Henry
„er wird schon noch auftauchen, keine sorge", schrieb ich Kailey, da sie gefragt hatte, ob Fynn überhaupt noch kommen würde. Ich war allein zuhause, saß auf meinem Bett und hörte mir an, was Fynn gerade tat. Anscheinend hatten die beiden sich in der Schulbibliothek treffen wollen, doch Fynn war einfach nicht aufgetaucht. Eigenartig... Plötzlich hörte ich, dass es klingelte. Egal, wer es war, so wichtig konnte es nicht sein. Doch kurz darauf klingelte es erneut. Na, gut! Ich beeilte mich also ein bisschen und ging zur Tür. Auf dem Weg schrieb ich Kailey: „warte es klingelt" Ich öffnete ohne groß nachzudenken die Tür und erblickte Violet, die einen schwarzen Pullover trug. Instinktiv trat ich einen Schritt zurück. Was tat sie hier? Was wollte sie von mir? Sie sah sich etwas nervös um und flüsterte dann: „Henry, ich muss mit dir reden"
Was? Violet wollte mit mir reden? „Worüber?" Ich hob eine Augenbraue. Was wollte sie von mir? Erneut sah sie sich um. „Können wir das drinnen bereden?" Was? Sie wollte in mein Haus kommen? Auf keinen Fall! „Wieso sollte ich dir vertrauen?" Sie hatte Kailey wie Dreck behandelt, uns andauernd angelogen und...war einfach gemein und manipulativ! Ich vertraute ihr nicht! „Ich weiß auch nicht..." Sie seufzte. Wie jetzt? Sie versuchte nicht einmal, mir Gründe zu nennen? Was war denn mit ihr los? Sie klang ja wirklich...verzweifelt... Vielleicht brauchte sie wirklich Hilfe... Was dachte ich denn da? Das war Violet! Sie brauchte keine Hilfe! Doch...was war, wenn sie mir wirklich etwas wichtiges sagen musste...? Ich seufzte. „Okay..." Leicht lächelte sie. Sie war mir wohl dankbar... „Komm rein..." Das würde ich noch bereuen... Sie trat ein und ich zeigte ihr, wo sie ihre Schuhe abstellen konnte.
Nachdem wir uns auf die Couch im Wohnzimmer gesetzt hatten, fragte ich neugierig: „Also...was gibt es?" Sie musste sich anscheinend sehr überwinden, mir das zu erzählen, denn sie schluckte den Kloß in ihrem Hals nur sehr schwer hinunter. „Es geht um...die Hexe in unserer Gruppe..." Die Hexe? Die, die in Lyas Vision aufgetaucht war? „Er kann seine Kräfte nicht kontrollieren..." Was? Zu viel Information auf einmal! „Er?" Da bemerkte sie auch, dass sie ein bisschen zu viel verraten hatte. Wer war „er"? Sam etwa? Moment mal... Er konnte seine Kräfte nicht kontrollieren? „Nein, ich meine..." Sie sah sich nervös um. Wovor hatte sie solche Angst? Vor Sam etwa? „Er...hat sich nicht unter Kontrolle... Seit gestern hat er angefangen, das Kommando zu übernehmen. Er hat irgendwas von einer Hexennacht erzählt und dass er sie verhindern muss... Ich hab keine Ahnung, was er jetzt vor hat..." Ihre Worte machen mir Angst. Was hatte Sam vor? Ich wusste nicht, was ich antworten sollte...
„Was ist eine Hexennacht?", fragte ich, um diese Frage einmal aus meinem Kopf zu haben. Das war zu viel auf einmal! Sie schüttelte nur den Kopf, um mir zu zeigen, dass sie es nicht wusste. Das war komisch... „Warum erzählst du mir das?" „Weil ich wusste, dass du mir zuhören wirst..." Sie sah traurig aus... „Henry, ich brauche wirklich deine Hilfe damit!", betonte sie nochmal, „Ich weiß nicht, was ich machen soll..." Oh, Mann... Sie tat mir so leid... Sie brauchte meine Hilfe... Aber ich durfte nicht so einfach nachgeben! Das war immer noch Violet! Auch, wenn ich ihr glaubte... „Wie soll ich dir denn helfen?" Sie starrte mich immer noch verzweifelt an. Was sollte ich nur tun? „Ich weiß nicht, ich wollte es nur irgendwem erzählen, bevor...der Hexer erfährt, dass ich weiß, was er vorhat..." Sie hatte wirklich Angst vor diesem Hexer... Okay, ich musste ihr jetzt helfen! „Ich helfe dir unter einer Bedingung", erklärte ich ihr. Überrascht sah sie mich an. „Du sagst mir, wer der Hexer in eurer Gruppe ist" Sie sah sich erneut nervös um, als es plötzlich klingelte. Schon wieder? Ich musste die Information aus ihr rausbekommen, bevor ich zur Tür ging! „Es ist Sam, oder?" Ich sah sie gespannt an. Stimmte meine Theorie? Doch sie schüttelte nur den Kopf. Verdammt... „Violet, wer ist es?" Es läutete erneut. Ich konnte es nicht mehr erwarten! Wer war der Hexer, der Fynn angegriffen hatte und jetzt anscheinend durchdrehte? Moment mal... Es gab doch nur einen männlichen Verdächtigen, der immer mit Violet abhing. Es konnte nur einer sein... Wie hieß er noch gleich? „Lewis..."
Kailey
„Henry, jetzt sieh doch einmal auf dein verdammtes Handy!", schrie ich wütend in die Nacht hinein. Ich stand hier in der Kälte und er ignorierte mich! Er hatte mir geschrieben, dass es geklingelt hatte. Was hatte er gemeint? Ich vermutete mal, er hatte die Türglocke gemeint. Aber wer besuchte ihn um diese Zeit? Fynn etwa? Doch auf einmal kam mir ein schrecklicher Gedanke. Was war, wenn der Hexer bei ihm war? Ich wusste nicht, wieso, doch ich bekam Angst. Vielleicht schrieb er mir deswegen nicht zurück... Okay, ganz ruhig! Wieso sollte der Hexer wissen, wo Henry wohnte? Violet und Sam wussten es... Sie wohnten in der Gegend, natürlich wussten sie, wo er wohnte! Wie lang brauchte ich wohl von hier bis zu Henrys Haus? Ich hoffte, nicht allzu lang...
Außer Atem war ich vor Henrys Haus angekommen. Schnell betätigte ich die Klingel. Wo war Henry? Wieso machte er nicht die Tür auf? Ich klingelte erneut. Oh, nein... Was war nur da drin los? War er in Gefahr? Vielleicht war ich auch gleich in Gefahr, wenn ich hier einfach so vor der Tür herumstand! Doch bevor ich etwas tun konnte, wurde die Tür geöffnet und ich sah Henry. Erleichtert atmete ich aus. Alles war gut... „Hey!" Ich musste lachen. Diese Situation war etwas absurd. „Hi? Was machst du hier?" Er hob verwirrt eine Augenbraue. Er fand diese ganze Situation anscheinend nicht so lustig wie ich... Er war todernst. „Ich...äh...du hast mir nicht geantwortet..." Das klang ja mal echt dumm... Was war das für eine Erklärung? Ich war so dämlich! „Und deswegen bist du hergekommen?" Ja! Um zu sehen, ob es dir Idiot auch gut geht! Doch ich sagte einfach nichts. „Na, wenn du schon einmal da bist, kannst gern reinkommen. Ich hab gerade so eine Art Problem..."
Er stellte sich auf die Seite, damit ich eintreten konnte. Sofort sah ich sein „Problem". „Violet? Dein Problem ist Violet?", fauchte ich ihn an. Das war keine Absicht gewesen... War ich echt so sauer auf sie? „Hör zu! Sie braucht unsere Hilfe und sie hat mir was Interessantes erzählt" Es war mir egal, was sie zu erzählen hatte, solange es nichts mit dem Hexer zu tun hatte... „Lewis ist der Hexer", erklärte Henry mir und sah mich gespannt an. Oh. Also... Lewis? Lewis Palmer? Mit Lewis hatte ich nicht gerechnet... Ich setzte mich auf den gelblichen Hocker, der neben der Couch stand und lauschte weiter Violets Erzählungen. „Er versucht immer mehr, unsere Gruppe zu übernehmen und..." Ich unterbrach sie: „Oh, und das passt dir nicht?" Was? Sollte ich jetzt Mitleid zeigen? Sie verlor die Kontrolle? Das tat mir aber leid! Wieso sollten wir ihr dabei helfen? „Kailey, jetzt lass sie doch mal zum interessanten Teil kommen!", ermahnte Henry mich. „Na gut!" Jetzt war er auch auf ihrer Seite? Na, toll... Aber ich sagte nichts und hörte ihr zu. „Er hat von einer Hexennacht geredet und er findet die anscheinend gar nicht gut, ich weiß aber nicht, wieso..." Henry übernahm: „Wenn Lewis wirklich etwas vorhat, um diese Hexennacht zu stoppen, müssen wir herausfinden, was das ist und wieso er es aufhalten will!" Da hatte er Recht. Was war das überhaupt? Auf einmal hörten wir laute Schritte aus Henrys Zimmer. Ich erschrak und sah zu ihm. Waren seine Eltern da? Hatten sie alles gehört?
| Tut mir leid, dass ich jetzt ziemlich lange weg war. Ich weiß, dass ich ewig nichts mehr geschrieben habe. Aber jetzt bin ich wieder da!
Ihr könnt meinem Bruder dafür danken! Er hat mir Motivation und kreative Ideen gegeben, um die Geschichte jetzt spannender werden zu lassen und um endlich einen sinnvollen neuen Handlungsstrang einzuführen.
Ab jetzt kommt wieder regelmäßiger was, ich kann aber nicht wirklich was versprechen. Ich hoffe, ihr freut euch darüber genauso wie ich:)
Eure Jellie
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Hexennacht
ParanormalEine mysteriöse Nachricht. Eine rätselhafte Seitengasse. Ein eigenartiges Geschäft. Fynn und Lya sind adoptiert und entdecken plötzlich durch eine einfache Nachricht, dass sie anders sind, denn ihre leiblichen Eltern waren nicht so normal, wie sie...