Kapitel 16

90 10 4
                                    

Anfangs konnte ich die Umrisse meiner Umgebung nur verschwommen wahrnehmen, aber ich merkte das ich auf einer Wiese lag und immer noch eine Hand meine Hand festhielt. Langsam aber sicher kam ich wieder zu mir und fing an meine Umgebung erkennen zu können. Das was ich sah war unglaublich, nein Atemberaubend. Sowas hätte man hier nicht sehen können und wenn doch, dann hatte ich es bis dahin nicht gekannt.
Vor mir erstreckte sich ein Wald dessen Bäume eine andere Farbe hatten als ich es kannte. Ihre Blätter waren blau oder violett, die Stämme waren weiß oder ein helles grau.
Ich lag auf einer Lichtung und selbst das Grass hatte eine andere Farbe als ich es gewohnt war. Es war silbergrau und die Blumen, welche es gab, sahen aus wie Sterne in pink, rot oder orange. Ich war so beeindruckt von dem was ich sah das ich aufstand und noch mehr anschaute und ich hoffte das ich noch eine Menge vom dieser mir unbekannten Welt sehen konnte.
Ich entdeckte zwischen den Bäumen ein Reh ähnliches Tier, aber der Unterschied war, dass es knallrot mit einem weißen bauch und schwarzem Geweih war. Es sah mich genauso neugierig an wie ich es. Ich musste lächeln als es den Kopf leicht schräg hielt. Es sah damit wirklich süß aus und als es dann noch mit den Ohren wackelte verwandelte sich mein lächeln fast schon in ein lachen so niedlich sah es aus.
Das heißt, hätte es ausgesehen, wenn es nicht gleich 3 Meter groß war.
Ich konnte es aus der Entfernung nicht sonderlich gut einschätzen, aber es sah eindeutig groß aus. Langsam kam es näher und machte vorsichtige Schritte in meine Richtung. Ich spürte keine Angst, obwohl es so groß war. Vielleicht lag es daran das es immer noch so niedlich schaute, größe hin oder her. Irgendwann stand es dann vor mir und schnupperte an mir. Es kitzelte ein bisschen also musste ich lachen.
Das Geräusch erschreckte das Reh zuerst, aber dann schien es mich nicht mehr als Gefahr anzusehen und setzte sich neben mich.  Ich konnte dem drang nicht wiederstehen und musste den Kopf des großen Tieres streicheln. Erst zuckte es überrascht mit den Ohren doch dann gefiel es ihm. Ich schätze mal das es ein er war, da soweit ich weiß nur die männlichen Rehe eins hatten. Ich konnte mich auch täuschen, aber fürs erste spielte es auch keine Rolle. Ich sah mich um nach den anderen die ja mit mir gesprungen waren. Paul lag bewusstlos neben mir und hielt immer noch eine Hand fest. Anja lag etwas weiter weg und schien tief zu schlafen. Mart sah ich auf dem ersten Blick nicht, aber als ich ihn sah merkte ich das er wach war und mich anschaute. Er wirkte überrascht und verwirrt, sagte aber nichts. Ich winkte ihm mit meiner freien Hand zu und er zurück. Er lächelte als ich auf das Tier zeigte und zeigte mir einen Daumen nach oben. Offenbar war es nicht gefährlich oder sonst was schlechtes. Ich streichelte es also beruhigt weiter. Nach einer Weile wurden die anderen wach. Paul ließ meine Hand etwas errötet los. Offenbar war es ihm etwas peinlich meine Hand gehalten zu haben.
Anja und Mart kamen zu uns und Mart meinte:"Du hast echt Glück. Rote Hirsche sind hier sehr verängstigt und nicht ganz so zutraulich, aber wie es aussieht mag es dich. Gib ihm doch einen Namen."
Anja:" Gute Idee. Hier ist es nämlich so, dass Tiere wenn sie einen Menschen mögen, sogenannte Partner werden können. Alle sind intelligent genug um Kommandos und Namen zu verstehen. Und ein Roter Hirsch ist wirklich selten ein Partner, da sie so ängstlich sind."
Paul:" Ja ist wirklich überraschend, aber ich bin froh das wir wieder hier sind. Nach der ganzen Zeit fühlen sich die Farben so komisch an."
Ich:" Also ich bin beeindruckt und einen Namen für meinen neuen Freund hier? Mh..."
Mart:"überleg dir was schönes."
Ich:" Aber woher weiß ich, dass es nicht schon so ein Partner ist?"
Anja:" Würde man merken, weil es dann eine Kette mit dem Namen hätte. Sobald du seinen Namen aussprichst wird es eine Kette mit dem Namen erhalten."
Ich:" Achso...also könnte ich ihn nicht einfach Banja nennen?"
Kaum sagte ich das Wort erschien eine silberne Kette mit einem grünen Stein, wo der Name eingeritzt war um Banjas hals."
Paul:" Interessant. Deine Farbe ist grün."
Ich:" Bedeutet das was bestimmtes?
Paul:" Ja, da jeder eine andere Farbe hat als der andere. Ich und Mart haben zum Beispiel beide einen Blauton. Seiner ist aber dunkler als meiner. Anja dagegen hat einen Rotton."
Ich verstand zwar nicht wirklich warum das mit Farben war, aber ich war froh dieses Grün zu haben. Es war ein dunkles und mysteriöses Grün, welches wunderschön in meinen Augen aussah. Ich war sehr gespannt wie es weitergehen würde und ich wollte direkt los und noch mehr von dieser Welt erleben.

Gefangen im Bann des blauen PhönixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt