. Ich war ihnen so dankbar dafür, das sie es versuchten und trotz was passiert ist, immer noch mit mir normal redeten. Ich lächelte beide an und packte sie an ihren Schultern und zog sie beide an mich, in eine umarmung. Mia kicherte leise und umarmte mich dann zurück. Mart dagegen war so überrascht, das er gar nichts machte. Die anderen tuschelten mehr, aber das war mir egal.
Ich:" Danke euch zweien."
Mart:" Lass mal los. Langsam wird es doch unangenehm."
Mia:" Feigling! Du magst es nur nicht, so nah an Mädchen zu sein."
Mart:" Hey! Ich will nur nicht..."
Ich:" Hahaha, das reicht jetzt. Lasst uns was essen gehen, ich hab Hunger."
Mart:" Du denkst auch nur ans Essen oder?"
Ich:" Aber immer doch."
Und so machten wir uns lachend auf den weg zu einen Tisch, wo wir in Ruhe essen konnten.