Kapitel 76

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Das Essen was sie mir brachte war eher schlicht. Hunger lässt aber einiges gut schmecken.
Ich fand ihren Plan eher zweifelhaft, aber eine andere Möglichkeit hatte ich wirklich nicht.

Mir gefiel nicht das ich den Köder spielen sollte und meine Flucht von ihr ab hing.

Es sollte erst am Abend losgehen, daher hatten wir eine Menge Zeit über mögliche wenn und aber zu sprechen. Sie hatte offenbar keinen Dienst und musste der Suche nicht helfen. Offenbar hatte man entschieden das solange ich nicht raus kam kein Problem bestand.

Das und die Tatsache das man mich seit Stunden nicht finden konnte.

Nach einer Weile des Reden viel mir schnell auf das sie zwar bereit war mir Risiken auszusetzen, sich selbst aber eher sicher halten wollte.

Das missfiel mir aber ich konnte es ihr wirklich nicht verübeln. Sowas war verständlich.

Ich war eine politisch wichtige Gefangene, sobald man mich erwischt würde man mich nur wieder einsperren. Was mit ihr, einer Verräterin passieren würde, wäre etwas anderes.

Es war bald Zeit. Ich war unruhig. Der Plan selbst war eher simpel, aber das hieß nicht das er leicht auszuführen war.
Ich betrachtete meine Fluchthelferin genau. Sie schien ebenfalls angespannt zu sein, auch wenn man es unter ihrer Rüstung nicht sah.

Ich war weiterhin in Gestalt dieser seltsamen Kreatur. Zum ablenken würde ich mich jedoch in etwas anderes, größeres und auffälligeres verwandeln.
Sie gab ein Zeichen mir ihrer Hand und bedeutete mich loszulegen.

20 Minuten sollte ich sie ablenken und dann zum Tor Eilen. 5 Minuten Zeit hätte ich dann es zu verlassen.
Für 20 Minuten eine Tonne wachenabzulenken war für mich alleine war nicht unbedingt eine berauschende Aussicht. Daher hatte ich vorgeschlagen vorher irgendwas in Brand zu setzen. Die Idee gefiel ihr.

Ich flog also in die Nähe eines Holzspeichers und setzte ihn ihn Brand. Trockenes Holz fing schnell Feuer. Die Küche welche im Raum daneben war fing ebenfalls an zu brennen. Die ersten wachen tauchten auf, aber fanden mich nicht. Sie sahen nur das Feuer. Aus der Küche stürmten Viele. Keiner schien Angst zu haben und sie waren schnell dabei das Feuer zu bekämpfen.
Was man auch sonst über sie sagen konnte, sie waren sehr diszipliniert.
Ich lächelte in mich hinein.

Es würde nicht das einzige Feuer sein.
Noch 18 Minuten.
Ich flog herum und setzte alles in Brand was brennbar war. Es gab hier keine Kinder.
Meine Sorgen waren gering.
Wenn kümmerten diese Kreaturen?
Solche Gedanken waren nicht gut und ich konzentrierte mich auf meine Aufgabe.
Noch 10 Minuten.
Als man mich endlich entdeckte war schon das halbe Gebäude am brennen.
Es waren vier Wächter.
Ich verwandelte mich diesmal in einen Greifen. Der vordere Körper eines Adlers und der hintere Körper eines Löwen.

Ich schaute hämisch auf sie hinab.
Sie hatten keine Chance.
Noch 5 Minuten.

Die Zeit lief mir davon also schlug ich die Wachen mit einer Bewegung weg.

Ich flog nun in Richtung meines Zieles. Das Tor war noch geschlossen.

In der Nähe standen diesmal mehr Wachen. Ich benutze meine Flügel um sie mit einem gezielten Flügelschalg aus dem Gleichgewicht zu bringen. Im nächsten Moment landete ich direkt über ihnen. Der ein oder andere würde zerquetscht. Einer der Wachen stand gefährlich nahe an meinem Schnabel.
Es war schnell vorbei für ihn.
Zwei versuchten es sich mir aus einem töten Blickwinkel zu nähern, nur waren sie dabei so laut das man ihre Stiefel von weiten hörte. Ein Tritt. Noch einer.
Aus dem weg waren sie.
Noch 30 Sekunden.

Langsam öffneten sich die Tore. Offenbar war auf sie Verlass.

Ich Schlüpfte ohne zu zögern aus dem Tor.
Ich war frei.

Ich flog ein Stück und Pfeile wurden auf mich geschossen.
Keiner traf mich, dennoch tat ich so als würde mich einer verletzen und taumelte.
Mein absichtlich verursachtes schwanken brachte mich fast zu Fall.

Glaubhaft war ich.

Ich flog ein Stück weiter und landete in einem Wald ein Stück weiter weg.

Ihr Plan war es jetzt im Suchtrupp nach mir zu sein.
Mal sehen ob sie es schafft.

Wenn nicht kann ich ihr auch nicht mehr helfen.
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