Henry
„Hi!", rief plötzlich jemand neben mir und unterbrach das Gespräch, das ich gerade mit meinen Freunden führte. Ich wandte meinen Blick also von ihnen und meinem Essen vor mir ab und sah Kailey neben mir. Was wollte sie denn von mir?
„Hi" Verwirrt sah ich sie an und wartete auf den Grund ihrer Anwesenheit. Wollte sie über Fynn reden? Ich kannte ich doch gar nicht. Er war nur der Bruder meiner besten Freundin. Meiner ehemals besten Freundin? Nein, sie wollte momentan nur nicht reden. Ich wusste immer noch nicht, wieso. Aber ich vermutete, das würde ich auch nicht so bald von ihr erklärt bekommen. Ich hoffte nur, dass das bald vorbei und alles wieder normal sein würde.
„Kann ich dich was fragen?" Jetzt wo sie sich schon einmal selbst an meinen Tisch eingeladen hatte, konnte sie mich gerne etwas fragen.
„Okay..." Was sollte das hier werden?
„Allein?" Sie sah zu den fünf anderen Leuten an meinem Tisch.
Ich wollte wissen, was sie wollte, also nickte ich nur und folgte ihr hinaus auf den Gang.
„Lya hat dich also auch einfach abserviert?" Ich sah sie noch verwirrter an als zuvor.
„Sie hat mich nicht abserviert. Sie wird bald wieder mit mir reden" Hoffte ich...
„Glaubst du das?" Ich wusste es nicht... Also sah ich nur zu Boden ohne zu antworten. „Ich denke, wir sollten herausfinden, wieso sie und Fynn uns aus dem Weg gehen" Was?
„Wieso?" Ich kannte Lya wohl besser als sie! Vertraute sie Fynn etwa nicht? Dann waren sie wohl nicht so gut befreundet wie ich gedacht hatte... „Sie würden es uns sagen, wenn es wichtig wäre"
„So viel wie sie mit uns reden, würden sie uns das sicher erzählen" Kein Grund, gleich so sarkastisch zu werden. Ich wollte jetzt nicht mehr darüber reden! Sie kannte Lya nicht!
Langsam nervte sie mich.
„Ach, komm schon. Irgendwas ist mit unseren Freunden los und ich will herausfinden, was!"
„Und was willst du von mir?" Ich wollte nicht genervt werden, doch sie strapazierte es. Vertraute sie unseren Freunden nicht?
„Ich brauch deine Hilfe dafür" Na, gut. Sie hatte meine Aufmerksamkeit. Ich wollte zumindest wissen, was sie vorhatte.
„Also? Was hast du vor?" Sie hielt mir ihr Handy unter die Nase und zeigte mir ein paar Nachrichten zwischen ihr und Fynn.
„Fynn hat mir in der Zeit vor unserem Streit immer zwischen 16 und 19 Uhr nicht zurückgeschrieben" Ich verstand langsam, worauf sie hinauswollte.
„Du meinst, in diesem Zeitraum muss er irgendwas Komisches machen, was ihn dazu gebracht hat, dir aus dem Weg zu gehen?" Sie nickte.
„Und ich wette, bei Lya ist es dasselbe..." Sie sah mich neugierig an. Darauf hatte ich noch nie geachtet, aber jetzt, wo sie es ansprach... Nein. Lya hatte sicher etwas Wichtiges zu tun in dieser Zeit. Es war nicht meine Aufgabe, ihre gesamte Freizeit zu kontrollieren.
„Und wenn schon? Wenn Fynn zwei Tage lang in diesem Zeitraum nicht an seinem Handy war, war er eben...beim Zahnarzt oder...beim Tennistraining!" Ich suchte eine plausible Erklärung.
„Es geht seit einer Woche so und seit unserem Streit weiß ich, dass da etwas dran sein muss" Sie tippte aufgeregt auf ihren Handybildschirm. Vielleicht war sie da doch an etwas dran...
„Und was willst du jetzt machen?" Ich wurde immer neugieriger.
„Ich will ihnen heute nach der Schule folgen. Wo auch immer sie hingehen oder was auch immer sie machen, wird hoffentlich der Grund sein, wieso sie uns aus dem Weg gehen" Sie lächelte mich, stolz auf ihren Plan, an. „Also: Kommst du mit?"
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Hexennacht
ParanormalEine mysteriöse Nachricht. Eine rätselhafte Seitengasse. Ein eigenartiges Geschäft. Fynn und Lya sind adoptiert und entdecken plötzlich durch eine einfache Nachricht, dass sie anders sind, denn ihre leiblichen Eltern waren nicht so normal, wie sie...